Petersfriedhof Salzburg
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Der Petersfriedhof (Friedhof des Stiftes St. Peter) ist neben dem Friedhof des Stiftes Nonnberg die älteste christliche Begräbnisstätte Salzburgs. Der Ort wurde bereits in nachrömischer Zeit als Begräbnisstätte benützt. Durch seine Lage am Fuß des Felsens des Festungsberges und sein malerisches Umfeld, das immer wieder neue Blickwinkel eröffnet, war der Petersfriedhof ein bevorzugtes Thema der Malerei und Dichtung des 19. Jahrhunderts.
Salzburger Kirchhof (Petersfriedhof)
O schöner Ort, den Toten auserkoren, / zur Ruhestätte für die müden Glieder! / Hier singt der Frühling Auferstehungslieder, / vom treuen Sonnenblick zurückbeschworen.
Wenn alle Schmerzen auch ein Herz durchbohren, / dem sein Liebstes senkt zur Erde nieder, / doch glaubt es leichter hier: wir sehn uns wieder, / es sind die Toten uns nicht ganz verloren.
Der fremde Wanderer, kommend aus der Ferne, / dem hier kein Glück vermodert, weilt doch gern / hier, wo die Schönheit Hüterin der Toten.
Sie schlafen tief und sanft in ihren Armen, / worin zu neuem Leben sie erwarmen, / die Blumen winkens, ihre stillen Boten. . . . . . Nikolaus Lenau
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[Bearbeiten] Die „Katakomben“
Am Rand des Petersfriedhofes befinden sich erhöht die Katakomben, die in den Festungsberg gehauen wurden. Diese „Katakomben“ sind vermutlich spätantik-frühchristlichen Ursprungs und dienten nicht als Begräbnisstätte. Sie wurden später teilweise mit der Legende des Priesters Maximian in Verbindung gebracht, der, trotz der Warnung durch den Heiligen Severin vor den heranziehenden Barbaren zurückblieb und mit seine Gefährten den Martertod erlitten hat. Die örtlichen Angaben beziehen sich aber nicht auf Salzburg, auch ist die Gestalt eines Heiligen Maximilian historisch nicht belegt.
Die Katakomben sind durch eine Kommungruft zugänglich, von der aus hinter der Ägisiuskapele eine Treppe zu den zwei weiteren Katakombenkapellen hinauf führt, die einst als Höhlenbauten zur Gänze aus dem Berg herausgearbeiten worden waren, durch Felsstürze aber später randlich sichtbar wurden.
Die Ägidiuskapelle befindet sich als abgemauerte Felshöhlenkapelle direkt hinter dem Chor der Kreuzkapelle. Die Reste der dort erhaltenen Wandmalerei wuren mit 1425/30 datiert.
Die Gertraudenkapelle ist der durch Erzbischof Kardinal Konrad III. im Jahr 1178 dem acht Jahre zuvor ermordeten Thomas Becket geweiht. Die Kapelle zeigt Freskenreste einer Darstellung des Martyriums des Heiligen Thomas Becket. Sie besitzt ein kleines Pultdach und ein Glockentürmchen. In der Felswand finden sich sechs Rundbogennischen in neo-frühchristlichem Stil, die 1865 nach Entwürfen von Georg Pezolt geschaffen worden waren.
Die Maximianuskapelle ist der höchstgelegene andachstsraum der Katakomben. Sei wurde urkundlich 1172 geweiht. Die Mauer besitzt drei Rundbogenfenster, im Höhlenraum selbst eine Niche und eine Rundapsis. Die Tonaltäre wurden 1860 nach Entwürfen von Georg Pezolt geschaffen.
[Bearbeiten] Margarethenkapelle
In der Mitte des Friedhofs steht die Margarethenkapelle. Diese kleine Kirche ist ein einheitlicher spätgotischer Saalbau. Bei Grabungen in der Kirche stieß man auf vorromanische Reste der früher hier stehenden alten Amanduskapelle. Die heutige Kirche wurde in den Jahren 1485 bis 1491 zu Ehren der Heiligen Margarethe errichtet. Bemerkenswert sind die Schlingrippengewölbe im Inneren der Kirche. Die Madonna der Kirche stammt aus dem 15. Jarhhundert. An der äußeren Kirchenwand sind die Grabplatten vieler Äbte und Adeliger eingelassen. Neugotische Ergänzungen sind v.a. die Chorschlussfenster und der kleine Altar.
[Bearbeiten] Kreuzkapelle
Die Kreuzkapelle wurde 1170 geweiht, der quadratische romanische Chor der Kapelle hat sein Aussehen teilweie bewahren können. Sie wurde 1614/15 von Santino Solari durch die Errichtung eines kurzen barocken Langhauses für Anton Graf Lodron zu einer Grabstätte umgestaltet. Das Wandgrab selbst wurde dabei von Hans Konrad Asper gestaltet. Die Kapelle besitzt ein schindeldedecktes Pultdach. Auf Eisenblech gemalte Bilder zeigen hier Szenen aus dem Leben des Heiligen Eremita, das Altarbild zeigt den Tod des Heiligen Antonius. Gegenüber dem Eingang findet sich dei sogenannte Gebetshöhle des Heiligen Rupert.
[Bearbeiten] Die Gruftarkaden
Im Jahr 1626 wurde der Friedhof durch den Maurermeister Christoph Gottsreiter mit Arkaden umgeben, die Epitaphien und schmiedeeiserne Abschlussgitter vom 17. bis zum 20. Jahrhundert enthalten. In der Gruft beim Aufgang zu den Katakomben liegen Michael Haydn, Maria Anna von Berchtold zu Sonnenburg (Mozarts Schwester) und Andreas Nesselthaler, der letzte Salzburger Hofmaler begraben. Weitere Grabstätten sind hier jene von Dombaumeister Santino Solari, von Wolfgang Hagenauer und Richard Mayr.
[Bearbeiten] Das Gräberfeld
Im Gräberfeld befindet sich die Begräbnisstätte des bekannten Hofsteinmetzes und Maurermeisters Sebastian Stumpfegger mit sieben Kreuzen. Die in früherer Zeit erzählte pietätlose und unwahre Behauptung, nach der dieser prominente und hochbegabte Mitarbeiter Fischer von Erlachs seine sechs Ehefrauen heimtückisch ermordet habe, sollte aus dem Gedächtnis gelöscht werden.
[Bearbeiten] Berühmte Persönlichkeiten
Berühmte Persönlichkeiten die am Petersfriedhof beerdigt sind:
- Maria Anna von Berchtold zu Sonnenburg, Mozarts Schwester
- Sigmund Haffner d. Ä., Bürgermeister der Stadt Salzburg
- Michael Haydn, Komponist
- Richard Hildmann, Bürgermeister der Stadt Salzburg
- Heinrich Ritter von Mertens Bürgermeister der Stadt Salzburg
- Santino Solari, Bildhauer und Architekt
- Ignatz Anton von Weiser, Bürgermeister der Stadt Salzburg und Mozart-Librettist
[Bearbeiten] Weitere Friedhöfe in der Stadt Salzburg
- Salzburger Kommunalfriedhof
- Sebastiansfriedhof
- Jüdischer Friedhof Salzburg
- Friedhof Maxglan
- Friedhof Aigen
- Friedhof Gnigl
- Friedhof Leopoldskron
- Friedhof Morzg
- Friedhof Liefering
- Friedhof Mülln
- Friedhof des Stiftes Nonnberg
- Soldatenfriedhof im Nonntaler Donnenbergpark
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Steinitz: Salzburg ein Kunst- und Reiseführer für die Stadt und ihre Umgebung, Residenz Verlag, Salzburg 1984, ISBN 3-7017-0003-6
- Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg 1987, ISBN 3-7017-0503-8.