Pezinok
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Pezinok | |
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Wappen | Karte |
Basisdaten | |
Kraj (Landschaftsverband): | Bratislavský kraj |
Okres (Bezirk): | |
Region: | keine Angabe |
Fläche: | 72,76 km² |
Einwohner: | 21.147 (31.12.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 290,64 Einwohner je km² |
Höhe: | 152 Meter |
Postleitzahl: | 902 01 |
Telefonvorwahl: | 0 33 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 17′ N, 17° 16′ O48° 17′ N, 17° 16′ O |
Kfz-Kennzeichen: | PK |
Gemeindekennziffer: | 508179 |
Struktur | |
Gemeindeart: | Stadt |
Gliederung Stadtgebiet: | 2 Stadtteile |
Verwaltung (Stand: Februar 2007) | |
Bürgermeister: | Oliver Solga |
Adresse: | Mestský úrad Pezinok Radničné námestie 7 90214 Pezinok |
Offizielle Webpräsenz: | www.pezinok.sk |
Pezinok (deutsch Bösing, ungarisch Bazin, lateinisch Bazinium) ist die größte Stadt des Bezirkes Pezinok in der Slowakei nördlich von Bratislava mit zirka 22.000 Einwohnern (2002).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Allgemeines
Der Ort liegt am Fuße der kleinen Karpaten und lebt hauptsächlich vom Weinbau und der Landwirtschaft sowie auch von der Ziegelherstellung und Keramikproduktion. Außerdem gibt es sehr viele Pendler, die in der 20 km entfernten Hauptstadt Bratislava arbeiten.
Viele Bratislavaer haben in Pezinok oder in einem der Nachbarorte ihre Datscha (slowakisch chata), wo sie zumeist ein paar Rebstöcke stehen haben, um ihren Gästen eigenen Wein anzubieten.
[Bearbeiten] Gliederung
Die Stadt besteht aus zwei Stadtteilen:
- Pezinok, unterteilt in Sídlisko Sever, Cajla („Zeil“, 1947 eingemeindet), Sídlisko Muškát und Sídlisko Juh
- Grinava (1947 - ?1990: Myslenice; deutsch „Grünau“; 1975 eingemeindet; 1944 ein Gefangenenlager für abgeschossene US-amerikanische Kampfpiloten).
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet, auf dem Pezinok heute liegt, wurde 1208 zum ersten Mal schriftlich als terra Bozin erwähnt, ein Dorf, dass der Burg Bratislava gehörte. Im gleichen Jahr wurde Pezinok an Tomáš, den Gespan von Nitra (Neutra), verliehen. Tomáš war der Begründer des später bedeutenden Geschlechts der Grafen von Sankt-Georgen und Bösing (Pezinok war Eigentum dieses Geschlechts bis dieses Anfang des 16. Jahrhunderts ausstarb).
In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Ort von einer Bergbauansiedlung zu einem Bergbau- und Weinbaustädtchen. Die Weinberge wurden in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts angelegt, Gold wurde im 14.-18. Jahrhundert, Pyrit und Antimon im 18.-19. Jahrhundert gefördert.
Im 14. Jahrhundert kamen die ersten, vom Goldbergbau und Weinanbau angelockten deutschen Siedler. Eine zweite deutsche Kolonisationswelle fand im 16. Jahrhundert statt.
1376 erhielt die Stadt das Wochemarktrecht, 1466 das Jahrmarktrecht. Nach dem Aussterben der Grafen von St. Georgen und Bösing gehörte der Ort samt umliegender Gebiete den Zápolyas, später den Serédys, den Salms und von 1580 bis 1615 den Illesházys. 1615 erhielt Pezinok von Matthias Corvinus die Stadtrechte. 1643 wurde eine Stadtmauer gebaut. Am 14. Juni 1647 erhielt die Stadt schließlich das Privileg der Königlichen Freistadt durch König Ferdinand III..
Im 17. und 18. Jahrhundert hatte die Stadt dann ihre größte Blütezeit, sie zählte zu den reichsten Städten des Königreichs Ungarn. Im 19. Jahrhundert dann entwickelte sich in der Stadt auch die Industrie. Die erste Fabrik Ungarns zur Herstellung von Schwefelsäure entstand hier, später auch eine Fabrik zur Herstellung von Nadeln sowie eine große Ziegelei. Die kurzlebige Konjunktur brachte vor allem auch die Wiederaufnahme des Goldabbaus in den Flurgebieten Pezinoks und den Bau einer Eisenbahnstrecke.
Im 20. Jahrhundert kam dann der Abstieg der Stadt, in dieser Zeit gab es keine größere Fabrik im Ort, zusammen mit dem Niedergang des Weinbaus wanderten viele Einwohner vor allem nach Amerika aus. Der schrittweise Aufbau erfolgte erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Der starke Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung wurde 1945 vor der heranrückenden Roten Armee evakuiert und durfte auf Grund der Beneš-Dekrete nach dem Krieg nicht mehr zurückkehren. Heute ist die Stadt sehr auf die Bauindustrie ausgerichtet (vor allem holzverarbeitende Industrie, Ziegel- und Baustofffertigung), ebenso gibt es wieder vermehrt Weinbau und Weinerzeugung, Einkaufszentrum und eine Reihe historischer Sehenswürdigkeiten.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Schloss mit Park der Grafen von Sankt Georg und Bösing (1608 an der Stelle einer Wasserburg aus dem 13./14. Jahrhundert errichtet; heute der größte Weinkeller der Slowakei)
- römisch-katholische Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert
- Rathaus aus dem 16. Jahrhundert
- Mariensäule aus dem Jahre 1749 im Gedenken an die Pest
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Eugen Suchoň, Komponist
- Richard Réti, Schachgroßmeister
[Bearbeiten] siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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