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Funk (Musik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Funk ist der Oberbegriff für eine Spielart ursprünglich afroamerikanischer Tanzmusik, die sich Ende der 1960er aus verschiedenen Einflüssen des Soul, Rhythm and Blues und Jazz entwickelt hat, und wiederum Genres wie Disco, Hip-Hop, Rock stark geprägt oder teilweise beeinflusst hat. Wesentliche Stilmerkmale des originären Funk sind eine repetitive, stark auf die "Eins" betonte Rhythmik, synkopische Basslinien sowie akzentuierte Bläsersätze und Rhythmusgitarre im Zusammenspiel mit Soulgesang. Oftmals wirkt der Gesang aber auch eher perkussiv als melodisch. Größere Popularität erlangte der Funk erstmals durch die Musik von James Brown und Sly Stone.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Herkunft des Wortes

Die Bedeutung des Begriffes "Funk" geht auf afroamerikanischen Slang der 1950er Jahre zurück, wo "funky" ein Synonym für "erdig", "schmutzig" oder auch "erregt" war. Die anfängliche Bedeutung des Wortes bezeichnet einen Körpergeruch, der beim Sex entsteht. Es wird vermutet, dass es ursprünglich von dem französischen Wort "fumet" mit dem Wortstamm "fum" abgeleitet wurde, was "Rauch" oder "Duft" bedeutet. Gemeint war wohl der Geruch aus einer Mischung zwischen Rauch, Pheromonen und Schweiß, der in Lokalen während Tanzveranstaltungen entstand. In der Kreolsprache Louisianas bekam er eine neue Bedeutung und wurde nicht mehr nasal ausgesprochen. Interessanterweise kennt die deutsche Hochsprache keinen Begriff für diesen charakteristischen Geruch, der dafür in vielen Dialekten seinen Niederschlag gefunden hat. Im Fränkischen beispielsweise lässt sich das umgangssprachliche Gschmörch nachweisen.

Bereits in den 1950er und 1960er Jahren tauchte die Umschreibung "funky" im Jazz auf, z. B. in Titeln von Horace Silver und Cannonball Adderley; damals wurde - beispielsweise von Carlo Bohländer - der Souljazz als funkige Jazzspielart verstanden. Eine der ersten Bands, die jenseits des Jazz Lieder in der Spielrichtung Funk veröffentlichte, waren die Isley Brothers. Als eigenständiges Musikgenre ist Funk jedoch erst seit Ende der 1960er Jahre definiert, als Musiker und Bands wie James Brown, Sly and the Family Stone und The Meters diesem Stil zum Durchbruch verhalfen.

[Bearbeiten] Entstehung und Entwicklung

Es gibt wie so oft viele Meinungen dazu wo, wann und durch wen der Funk geboren wurde. Betrachtet man aber den Ablauf der Geschichte um diesen Musikstil unter Beachtung des Zeitpunktes einer breiten Popularisierung, wird man wohl vor allen anderen James Brown und Sly Stone nennen müssen, die bereits damals mit den genannten stilistischen Mitteln die Grundzutaten für den Funk festgelegt haben. Die bestimmte Art, ein Instrument zu spielen wie die Slaptechnik auf dem Bass von Larry Graham (damals Bassist bei Sly Stone wie im Woodstockfilm zu sehen ist) oder Bootsy Collins (damals Bassist bei James Brown), die gestochenen Bläsersätze von Maceo Parker (Saxophon) und Fred Wesley (Posaune) die mit weiteren Bläsern die "Horny Horns" bei James Brown bildeten.

All das fand zu dieser Zeit seinen Ursprung und wurde von eben diesen Musikern, als sie die Bands verließen in neuen Projekten in die Welt hinausgetragen. Viele Musiker, größtenteils aus der afroamerikanischen Bevölkerung Amerikas, waren inspiriert durch diese Wurzeln und so fanden sich Mitte der 1970er bereits unzählige Funkbands auf den Bühnen ein. Ursprünglich auch Ausdruck afroamerikanischen Bewusstseins, mit großem Einfluss durch James Brown, wurde der Funk im Verlauf der Jahre, auch bedingt durch veränderte Produktionstechniken (Synthesizer, Drumcomputer), zunehmend kommerzialisiert und so mündete der Mainstream innerhalb des Funk in der Disco-Musik. Einige Musiker erkannten bereits sehr früh diese Entwicklung, wandten sich ab und begründeten Unterarten des Funks wie z.B. George Clinton den P-Funk (=Pure-Funk), mit den Bands Parliament und Funkadelic, die eine komplette eigene Welt mit eigenen Charakteren entwickelten die sie bei ihren Auftritten auf der Bühne auch selbst verkörperten (P-Funk-Mythologie).

Auch die Bühnenshows und Outfits von Funkbands fanden ihre Ursprünge in denen von James Brown. von Uniformen über weite, legere und farbenfrohe Outfits bis hin zu einheitlichen hautengen Overalls die komplett mit Palleten bestickt waren und sogar derart aufwendigen Kostümen wie sie üblicherweise nur zum Karneval in Rio aufgetragen werden. Gerade Parliament waren für ihre Shows bekannt, in denen komplette UFOs auf der Bühne landeten und die bizarrsten Gestalten, allen voran das "Starchild", ihre Mission begannen den Funk unters Volk zu bringen ("Spread the Funk worldwide").

Mit der Zeit bildeten sich stilistische Inseln im Funk, die sich mit ihrem ganz eigenen Sound mehr und mehr klar gegen die anderen abgrenzten. Funkrock, Funkpop, Jazzfunk und andere Sparten entstanden und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit, obwohl der kommerzielle Erfolg selten einsetzte. Obwohl der Funk geschichtlich gesehen seinen Höhepunkt Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er hatte, muss man feststellen das er bis heute immernoch weitreichend verbreitet ist und in sowohl in abgewandelter oder auch ursprünglicher Form die Grundlagen für die vielen nachfolgenden Stilrichtungen wie z.B. insbesondere den Hip-Hop und den New R&B bildet. Viele Super- und Megastars der 1980er und 1990er , wie z.B. Prince nennen den Funk als ihren Ursprung und haben ihn mit neuen Stilblüten weitergeführt und auch einem breiten Publikum in der weißen Bevölkerung nahe gebracht.

[Bearbeiten] Funk in Verbindung mit anderen Genres

[Bearbeiten] Jazz und beginnende Mischung mit anderen Genres - seit den 70ern

Von Anfang an bestand eine wechselseitige Beeinflussung zwischen Funk und Jazz. Jazzmusiker wie Herbie Hancock, Miles Davis, Marcus Miller, George Duke, Stanley Clarke, die Brüder Michael und Randy Brecker und viele andere, machen immer wieder mit Funkproduktionen auf sich aufmerksam. Dabei werden auch oft Jazzstandards als Funkstücke interpretiert. Insbesondere Herbie Hancock gab dem Funk Mitte der 70er Jahre mit den Headhunters eine neue Richtung und wirkte wegweisend für die Verbindung von Funk mit anderen Musikstilen, wie etwa der elektronischen Musik und dem HipHop. Die Mischung aus Jazz mit Funk- und Rockmusik wird als Fusion bezeichnet, wobei man früher zwischen Jazzrock und Jazzfunk unterschied.

Seit Ende der 1980er setzen die britischen Bands Brand New Heavies und Jamiroquai auf Acid Jazz der ebenfalls wie der Funk oft auf die Eins betont im Rhythmus.

[Bearbeiten] Einflüsse aus typisch afrikanischer Musik - seit den 70ern

Der nigerianische Musiker Fela Kuti kombinierte in den 70er Jahren Funk und Soul mit afrikanischer Musik. Dieser Stil wird als Afrobeat bezeichnet.

[Bearbeiten] Rock und Metal mit starker Betonung auf Funk - seit Mitte der 70er Jahre

Mitte der 70er begannen Bands wie Mother's Finest, später in den 80er Bands wie z.Bsp. Gang of Four und Extreme, Rage Against The Machine, Jane's Addiction, Fishbone und die Red Hot Chili Peppers dieses Konzept zu erweitern und entwickelten den Funk Rock bzw. Funk Metal, der später durch die Erweiterung der Stile Crossover genannt wurde.

[Bearbeiten] Hip-Hop mit starker Betonung auf Funk - seit den 70er Jahren

Der ursprüngliche Hip-Hop, die sogenannte Old-School, enthält prinzipiell sehr viele Funk-Elemente aufgrund der Tatsache das zur damaligen Zeit das Samplen bzw. einspielen von Platte die Basis für den Toast des Rappers bildete. Der Funk mit seiner Markanten Rythmik bot sich für den Sprechgesang geradezu an. Nach dem Verbot der Musikindustrie Samples ohne Gebühren weiterhin zu verwenden, veränderte sich der Hip-Hop aber stark. Die Studios entwickelten eigene Beats oder machten sich sogar die Mühe die gewünschten Parts selber einzuspielen, wobei sich allerdings eine breite Masse an Mittelmäßigen Produktionen bemerkbar machte. Heute gibt es wieder einige Gruppen, die Funk bewusst sehr betonen, wie bspw. OutKast, Gorillaz, The Black Eyed Peas und Ugly Duckling.

Typischer Substil ist der G-Funk. Vertreter dieses Genres sind beispielsweise Dr. Dre, Warren G und Nate Dogg.

Eine ganz eigene Variante ist Electro Funk, den Africa Bambaataa in den 70ern begründete. Er ließ sich stark durch die deutsche Band Kraftwerk inspirieren. Momentan erlebt Electro ein Revival (vgl. Electroclash).

[Bearbeiten] Siehe auch

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