Phaeton (Planet)
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Phaeton (griechisch: der Strahlende) wurde ein hypothetischer Planet genannt, der eine Umlaufbahn zwischen Mars und Jupiter haben sollte. Der Name des hypothetischen Planeten ist der griechischen Mythologie entlehnt: Phaeton ist zum einen der Beiname des Sonnengottes Helios und zum anderen der Name seines Sohnes.
Als Johann Daniel Titius 1766 die Titius-Bode-Reihe, eine empirische Formel, die die Bahnradien der Planeten (bis auf Neptun) näherungsweise beschreibt, aufstellte, fand er, dass diese Reihe nur dann die Abstände ab Jupiter beschreiben konnte, wenn man zusätzlich noch einen Planeten zwischen Mars und Jupiter einschob.
Man fing deshalb in den Folgejahren an, nach diesem vermuteten Planeten systematisch zu suchen und 1801 fand schließlich Giuseppe Piazzi an der vermuteten Position den Asteroiden Ceres. Rasch wurden weitere Asteroiden zwischen Mars und Jupiter im (heute so bezeichneten) Asteroidengürtel gefunden.
Die ursprüngliche Annahme, dass es sich bei den Asteroiden um Bruchstücke des vermuteten ursprünglichen Planeten Phaeton handelt, stellte sich jedoch als sehr unwahrscheinlich heraus. Zum einen ist die Gesamtmasse aller Asteroiden des Asteroidengürtels kleiner als die des Erdmonds und zum anderen kann sich aufgrund der starken Gravitationsstörungen durch Jupiter an dieser Stelle aus den Planetesimalen wahrscheinlich kein Planet bilden. Heute geht man deshalb davon aus, dass es niemals einen Planeten zwischen Mars und Jupiter gab.
Seit 1983 trägt der Kleinplanet (3200) Phaethon diesen Namen. Er ist allerdings kein Mitglied des Asteroiden-Hauptgürtels, sondern ein erdnaher Asteroid.