Peter Boyle
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Peter Lawrence Boyle (* 18. Oktober 1935 in Philadelphia, Pennsylvania; † 12. Dezember 2006 in New York City) war ein US-amerikanischer Schauspieler.
[Bearbeiten] Leben
Boyle begann seine Karriere in der United States Army, die er wegen eines Nervenzusammenbruchs verlassen musste. Danach war er bis Ende der 1950er Jahre als Mönch in einer christlichen Glaubensbruderschaft, bevor er sich der Schauspielerei widmete. Er nahm hierzu Schauspielunterricht bei der Schauspiellehrerin Uta Hagen in New York City und trat in ersten Off-Broadway-Aufführungen auf. Nach landesweiten Theater-Aufführungen wurde er später ein Mitglied der bekannten Improvisations-Truppe Second City in Chicago.
Ende der 1960er Jahre folgte, nach ersten Neben- und Statistenrollen im Fernsehen, seine Debütrolle in The Virgin President (1968) sowie eine kurze Szene in dem von Kritikern gefeierten Film Medium Cool aus dem Jahr 1969.
1970 bekam er die Titelrolle in dem Drama Joe – Rache für Amerika, in der Boyle einen erzkonservativen und alkoholkranken Fabrikarbeiter an der Seite von Susan Sarandon spielte. Der Film wurde wegen seiner Gewalttätigkeit und offensiven Sprachwahl zum Zeitpunkt seines Erscheinens kontrovers diskutiert. Ironischerweise protestierte Boyle zu dieser Zeit oft zusammen mit der Schauspielerin Jane Fonda, mit der er eng befreundet war, gegen den Vietnamkrieg
Da sich Peter Boyle in seinem schauspielerischen Wirken nicht auf hartherzige Charaktere festlegen wollte, lehnte er nach Joe – Rache für Amerika die Rolle des Detective Jimmy "Popeye" Doyle in dem mehrfach Oscar-prämierten Polizeidrama French Connection – Brennpunkt Brooklyn ab, durch das Gene Hackman weltbekannt wurde und für das er einen Oscar erhielt.
Seine komischen Fähigkeiten konnte Boyle 1974 in Mel Brooks' erfolgreicher Satire Frankenstein Junior unter Beweis stellen, in der er – neben Gene Wilder – das Monster mimte. 1977 verkörperte er dann US-Senator Joseph McCarthy in dem Fernsehdrama Tail Gunner Joe, für das er ebenfalls viel Anerkennung erntete.
Boyle, der für die Darstellung sowohl komischer als auch dramatischer Rollen bekannt ist, ist öfter in Nebenrollen als Charakterdarsteller zu sehen, als in Hauptrollen. Hierzu gehören unter anderem Rollen in Taxi Driver, The Dream Team und Shadow und der Fluch des Khan. 2002 drehte Boyle zusammen mit Eddie Murphy und Rosario Dawson die Science-Fiction-Komödie The Adventures of Pluto Nash.
Zu Boyles Fernsehtätigkeiten gehören unter anderem Rollen in Fernsehfilmen wie Gefährlicher Ruhm – Aufstieg und Fall des Oliver North oder In the Lake of the Woods. Außerdem ist er oft in Gastrollen in Fernsehserien zu sehen. Für die Verkörperung des hellseherisch veranlagten Versicherungsverkäufers Clyde Bruckman in der dritten Staffel der US-Mystery-Serie Akte X gewann Boyle einen Emmy. Von 1996 bis 2005 spielt Peter Boyle den übellaunigen Großvater Frank Barone in der US-Comedy-Serie Alle lieben Raymond (engl. Everybody Loves Raymond), für dessen Darstellung er ebenfalls mehrmals für einen Emmy nominiert wurde, den er aber nie erhielt.
Peter Boyle war seit 1977 mit Frau Loraine Alterman verheiratet, die er bei den Dreharbeiten zu Frankenstein Junior in voller Kostümierung als Frankensteins Monster kennenlernte. Zusammen mit ihr hatte er zwei Töchter, Lucy und Amy. Über seine Ehefrau Loraine, damals eine Reporterin der Musikzeitschrift Rolling Stone und Freundin von Yoko Ono, lernte er John Lennon von den Beatles kennen, mit dem er bis zu dessen Ermordung eng befreundet war und der bei Boyles Hochzeit einer der Trauzeugen war.
Im Jahr 1990 erlitt Peter Boyle einen Schlaganfall, der auch sein Sprachzentrum schädigte, so dass er fast ein halbes Jahr nicht sprechen konnte. Neun Jahre später erlitt der US-Schauspieler auf dem Set von Alle lieben Raymond einen Herzinfarkt.
Am 12. Dezember 2006 verstarb Peter Boyle an den Folgen seiner Herzerkrankung und seiner Knochenmarkkrebserkrankung im Alter von 71 Jahren.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1968 – The Virgin President
- 1969 – Medium Cool
- 1970 – Joe – Rache für Amerika
- 1970 – Bill McKay – Der Kandidat, mit Robert Redford
- 1972 – Ganoven auf Abwegen
- 1973 – Kid Blue
- 1973 – Schleuderpartie
- 1973 – Die Freunde von Eddie Coyle
- 1973 – Testament in Blei
- 1974 – Frankenstein Junior
- 1976 – Taxi Driver, von Martin Scorsese
- 1976 – Der scharlachrote Pirat
- 1977 – Tail Gunner Joe
- 1977 – F.I.S.T. – Ein Mann geht seinen Weg
- 1978 – Jagd auf die Poseidon
- 1978 – Das große Dings bei Brinks, von William Friedkin
- 1979 – Dreist und gottesfürchtig
- 1980 – Outland – Planet der Verdammten, von Peter Hyams
- 1980 – Hardcore – Ein Vater sieht rot, von Paul Schrader mit George C. Scott
- 1982 – Hammett, von Wim Wenders
- 1983 – Dotterbart
- 1984 – Johnny G. – Gangster wider Willen
- 1984 – Das Schlitzohr
- 1986 – Nicht jetzt, Liebling
- 1987 – Walker, von Alex Cox mit Ed Harris
- 1988 – Red Heat
- 1988 – Inferno auf Rampe 7
- 1988 – Das Traumteam
- 1989 – Cannonball Fieber – Auf dem Highway ist die Hölle los
- 1990 – Kickboxer 2: Der Champ kehrt zurück
- 1990 – Starfire
- 1991 – Mann mit Ehre – Du achtest nur, was du fürchtest (Men of Respect), als Matt Duffy
- 1992 – Malcolm X von Spike Lee
- 1992 – Bandenkrieg
- 1992 – Honeymoon in Vegas – Aber nicht mit meiner Braut (Honeymoon in Vegas)
- 1993 – Nicht ohne meinen Koffer
- 1993 – Mörderische Hitze
- 1993 – Shadow und der Fluch des Khan
- 1994 – New York Killer – Die Kunst des Tötens
- 1994 – The Santa Clause – Eine schöne Bescherung
- 1994 – Die Bestie im weißen Kittel
- 1995 – Ein Gorilla zum Verlieben
- 1995 – Während Du schliefst (While You Were Sleeping) von Jon Turteltaub
- 1996 – Love Kills
- 1996 – Engel mit blutigen Händen
- 1997 – Dieser verflixte Kater
- 1998 – Dr. Dolittle, von Betty Thomas
- 1998 – Species II, von Peter Medak
- 2001 – Monster's Ball, von Marc Forster
- 2002 – Pluto Nash – Im Kampf gegen die Mondmafia (The Adventures of Pluto Nash)
- 2004 – Scooby Doo 2 – Die Monster sind los
- 2006 – Santa Clause 3 – Eine frostige Bescherung
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Boyle, Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Boyle, Peter Lawrence |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1935 |
GEBURTSORT | Philadelphia, Pennsylvania, USA |
STERBEDATUM | 12. Dezember 2006 |
STERBEORT | New York City, USA |