Pol Cassel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pol Cassel (eigentlich Paul Ernst Karl Cassel) war ein Dresdner Maler und Grafiker der Klassischen Moderne. Er wurde am 17. März 1892 in München geboren und starb am 9. September 1945 in Kischinew in russischer Kriegsgefangenschaft.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben und Werk
Cassel wurde 1907 bis 1914 in den Kunstgewerbeschulen in Erfurt und Dresden ausgebildet. Er nahm am 1. Weltkrieg teil und schloss sich danach dem Freundeskreis um Conrad Felixmüller an, zu dem auch Otto Griebel, Otto Dix und Elfriede Lohse-Wächtler gehörten. 1921 zog er mit seiner Frau Susanna und seinem ersten Sohn Ra von Dresden nach Wehlen, wo er bis 1938 blieb. Er bekam einen zweiten Sohn, Constantin. In einem abgelegenen Steinbruch oberhalb Zeichens entstanden in seinem Sommeratelier jene Naturstücke, Porträts, Tierbilder, Blumenstillleben und stimmungsvolle Landschaften, in denen der Maler avantgardistische Strömungen seiner Zeit mit dem unmittelbaren Naturerlebnis zu ausdrucksstarken Bildern verarbeitete.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten beendete 1933 Cassels Karriere. Seine Kunst wurde als entartet eingestuft. In den Ausstellungen "Spiegelbilder des Verfalls" 1933 in Dresden und "Entartete Kunst" 1937 in München waren Pol Cassels Bilder vertreten. Gleichzeitig isolierte ihn sein Eintritt in die NSDAP in seinem Freundeskreis um Otto Dix, Edmund Kesting und Eugen Hoffmann. Die erhoffte Anerkennung von offizieller Seite blieb aus und damit hielt der materielle Notstand für ihn und seine Familie an. Er musste seinen Lebensunterhalt als Arbeiter in den Steinbrüchen verdienen, bis er 1939 beim Wasserbauamt in Pirna dienstverpflichtet wurde. Im März 1944 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und verstarb in der Kriegsgefangenschaft. Ein Neuanfang blieb ihm deshalb verwehrt und so geriet er in Vergessenheit. Er ist heute nur unter Kunsthistorikern bekannt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Witwe (1925)
- Menschen im Café (um 1926)
- Winter mit Mann (1927)
- Frierende Kinder
- Blick vom Steinbruch auf die Elbe
[Bearbeiten] Ausstellungen
- 1962 und 1992 Kunstausstellung Kühl in Dresden
- 2000 Robert-Sterl-Haus in Struppen/Sächsische Schweiz
- 29. Januar 2005 bis 29. Mai 2005 Pirna, Stadtmuseum
- 18. Juni bis 28. August 2005 Altenberg, Lindenau-Museum
Quelle: Pirnaer Anzeiger 05/05 vom 9. März 2005. Nachdruck mit Quellenangabe erlaubt.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Pol Cassel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Cassel, Pol |
ALTERNATIVNAMEN | Cassel, Paul Ernst Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Grafiker der Klassischen Moderne |
GEBURTSDATUM | 17. März 1892 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 9. September 1945 |
STERBEORT | Kischinew |