Gene Hackman
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Gene Hackman (* 30. Januar 1930 in San Bernardino, Kalifornien als Eugene Allen Hackman) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. Hackman zählt zu den führenden amerikanischen Charakterdarstellern und erlangte in der Rolle des unkonventionellen Drogenfahnders "Popeye" Doyle in French Connection – Brennpunkt Brooklyn (1971) besondere Berühmtheit.
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[Bearbeiten] Lebenslauf
Gene Hackman wuchs bei seiner Großmutter in Danville, Illinois, auf. Seine Eltern hatten sich scheiden lassen, als er noch ein Kind war. Nach einer Gefängnisstrafe wegen Ladendiebstahls brach er 1947 die Schule ab und ging – trotz seiner Minderjährigkeit - zum Militär. Beim Marine Corps arbeitete er mehrere Jahre lang als Radiomoderator.
Nach seiner Entlassung studierte Hackman in New York Journalismus und arbeitete bei zahlreichen Rundfunkstationen im ganzen Land. Anfang der 1950er Jahre beschloss er, Schauspieler zu werden. In Los Angeles besuchte er die renommierte Playhouse Acting School und gab in The Curious Miss Caraway sein Bühnendebüt. Aufgrund seiner schlechten Leistungen brach er die Ausbildung nach drei Monaten ab.
Zurück in New York, teilte sich Hackman eine Ein-Zimmer-Wohnung mit seinem früheren Kommilitonen Dustin Hoffman und Robert Duvall. Nach mehreren Auftritten am Broadway (u.a. in Any Wednesday) und im Fernsehen (The United States Steel Hour) spielte er 1961 in seinem ersten Kinofilm, Der Tollwütige, mit.
1964 lernte er bei den Dreharbeiten zu Lilith Warren Beatty kennen, der ihm drei Jahre später eine Rolle in Bonnie und Clyde verschaffte. Für seine Darstellung des Gangsters Buck Barrow erhielt Hackman eine Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller. 1970 wurde er für Kein Lied für meinen Vater erneut nominiert.
Ein Jahr später gelang ihm mit dem New Hollywood-Klassiker French Connection – Brennpunkt Brooklyn der internationale Durchbruch. Neben zahlreichen anderen Preisen wurde Hackman u. a. mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Es folgten Auftritte in Die Höllenfahrt der Poseidon, Asphalt-Blüten mit Al Pacino und Der Dialog von Francis Ford Coppola. 1975 spielte er unter Arthur Penn in einem der wichtigsten Neo-Noir-Filme, "Die heiße Spur", vielleicht sogar seine beste Rolle. Nach einer kleinen Flaute spielte er 1978, 1980 und 1987 die Rolle des Bösewichts Lex Luthor in den Superman-Filmen mit Christopher Reeve. Für Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses erhielt er 1988 eine weitere Oscar-Nominierung.
Einige seiner größten kommerziellen Erfolge konnte Hackman in den 1990er Jahren feiern. Unter anderem wirkte er in Clint Eastwoods Spätwestern Erbarmungslos (Oscar als Bester Nebendarsteller), der Grisham-Verfilmung Die Firma und in Schneller als der Tod, Crimson Tide als U-Boot Commandant mit. In Der Staatsfeind Nr. 1 nahm er das Rollenprofil eines Abhörspezialisten wieder auf, was als Hommage an die von ihm dargestellte Figur in Der Dialog gedacht war. In den Filmkomödien Schnappt Shorty, in The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel und Die Royal Tenenbaums stellte er sein komisches Talent unter Beweis.
Erst 2003 stand er in dem Gerichtsdrama Das Urteil, wieder nach einem Roman von John Grisham, das erste und einzige Mal mit seinem langjährigen Freund Dustin Hoffman vor der Kamera, mit dem er als junger Schauspieler zusammen in einer Wohngemeinschaft gelebt hatte.
Gene Hackman ist seit 1991 mit Betsy Arakawa verheiratet und lebt in Santa Fe/ New Mexico. Aus erster Ehe hat er drei Kinder. Bis 2004 wirkte er in über 80 Filmproduktionen mit und gilt als einer der bedeutendsten Charakterdarsteller seiner Generation.
Oft wurde Hackman von Hartmut Neugebauer, manchmal auch von Klaus Sonnenschein synchronisiert.
Sein bisher letzter Film war "Welcome to Mooseport" (2004). Am 7. Juli 2004 gab Hackman in einem seiner seltenen Interviews mit dem Talkmaster Larry King bekannt, dass er keine weiteren Filme in Aussicht hätte und er davon ausgehe, dass seine Filmkarriere somit wohl zum Ende gekommen sei.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
[Bearbeiten] Oscars
- 1972: Bester Hauptdarsteller in French Connection – Brennpunkt Brooklyn
- 1993: Bester Nebendarsteller in Erbarmungslos
[Bearbeiten] Oscar-Nominierungen
- 1968: Bester Nebendarsteller in Bonnie und Clyde
- 1971: Bester Nebendarsteller in Kein Lied für meinen Vater
- 1989: Bester Hauptdarsteller in Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses
[Bearbeiten] Weitere Auszeichnungen
- 1972 - Golden Globe Award für French Connection
- 1973 - BAFTA Award für French Connection
- 1989 - Silberner Bär für Mississippi Burning (Internationale Filmfestspiele Berlin 1989)
- 1993 - Golden Globe Award für Erbarmungslos
- 1993 - BAFTA Award für Erbarmunglos
- 2002 - Golden Globe Award für The Royal Tenenbaums
- 2003 - Cecil B. DeMille Award für sein Lebenswerk
[Bearbeiten] Filme (Auswahl)
- 1961: Der Tollwütige
- 1964: Lilih
- 1966: Hawaii
- 1967: Bonnie und Clyde
- 1967: Shanghai-Jack (First to Fight)
- 1967: Mit dem Tod im Bunde (A covenant with death)
- 1967: 25 000 Dollar für einen Mann (Banning)
- 1968: Bullen, wie lange wollt ihr leben
- 1969: Verschollen im Weltraum (mit Gregory Peck)
- 1969: Die den Hals riskieren
- 1969: Schussfahrt
- 1970: Kein Lied für meinen Vater
- 1971: Frauen der Ärzte
- 1971: Leise weht der Wind des Todes
- 1971: French Connection – Brennpunkt Brooklyn
- 1972: Die Professionals
- 1972: Die Höllenfahrt der Poseidon
- 1972: Cisco Pike
- 1973: Asphalt-Blüten
- 1974: Der Dialog
- 1974: Zandys Braut
- 1974: Frankenstein Junior
- 1975: French Connection 2 (mit Fernando Rey)
- 1975: 700 Meilen westwärts (Bite the bullet)
- 1975: Die heiße Spur (Night Moves)
- 1975: Abenteuer auf der Lucky Lady
- 1976: Das Domino-Komplott
- 1977: Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far)
- 1977: Marschier oder stirb
- 1978: Superman
- 1980: Superman II - Allein gegen alle
- 1981: Jede Nacht zählt
- 1981: Reds
- 1983: Unter Feuer
- 1983: Die verwegenen Sieben
- 1983: Zwei vom gleichen Schlag
- 1983: Eureka
- 1984: Unverstanden
- 1984: Zweimal im Leben
- 1985: Target
- 1986: Freiwurf
- 1986: Power – Weg zur Macht
- 1987: Superman 4 - Die Welt am Abgrund
- 1987: No Way Out – Es gibt kein Zurück (No Way Out)
- 1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning)
- 1988: BAT 21 – Mitten im Feuer (BAT 21)
- 1988: Eine andere Frau
- 1988: Kid Gloves last fight - Sein letzter Kampf
- 1988: Die Trottel vom Texas-Grill
- 1989: Die Killer-Brigade (The Package)
- 1990: Grüße aus Hollywood
- 1990: Narrow Margin – 12 Stunden Angst (Narrow Margin)
- 1991: Das Gesetz der Macht (Class Action), (mit Mary Elizabeth Mastrantonio)
- 1991: Company Business
- 1992: Erbarmungslos
- 1993: Die Firma
- 1993: Geronimo – Eine Legende (Geronimo: An American Legend)
- 1994: Wyatt Earp – Das Leben einer Legende
- 1995: Schneller als der Tod
- 1995: Crimson Tide – In tiefster Gefahr (Crimson Tide)
- 1995: Schnappt Shorty
- 1996: The Birdcage – Ein Paradies für schrille Vögel
- 1996: Die Kammer
- 1996: Extrem... mit allen Mitteln (Extreme Measures)
- 1997: Absolute Power
- 1998: Im Zwielicht (Twilight)
- 1998: Der Staatsfeind Nr. 1
- 2000: Under Suspicion - Mörderisches Spiel
- 2000: Helden aus der zweiten Reihe
- 2001: Mexican - Eine heisse Liebe
- 2001: Die Royal Tenenbaums (The Royal Tenenbaums)
- 2001: Im Fadenkreuz - Allein gegen alle
- 2001: Heist - Der letzte Coup
- 2001: Heartbreakers
- 2003: Das Urteil
- 2004: Willkommen in Mooseport
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Gene Hackman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gene Hackman in der Internet Movie Database
- Transcript des Interviews mit Larry King (engl.)
- Hackman-Porträt von G. Seeßlen in der www.filmzentrale.com
- Prisma Online - mit aktuellen TV-Hinweisen
Personendaten | |
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NAME | Hackman, Gene |
ALTERNATIVNAMEN | Eugene Allen Hackman |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1930 |
GEBURTSORT | San Bernardino |