Panzerabwehrhandwaffe
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Panzerabwehrhandwaffe ist der Oberbegriff für infanteristische Panzerabwehrwaffen. Zu ihnen zählen insbesondere ballistische Panzerbüchsen und reaktive Panzerbüchsen. In beiden Fällen sind die Projektile ungelenkt, im Unterschied zu den Panzerabwehrlenkwaffen.
[Bearbeiten] Panzerbüchse
Hauptartikel: Panzerbüchse
Bei den Panzerbüchsen handelt es sich um großkalibrige Gewehre mit besonders starker Munition. Entwickelt vor dem Zweiten Weltkrieg, konnten diese Waffen bei neueren Panzermodellen aber bald nicht mehr die geforderten Durchschlagleistungen erreichen. Die letzte große Armee, die zu Kriegsende noch konventionelle Panzerbüchsen für die Panzerabwehr verwendete, war die russische Rote Armee.
Den Panzerbüchsen des 2. Weltkrieges vergleichbare Waffen sind die heute verwendeten materialschädigenden Gewehre in Kalibern meist zwischen 12,7 und 15,5 mm, die allerdings nur noch für Spezialaufgaben verwendet werden.
[Bearbeiten] Reaktive Panzerabwehrwaffen (RPG)
Bei den reaktiven Panzerbüchsen wird eine Granate mittels eines Treibsatzes aus einem Startrohr verschossen, meistens verfügen sie zudem noch über Raketentreibsätze, um die Reichweite der Geschosse zu erhöhen. Dabei entweichen die Antriebsgase nach hinten aus dem Rohr und bilden einen Gegenimpuls, so dass die Waffe praktisch rückstoßfrei ist. Die häufig eingesetzt englische Bezeichnung lautet rocket propelled grenade oder RPG.
Personen hinter dem Schützen sind durch die heißen Gase gefährdet und die Stellung des Schützen wird durch den Feuerstrahl und die Rauchentwicklung verraten. Einige dieser Waffen sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt, bei anderen wird die Abzugseinrichtung und/oder das Startrohr wiederverwendet.
Bei den Granaten handelt es sich meist um HEAT- bzw. Hohlladungsgeschosse, die selbst bei geringen Geschossgeschwindigkeiten eine hohe Durchschlagskraft erzielen, so dass nun auch relativ leichte Waffen mit wirksamen Geschossen versehen werden konnten. Weiterhin konnten je nach Einsatzzweck unterschiedliche Granaten verwendet werden. Reaktive Panzerbüchsen werden meist von der Schulter, in stehender, kniender oder liegender Stellung abgeschossen, einige Systeme kann man jedoch auch mit einer Lafette sowie einem Ballistikcomputer ausrüsten, um ihre Reichweite und Treffergenauigkeit zu erhöhen.
Den modernen Panzerungen (ERA, Chobham) sind die klassischen reaktiven Panzerwaffen nicht gewachsen. Teilweise werden daher nun auch bei RPGs Tandemhohlladungen eingesetzt, so bei der RPG-29, daneben ist ein Trend zu gelenkten Flugkörpern sichtbar, so im Libanonkrieg 2006. Moderne Systeme nutzen dabei teils auch neue Taktiken wie das Top-Attack-System, so die amerikanische FGM-148 Javelin.
Beispiele für reaktive Panzerbüchsen sind: