Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
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
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Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war von 1933 bis 1945 die einzige in Deutschland bestehende politische Partei und Teil des Machtinstrumentariums von Adolf Hitler.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Anfänge und Verbot 1923
Die NSDAP ging aus der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) durch deren Umbenennung am 24. Februar 1920 hervor. Die Gründung erfolgte im Münchener Hofbräuhaus. An diesem Tag veröffentlichte die Partei ihr 25-Punkte-Programm mit den Hauptpunkten Aufhebung des Versailler Friedensvertrages, Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft für jüdische Mitbürger und „Stärkung der Volksgemeinschaft“. Bis zum Jahr 1923 konnte sie vor allem in Bayern größeren Anhang gewinnen und nahm am 9. November 1923 die durch Ruhrkampf und Inflation desolate Lage im Deutschen Reich zum Anlass für den Hitler-Putsch.
Nach dem Scheitern des Staatsstreichs wurde die Partei verboten, das gesamte Parteivermögen konfisziert, die Geschäftsstelle in München geschlossen und der Österreicher Hitler zu Festungshaft verurteilt, was die NSDAP veranlasste, für die Reichstagswahlen 1924 Wahlbündnisse mit der Deutschvölkischen Freiheitspartei einzugehen.
Reorganisation und Splitterpartei 1924-1930
Nach seiner Entlassung aus der Festungshaft im Dezember 1924 löste Adolf Hitler die NSDAP aus dem Bündnis und begann mit der Reorganisation zu einer Führerpartei mit dem Ziel einer legalen Machtübernahme. In der Zeit bis zu den Reichstagswahlen 1928 war die NSDAP nur eine von mehreren antisemitisch-völkischen Parteien, zeigte aber spätestens bei der Reichstagswahl ihre herausragende Stellung innerhalb dieses politischen Spektrums. 1929 erlangte die Partei durch gemeinsame Agitation mit der DNVP und dem Stahlhelm im Rahmen der Kampagne gegen den Young-Plan reichsweite Aufmerksamkeit.
Die vielgelesenen Zeitungen des deutschnationalen Großverlegers Alfred Hugenberg machten die NSDAP und besonders Adolf Hitler überall im Reich bekannt, obwohl die Kampagne selbst im Dezember 1929 mit nur 15% Zustimmung scheiterte. Finanziert wurden diese und die folgenden Agitationen und Wahlkämpfe weniger durch Spenden aus Hochfinanz und Großindustrie, die vom „Sozialismus“ im Parteinamen abgeschreckt wurde und lieber DVP und DNVP unterstützten (einzelne nationalsozialistische Schwerindustrielle wie Fritz Thyssen und Emil Kirdorf waren da eine Ausnahme). Wichtiger waren Zuwendungen der mittelständischen Industrie, vor allem aber die vergleichsweise hohen Mitgliedsbeiträge (ein Finanzierungsinstrument, das die Nationalsozialisten von der SPD übernommen hatten), sowie die Eintrittsgelder zu Veranstaltungen mit Hitler oder Goebbels, für die bis zu eine Mark verlangt wurde - bei durchschnittlichen Monatseinkommen um die hundert Reichsmark eine erkleckliche Summe.
Zwischen 1925 und 1930 kletterte die Mitgliederzahl der Partei von 27.000 auf 130.000. Die NSDAP nutzte die Weltwirtschaftskrise und die damit einhergehende Massenverelendung, welche ihr antikapitalistisches, antiliberales und vor allem antisemitisches Programm gegen das „internationale Finanzjudentum“ in der Bevölkerung stützte. Schon 1926 wurde parteiintern der Hitlergruß eingeführt und Hitler als Führer bezeichnet.
Nach dem verheerend schlechten Ergebnis bei den Reichstagswahlen 1928, als sich die NSDAP mit 2,6% der Stimmen begnügen musste, erging die Weisung an alle Parteigliederungen, in ihrer Propaganda den Antisemitismus zurückzuschrauben, der vor allem auf bürgerliche Kreise abschreckend wirkte. Von nun an setzte die NSDAP zentral auf den Straßenterror der SA und andere Themen wie die Außenpolitik, woraufhin ihre Stimmenanteile bei den Landtagswahlen 1929 und 1930 auf über 10% anstiegen (zum Beispiel in Sachsen mit 14,4%). Dies lag auch an den nicht durch Wahlen legitimierten Präsidialkabinetten. Besonders Jugendliche und junge Männer traten in die Hitler-Jugend und die SA ein. Die nationalsozialistischen Politiker gingen von dem Versuch ab, vor allem die Arbeiterschaft für sich zu gewinnen, was zur Abspaltung eines „linken“ Flügels führte, zu dem u.a. Otto Strasser gehörte. Die NSDAP erhielt aber immer mehr Unterstützung von Bauern (die Agrarpreise waren seit 1928 zusehends verfallen), Handwerkern und Einzelhändlern (Angst vor der Konkurrenz durch „jüdisch“ geführte Kaufhauskonzerne), sowie aus den Reihen der Studenten- und Beamtenschaft (Furcht vor einer drohenden „Proletarisierung“ des akademischen Bürgertums).
So konnte die NSDAP die Weltwirtschaftskrise, deren Auswirkungen im Deutschen Reich besonders spürbar wurden, zur Gewinnung einer Massenbasis in denjenigen Wählerschichten nutzen, die vorher für die DNVP oder eine der sonstigen nationalen Kleinparteien gestimmt hatten oder enttäuscht von den „bürgerlichen“ Parteien (DVP und DDP) seit Jahren ins Nichtwählerlager gewechselt waren.
Wahlerfolge seit 1930
Die Auflösung des Reichstags durch Reichspräsident Paul von Hindenburg gemäß Artikel 25 der Verfassung kam den Nationalsozialisten daher sehr gelegen. Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 wurde die NSDAP mit lediglich 18,3% der abgegebenen Stimmen zweitstärkste Partei hinter der SPD. Bereits im Januar 1930 trat die NSDAP in Thüringen (siehe: Baum-Frick-Regierung) und im weiteren Verlauf des Jahres dann in Braunschweig in Koalitionsregierungen ein - allerdings ohne großen Erfolg.
Trotz der Regierungsbeteiligungen wurde sie weiterhin als Opposition gegen das „System“ wahrgenommen. Die Forderungen der noch vom verklärten Kaiserreich geprägten Eliten in der Wirtschaft (Forderungen nach Abbau des Sozialstaates durch den Reichsverband der Deutschen Industrie), im Militär (Forderung nach Wiederaufrüstung und erneutem Bedeutungsgewinn) sowie in der Beamten- und Richterschaft (Absicherung ihrer Position in einem starken nationalen und autoritären Staat) liefen auf die Beseitigung des „Gewerkschaftsstaates“ und letztlich der demokratischen Weimarer Republik hinaus. Das versprach ihnen Adolf Hitler, der deshalb für Teile dieser Eliten als mögliche politische Alternative erschien.
Im Oktober 1931 verbanden sich auf Drängen Hitlers und Alfred Hugenbergs die NSDAP und die DNVP mit anderen nationalistischen Verbänden zur Harzburger Front als Gegner der Weimarer Republik.
1932 schaffte Hindenburg seine Wiederwahl zum Reichspräsidenten erst im zweiten Wahlgang gegenüber Hitler, bei den Landtagswahlen in Preußen, Bayern, Württemberg und anderen Reichsländern erzielte die Partei deutliche Erfolge und wurde bei den Reichstagswahlen am 31. Juli 1932 auch stärkste Partei im Reichstag. Zwar durchlief die Partei 1932 eine schwere Krise, welche in den Misserfolgen bei der Reichstagswahl am sechsten November gipfelte, doch konnte sie sich wieder erholen. Die Trendumkehr gelang bei der Landtagswahl im Januar 1933 in Lippe: 1933 zählte die NSDAP schon 850.000 Mitglieder. Die Wahlerfolge sind auf die erfolgreiche Mobilisierung von Nichtwählern zurückzuführen, welche den bis dahin regierenden Parteien nicht mehr zutrauten, die Weltwirtschaftskrise zu überwinden.
Reichspräsident Hindenburg hegte eine tiefe persönliche Abneigung gegen den „böhmischen Gefreiten” Hitler, der außerdem nicht bereit war, sich mit weniger als der Reichskanzlerschaft zufrieden zu geben. Gleichwohl dachten sowohl Reichskanzler Brüning als auch seine Nachfolger von Papen und von Schleicher jeweils zumindest zeitweise an eine Rechtskoalition von Zentrum, DNVP und NSDAP, um eine Reichsreform ohne Beteiligung der SPD zustandezubringen. Dies scheiterte aber an Hitlers Bestehen auf die Kanzlerschaft, außerdem gelang es nicht, wenigstens Teile der Nationalsozialisten (und der Deutschnationalen) zu dieser Koalition zu bewegen, oder zu einer "Querfront" von Gewerkschaften und linken Nationalsozialisten. Die Versuche zur Einbindung Hitlers hatten als Kehrseite, dass bereits Brüning die NSDAP nicht als umstürzlerische und verfassungsfeindliche Partei anprangerte und dementsprechend bekämpfte.
Anfang 1933 war die "Querfront"-Idee des Kanzlers von Schleicher gescheitert. Dieser befürwortete ein Weiterregieren unter Ausschaltung des Reichstags, der Ende Januar wieder zusammentreten und mit Sicherheit die Regierung stürzen würde. In dieser Situation gelang es Franz von Papen, den Reichspräsidenten zu einer NSDAP-DNVP-Koalition unter einem Kanzler Hitler zu überreden. Von Papen glaubte, Hitler "zähmen" zu können. Am 30. Januar 1933 führte dies zur formal legalen „Machtübergabe“ (später gerne nicht ganz korrekt als „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten bezeichnet).
Die NSDAP an der Macht seit 1933
Hitler agierte in den ersten Monaten des Jahres 1933 auf der Grundlage der ihnen durch Hindenburg übergebenen Macht. Auch in der letzten, nach dem Recht der Weimarer Republik abgehaltenen Wahl am 5. März 1933, deren Wahlkampf bereits durch Verbote anderer Parteien und Repressalien der politischen Gegner durch Terror und Propaganda gekennzeichnet war, erhielt die NSDAP mit etwa 44% nicht die absolute Mehrheit der Stimmen. Die Nationalsozialisten schafften es jedoch mit den Stimmen aller anderen Parteien außer SPD und KPD (siehe Tag von Potsdam), im Reichstag die nötige Zweidrittelmehrheit für die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 24. März zu erlangen, das die Macht unter Ausschaltung des Parlaments auf Hitler übertrug und schließlich auch zum Verbot sämtlicher Parteien, außer der NSDAP, verwendet wurde.
Es bildete sich ein Einparteienstaat, welcher am 1. Dezember 1933 durch das „Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ auch rechtlich verankert wurde. Die NSDAP war hiermit eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit eigener Gerichtsbarkeit über ihre Mitglieder. Bis zum April zählte die Partei 2,5 Millionen Mitglieder, welche in der Hauptsache aus Beamten und Angestellten bestanden, nachdem die NSDAP wichtige Schlüsselposition in Staat, Organisationen, Fabriken und Behörden besetzte. Ab 1933 wurde das 1920 als Parteisymbol eingeführte Hakenkreuz allgegenwärtig im Alltag der Bürger. Im Zuge der auf dem Reichsparteitag 1935 verabschiedeten Nürnberger Gesetze wurde das Symbol zum Hoheitszeichen des Deutschen Reichs.
Die Partei war allerdings nicht an sich das Machtzentrum des nationalsozialistischen Staates, sondern nur ein Teil der Herrschaft Adolf Hitlers, neben der Ministerialbürokratie, den Machtkomplexen unter Göring und Himmler sowie den zahlreichen Sonderbeauftragten Hitlers.
Sozialpolitik
Programmatik
Die Partei schuf ein breite und milieuübergreifende Zustimmung, indem sie sich als Partei des kleinen Mannes ausgab. Die ersten von der NSDAP verabschiedeten Gesetze stärkten z.B. den Schutz des Schuldners gegenüber dem Gläubigerinteresse und erschwerten das Pfänden und die Zwangsräumung. Die Forderung nach Chancengleichheit im Bildungswesen wurde postuliert und teils umgesetzt, jedoch einerseits mit Ausgrenzungen und andererseits mit Begünstigungen von NSDAP-Angehörigen verbunden.
Die Bildungsreform der Weimarer Republik wurde überwiegend fortgesetzt, zudem führte die NSDAP den schulgeldfreien Zugang zur höheren Bildung ein sowie die Förderung begabter, sozial benachteiligter Kinder. Neben Zuspruch aus den unteren Gesellschaftsschichten mobilisierte diese Neuerung jene Personen, welche dank der Weimarer Bildungsreform einen Abschluss hatten und nun die Chance hatten, sich an einer Universität einzuschreiben.
Die Verheißung von Chancengleichheit bzw. sozialen Aufstieg je nach Leistung, unabhängig von Schichtzugehörigkeit, band große Teile der Bevölkerung ein. Die nationalsozialistische Zielperspektive war jedoch keine moderne, leistungs- und aufstiegsorientierte Individualgesellschaft freier Bürger, sondern eine rassistisch formierte Volksgemeinschaft, die Elitebildung und Vorwärtskommen nicht nur von Leistung, sondern ebenso von biologistischen Kriterien abhängig machte sowie von Konformität zur NS-Ideologie.
Deren Vertreter, z.B. Julius Streicher und Alfred Rosenberg, griffen gezielt auf den Sozialdarwinismus und Antisemitismus von Vordenkern des 19. Jahrhunderts wie Wilhelm Marr, Karl Eugen Dühring, Houston Stewart Chamberlain, Paul de Lagarde, Theodor Fritsch u.a. zurück. Neben Rassenlehren wurden Elemente eines Neopaganismus und einer germanisch-mythischen Esoterik bei NSDAP-Ideologen aus der Thule-Gesellschaft gepflegt.
Allgemeine Maßnahmen
1934 schuf die Reichsfinanzreform in der Sozialverfassung einige bis heute gültige soziale und steuerliche Neuerungen wie das Ehegattensplitting, die Steuerfreiheit von Zuschlägen für Nacht- und Feiertagsarbeit oder die Kilometerpauschale. Dazu kamen weitere sozialpolitische Maßnahmen wie die Erhöhung der steuerfreien Grundbetrags, Ehestandsdarlehen, KdF-Reisen/Ausflüge und nicht zuletzt umfangreiche Tätigkeiten des Winterhilfswerks, welche 1933 an Stelle der 1923 gegründeten Deutschen Nothilfe trat. Als Organe der Volksfürsorge, aber auch zur Selbstdarstellung des NS-Regimes, dienten zudem die umfangreich ausgebaute NS-Volkswohlfahrt (NSV) und die Deutsche Arbeitsfront, teils auch als Ersatz für die 1933 verbotenen Organisationen der Arbeiter.
1941 wurden die Rentner Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse, Mitte 1941 kam es zu einem einmalig erhobenen Zuschlag auf die Körperschaftsteuer, welche 1940 auf einen Satz von 40% stieg, 1942 zu einer allgemeinen Verkaufspflicht für Aktien 1942 und die Ablösung der Hauszinssteuer 1942. Von der Enteignung bzw. Entwertung von Spareinlagen und Anleihen zur Kriegsfinanzierung wurden allerdings nicht nur Wohlhabende getroffen.
Geächtete Gruppen fielen durch das soziale Netz, neben Juden, Sinti und Roma z.B. Homosexuelle, Behinderte und "Asoziale", denen als "hoffnungslosen Fällen" kein Wert für das von den Nationalsozialisten propagierte "gesunde Volk" zugemessen wurde.
Zweck der NS-Sozialpolitik
Die Sozialpolitik der NDSAP war mit ihrer Umverteilungspolitik einerseits eine Weiterführung und ein Ausbau der Sozialpolitik der Weimarer Republik, andererseits war sie auch faschistisch bzw. totalitär geprägt, z.B. durch Elemente von Zwangsarbeit (z.B. RAD), Enteignungen, Propagierung von NS-Ideengut wie einer angeblich existenten "Volksgemeinschaft", sowie Massenpropaganda.
Die nationalsozialistische Sozialpolitik wurden propagandistisch umfangreich ausgeschlachtet, z.B. in Form von Spendenkampagnen für das Winterhilfswerk wie den Eintopfsonntag. Dies diente vor allem dazu, soziale Wärme zu suggerieren, womit sich die Partei die Zustimmung der Massen zu Krieg und Rassismus erkaufte bzw. die Duldung dieser Verbrechen (der Historiker Götz Aly spricht in diesem Zusammenhang von einer "Wohlfühl-" oder auch "Gefälligkeitsdiktatur").
Sozialpolitik auf Kosten besetzter Länder
Während des Kriegs dienten Kontributionen der besetzten Länder neben der Kriegsfinanzierung auch Zwecken der deutschen Sozialpolitik, z.B. zur Erhöhung von Essensrationen. Ein weiterer Faktor zur Entlastung der "Volksdeutschen" war die in Millionenumfang vorgenommene Verpflichtung fremdländischer Zwangsarbeiter, deren Arbeitskraft unter größtenteils unwürdigen Bedingungen ausgebeutet wurde. Gemäß der Nationalproduktrechnung des Wirtschaftshistorikers Mark Harrisson betrug der Außenbeitrag zu den deutschen Kriegskosten rund 25%.
Sozialpolitik auf Kosten jüdischer Bürger
Zur Finanzierung der sozialen Kosten und Kriegskosten hielt sich die Partei auch am Eigentum und Vermögen jüdischer Bürger schadlos. Partei und einzelne Parteimitglieder nutzten Eigentum und Vermögen jüdischer Bürger zur Bereicherung oder für zusätzliche Staatseinnahmen. Zunächst erfolgten stufenweise Arisierungen sowie willkürliche Kürzungen von Renten und Sozialleistungen jüdischer Bürger. So betrugen im Haushaltsjahr 1938/39 die Zusatzeinnahmen aus der Arisierung (auch Reichsfluchtsteuer) rund 10% der laufenden Haushaltseinnahmen des NS-Staates. Während der Kriegsjahre dann wurden jüdische Bürger massenhaft in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet, wobei umstritten ist, welche Rolle wirtschaftliche Motive beim Holocaust spielten und ob sie überhaupt eine wichtige Rolle spielten.
Unterstützung durch Wirtschaft und Industrie
Nachdem die Großunternehmer in der Endphase der Weimarer Republik nur vereinzelt zur Finanzierung der NSDAP beigetragen hatte, flossen Industriegelder ab 1933 reichlich. Großindustrieelle wie Fritz Thyssen, Albert Vögler, der sich noch im November 1932 an einer Unterschriftenliste bedeutender Industrieller gegen Hitler beteiligt hatte, oder Emil Kirdorf füllten nunmehr die durch aufwändige Propaganda erschöpfte Parteikasse wieder auf. Diese Industriespenden wurden als Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft institutionalisiert und nahmen bald den Charakter einer Zwangsabgabe an. Allerdings erhielten die Industrieellen, wie von ihnen erhofft, durch ihre finanzielle Unterstützung diverse Vorteile. Für die Erfüllung von Hitlers Plan nach Kriegsfähigkeit der Wirtschaft und Einsatzfähigkeit der Wehrmacht wurde nicht nur die Rüstungsindustrie stark vorangetrieben. Vor allem auch Konzerne wie IG-Farben waren von Nöten, um die synthetische Herstellung von Buma (Kautschuk-Ersatz) oder Benzin zu ermöglichen. Dadurch hatten die Industrieellen nicht unerheblichen Einfluss auf Hitler, da er zum einen auf ihre finanzielle Unterstützung angewiesen war, aber auch die von ihnen hergestellten Produkte benötigte, um seinen Politik wie geplant voranzutreiben. Da sich die Ziele der Industrie (Steigerung der Produktion) aber von Hitlers Zielen (Rüstung, Kriegsfähigkeit) nicht großartig unterschieden, kam eine Zusammenarbeit ohne große Auseinandersetzungen zu Stande. Auch in Österreich, nunmehr als Ostmark, wurde die NSDAP gegründet.
Nach der Ermordung der selbstbewussten Führung der SA im Zuge der Abwehr des Röhm-Putsches hatte Hitler innerparteilich keine ernsthaften Gegner mehr. Die ihm nun eigene Machtfülle in der nach dem Führerprinzip strukturierten Partei sollte sich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erhalten.
Die „unlöslich mit dem Staat verbundene“ Partei wurde zur „Trägerin des deutschen Staatsgedankens“ und war zuständig für die „Führerauslese“, also die Besetzung staatlicher Schlüsselpositionen. Während des Zweiten Weltkrieges lag es an der NSDAP, zu entscheiden, wer nun unabkömmlich sei und damit vom aktiven Kriegsdienst an der Front befreit wurde. Diesen Status erhielten in der Regel nur Funktionäre der Partei. Die materielle Bevorzugung der hauptamtlichen „Parteibonzen“, sowie deren häufige Unfähigkeit und Korruption, trugen dazu bei, dass das Ansehen der NSDAP in der Gesellschaft schon zu Beginn des Krieges rasch schwand. Die NSDAP war in der Hauptsache beschäftigt mit organisatorischen und verwaltungsmäßigen Aufgaben im Luftschutz und bei der Evakuierung aus Städten, mit Lagern für Zwangsarbeiter, bei Sammelaktionen oder Erntehilfen der Hitlerjugend. Zu Kriegsende sollte sie zusätzlich den Volkssturm aufstellen.
Parteitage
Bis 1938 zelebrierte die NSDAP ihre jährlichen Parteitage in Nürnberg. Diese Reichsparteitage waren einprägsam inszeniert in gewaltigen Aufzügen von Parteifunktionären mit anschließenden Treuegelöbnissen sowie abendlichen Fackelzügen und Lichtdomen als symbolische Verschmelzung von Mensch und Naturgewalt. Albert Speers Lichtdom, besser „Lichtkirche“, galt als erhabene visuelle Inszenierung des Kollektivs und war die Projektion von 150 Flakscheinwerfern am Himmel. Ausführlich berichteten die Medien über die minutiös geplanten Parteitage. Zusätzlich kam es zu filmischen Überhöhungen in Form von Reichsparteitagsfilmen, welche Leni Riefenstahl in Szene setzte, „Sieg des Glaubens“ und „Triumph des Willens“ vermittelten den Eindruck der von den Nationalsozialisten proklamierten Volksgemeinschaft und der damit verbundenen Gleichschaltung. Die Wehrmacht nahm 1934 nach dem Tod Paul von Hindenburgs erstmals an einem Parteitag teil und wurde auf Hitler, nicht das Volk, eingeschworen. Ende 1940 verständigte sich die Partei auf die Steuerfreiheit für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen. Im Herbst 1941 erfolgte eine Rentenerhöhung um 15 Prozent bei gleichzeitiger Verdopplung der sozialen Transferleistungen für Familien, was wiederum den Rückhalt für den Krieg in der Gesellschaft bewirkte. Die sozialen Leistungen wie die Lebensmittelzuteilung im Rahmen der Sozialpolitik im Nationalsozialismus kamen insbesondere bei den deutschen Frauen und den Rentnern gut an. Finanziert wurde dies über die Raubkriege und die Ausbeutung besetzter Gebiete, welchen das doppelte, teilweise das dreifache der letzten Friedenshaushaltes in Form von Kontributionen ausgepresst wurde. Damit wurde die Inflation im Deutschen Reich unterdrückt und ins besetzte Ausland verlagert. Die unterworfenen Staaten gegenfinanzierten wiederum mit Hilfe der Arisierung, Romanisierung, Magyarisierung oder Hellenisierung des Eigentums der Staatsangehörigen jüdischen Glaubens und schwächten damit den Inflationsdruck ab. Der Historiker Götz Aly erklärt die "verbrecherische Dynamik des Nationalsozialismus" mit den Worten: "Da alle deutschen Soldaten mit dem Geld der besetzten Länder bezahlt wurden, ebenso alle Lebensmittel, Kleidungsstücke, Wolldecken, medizinischen Geräte, die von dort ins Reich geliefert wurden, steckte in all diesen Zahlungen immer auch der Gegenwert dessen, was den Juden überall in Europa weggenommen, verkauft und dann in Geldform in den Besatzungskostenhaushalt geleitet worden war." Die Finanzierung des Krieges war also ausgelegt auf Rückgriffe auf Vermögen aus jüdischer Hand. Dieses System funktionierte bis 1942 und außerhalb der Sowjetunion bis 1944.
Die NSDAP löste sich am 8. Mai 1945, der Kapitulation des Deutschen Reiches, auf. Die NSDAP und ihre Organisationen wurden von den alliierten Siegermächten, durch den Alliierten Kontrollrat, am 10. September 1945 verboten. Die Partei wurde in den Nürnberger Prozessen zur „verbrecherischen Organisation“ erklärt.
Vorsitzende
- Anton Drexler (24. Februar 1920 – 29. Juli 1921) danach Ehrenvorsitzender
- Adolf Hitler (29. Juli 1921 – 30. April 1945)
Struktur der NSDAP
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei war pyramidenartig aufgebaut. An der Spitze stand der Vorsitzende; er war mit absoluter Macht ausgestattet und hatte die volle Befehlsgewalt. Alle anderen Parteiämter waren seiner Position untergeordnet und mussten sich nach seinen Weisungen richten. Unter dem Vorsitzenden Hitler waren die Reichsleiter in der 1934 errichteten „Kanzlei des Führers“, deren Zahl nach und nach auf 18 erhöht wurde. Im Dritten Reich hatten diese ähnlich große Macht wie Reichsminister, was zu von Hitler gewünschten Konkurrenzkämpfen führte.
Der Partei waren folgende Organisationen angegliedert:
- Bund Deutscher Mädel (BDM)
- Hitler-Jugend (HJ)
- NS-Deutscher Dozentenbund (NSDD) - (erst ab Juli 1944)
- NS-Deutscher Studentenbund (NSDStB)
- NS-Frauenschaft (NSF)
- Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps (NSKK)
- NSDAP/AO - Auslandsorganisation
- Schutzstaffel, (Allgemeine bzw. Waffen-SS)
- Sturmabteilung (SA)
Einige Organisationen hatten aber eine eigene Rechtspersönlichkeit und eigenes Vermögen. Sie waren auch der Partei angeschlossen, wie z.B.:
- Reichsbund der Deutschen Beamten
- Deutsche Arbeitsfront (DAF)
- NS-Deutscher Ärztebund (NSDÄB)
- Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund (NSRB)
- NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV)
- NS-Lehrerbund (NSLB)
- Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
- Reichsarbeitsdienst (RAD)
Mit den Organisationen und den angeschlossenen Verbänden konnte die NSDAP die Gesellschaft organisatorisch weitgehend durchdringen und die Bevölkerung sowohl im Beruf als auch in der Freizeit kontrollieren und indoktrinieren. Der Entnazifizierungs-Fragebogen der Militärregierung, Ausgabe 1946, fragte nach der Mitgliedschaft in 95 Organisationen aus dem Umkreis der NSDAP. Die soziale Kontrolle erfolgte insbesondere durch Block- und Zellenwarte und mittels Ortsgruppen der NSDAP, da sie bei der Beförderung von Beamten, für Anwärter des öffentlichen Diensts oder für Antragsteller bezüglich sozialer Unterstützung und Ausbildungshilfen ein Vetorecht hatten. Letzteres war entscheidend, weil die NSDAP erst 1941 eine gesetzliche Krankenkasse gründete. Vorher hatten sich die Arbeiter an Wohltätigkeitsorganisationen zu wenden, weil sich die Masse ansonsten keinen Arztbesuch leisten konnte.
Die NSDAP gliederte sich in Gaue, Kreise, Ortsgruppen, Zellen und in Blocks. Ein Block zählte als kleinste organisatorische Einheit zwischen 40 und 60 Haushalte.
Dienstgrade und Kragenspiegel in der NSDAP
Bedeutende Mitglieder
Führende Parteimitglieder
- Adolf Hitler (1889–1945) – seit 1921 Vorsitzender der NSDAP, seit 1933 Reichskanzler und seit 1934 „Führer und Reichskanzler“
- Heinrich Himmler (1900–1945) – „Reichsführer“ der SS ab 1929
- Joseph Goebbels (1897–1945) – seit 1933 „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“, im April/Mai 1945 für zwei Tage Reichskanzler
- Rudolf Heß (1894–1987) – von 1933 bis 1941 „Stellvertreter des Führers“ (in der Partei)
- Hermann Göring (1893–1946) – preußischer Ministerpräsident und preußischer Innenminister, Reichsluftfahrtminister, Reichsforst- und Reichsjägermeister, „Reichsmarschall“
- Joachim von Ribbentrop (1893–1946) – von 1938 bis 1945 deutscher Außenminister
- Martin Bormann (1900–1945) – Leiter der Parteikanzlei der NSDAP mit den Befugnissen eines Reichsministers
- Wilhelm Frick (1877–1946) – Reichsminister des Innern
- Baldur von Schirach (1907–1974) – Reichsjugendführer der NSDAP
- Hans Frank (1900–1946) – ab Oktober 1939 Leiter des „Generalgouvernements“
- Ernst Röhm (1887–1934) – langjähriger Leiter der SA, ermordet im Röhm-Putsch
Weitere Mitglieder
- Albert Forster, Gauleiter und Reichsstatthalter in Danzig
- Reinhard Heydrich, stellvertretender Reichsprotektor für das Protektorat Böhmen und Mähren
- Adolf Eichmann, Leiter des Referats Auswanderung und Räumung (verantwortlich für die Deportation und Ermordung von mehr als 4,5 Millionen Juden)
- Albert Speer, Reichsminister, Architekt
- Alfred Rosenberg, Beauftragter des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP
- Ernst Freiherr von Weizsäcker, Vater von Richard v. W. und Carl Friedrich von Weizsäcker, Staatssekretär im Auswärtigen Amt unter dem NS-Außenminister Joachim von Ribbentrop, auch Mitglied der SS
- Walter Schultze, Facharzt, Mitglied der SS und Reichsdozentenführer
- Edmund Veesenmayer, deutscher Gesandter und Reichsbevollmächtigter für Ungarn
Siehe auch: Liste wichtiger Politiker und Funktionsträger der NSDAP
Die NSDAP hatte zur Zeit der „Machtergreifung“ 849.009 Mitglieder (parteieigene Statistik), bis 1945 wuchs diese Zahl auf 7,5 Millionen an. Anfangs (und immer wieder) wurde versucht, die „Märzgefallenen“ (Opportunisten die sich nach der Machtergreifung, insbesondere nach dem Wahlsieg im März 1933 zur NSDAP bekannten) von der Partei fernzuhalten. Teilweise wurden Aufnahmestops durchgeführt (zuletzt 1937). Der Bedarf nach neuen Mitgliedern war aber stets so groß, dass solche Maßnahmen nicht lange durchgehalten wurden, zumal mit ihnen ja auch ein „Transmissionsriemen“ in die Gesellschaft aufgebaut wurde.
Entnazifizierung
Nach dem Krieg wurde in den einzelnen Besatzungszonen eine Entnazifizierung durchgeführt. Je nach Zone geschah dies unterschiedlich:
Die Russen gingen zunächst sehr radikal vor und ehemaligen NSDAP-Mitgliedern wurde verboten, öffentliche Ämter wahrzunehmen. Offiziell behielt auch die DDR diesen Kurs bei. Untersuchungen nach dem Ende der DDR zeigen jedoch, dass in der SED ein erheblicher Teil der Kader von der NSDAP übernommen worden war. Zeitweise betrug ihr Anteil rund 10 Prozent, bezogen auf alle NS-Organisationen rund 25 Prozent. Aufgrund der Überalterung der Funktionärs-Strukturen fanden sich im Jahr 1989 immer noch zahlreiche Ex-Nationalsozialisten als Funktionäre in der SED. Diese Informationen durften in der DDR jedoch nicht publiziert werden. Die DDR-Führung benutzte die NS-Verstrickungen zur Erpressung von Parteimitgliedern der SED und anderer Bürger. Zudem wurde in der DDR, um die alten Anhänger des Nationalsozialismus einzubinden, die Blockpartei Nationaldemokratische Partei Deutschlands gegründet.
In den westlichen Besatzungszonen war das Vorgehen zunächst recht gründlich, Meilenstein im Zuge der Entnazifizierung war der Nürnberger Prozess. Als allerdings der Kalte Krieg ernsthaft begann, geriet die Entnazifizierung aus dem Blickfeld. Viele verurteilte Kriegsverbrecher wurden begnadigt und ein NSDAP-Parteibuch besessen zu haben, war kein Hinderungsgrund beim politischen Aufstieg. Der mangelnde kritische Umgang mit der Nazi-Vergangenheit in der Bundesrepublik war einer der Gründe für die deutsche Studentenbewegung der 60er Jahre.
Es folgen einige Politiker oder Wirtschaftsführer, die nach dem Krieg trotz ihrer Mitgliedschaft in der NSDAP in höhere Positionen gelangten oder anderweitig Bekanntheit erlangten. Sie hatten in der Regel keine herausgehobene Rolle in der NSDAP gespielt.
- Walter Bartram, 1950-1951 Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (CDU)
- Gerhard Beil, 1986-1990 Minister für Außenhandel der DDR
- Wernher von Braun, Leiter des US-amerikanischen Mondfahrt-Programms
- Karl Carstens, auch Mitglied der SA, 1979-1984 Bundespräsident der BR Deutschland (CDU)
- Hans Filbinger, ab 1933 Mitglied des NSDStB, 1934-1937 Mitglied der SA, 1943-1945 Militärrichter, 1966-1978 Ministerpräsident von Baden-Württemberg (CDU)
- Friedrich Flick, Unternehmer
- Willy Fritsch, Schauspieler
- Arnold Gehlen, konservativer Philosoph und Soziologe
- Hans-Dietrich Genscher, 1974-1992 Außenminister der BR Deutschland (FDP)
- Heinrich Harrer, 1938 eingetreten, auch SS, österreichischer Forscher und Bergsteiger, sein Leben wurde im Film „Sieben Jahre in Tibet“ verfilmt
- Walter Jens, linksliberaler Literaturhistoriker und Schriftsteller
- Herbert von Karajan, Dirigent
- Kurt Georg Kiesinger, 1933 Mitglied der NSDAP, 1966 bis 1969 Bundeskanzler (CDU)
- Hans Krüger, 1963-1964 Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte (CDU)
- Konrad Lorenz (1938 eingetreten), österreichischer Verhaltensforscher (Nobelpreis 1973)
- Friedrich Peter (auch SS-Mitglied), 1958 bis 1978 Parteiobmann der FPÖ
- Hans-Joachim Rehse, Richter am Volksgerichtshof
- Anton Reinthaller, 1956 bis 1958 erster Parteiobmann der FPÖ
- Walter Scheel, 1974 bis 1979 Bundespräsident (FDP)
- Oskar Schindler, durch seine Rettung von 1200 Juden bekannt gewordener Unternehmer
- Carl Schmitt, konservativer Staatsrechtler und Philosoph
- Hans Ernst Schneider (auch SS-Mitglied), unter dem Decknamen Hans Schwerte bis zu seiner Enttarnung 1995 ein angesehener Literaturwissenschaftler
- Franz Schönhuber (auch SS-Mitglied), Gründer der rechtsextremen Partei Die Republikaner
- Hanns-Martin Schleyer (auch SS-Mitglied), Manager, Arbeitgeberfunktionär und RAF-Opfer
- Gerhard Schröder (1941 wieder ausgetreten), 1953-1969 Bundesminister (nicht identisch mit Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder)
- Fritz Thyssen (bereits 1931 eingetreten), Unternehmer
Literatur
- Christine Arbogast: Herrschaftsinstanzen der württembergischen NSDAP. Funktion, Sozialprofil und Lebenswege einer regionalen NS-Elite 1920-1960. München et al. 1998, ISBN 3-486-56316-5. Kollektivbiographische Studie zu einem regionalen Funktionärskörper
- Ralf Balke: Hakenkreuz im Heiligen Land. Die NSDAP-Landesgruppe Palästina. Erfurt 2001, ISBN 3-89702-304-0. Die Arbeit beleuchtet die Tätigkeit der Auslandsorganisation der NSDAP anhand einer Fallstudie
- Wilfried Böhnke: Die NSDAP im Ruhrgebiet 1920-1933. Bonn 1974, ISBN 3-87831-166-4. Zur Frühgeschichte der NSDAP im westdeutschen Industrierevier
- Martin Broszat: Die Machtergreifung. Der Aufstieg der NSDAP und die Zerstörung der Weimarer Republik, 5. Auflage. München 1994, ISBN 3-423-04516-7. Gute Einführung in die Frühgeschichte der NSDAP
- Thomas Childers: The Nazi Voter. The Social Foundation of Fascism in Germany, 1919-1933, Chapel Hill 1983, ISBN 0-8078-4147-1. Grundlegende Arbeit zur sozialstrukturellen Entwicklung der NSDAP und ihrer Anhängerschaft bis zur Machtergreifung
- Ernst Deuerlein (Hg.): Der Aufstieg der NSDAP in Augenzeugenberichten, 4. Auflage. München 1980, ISBN 3-423-02701-0.Interessante Quellensammlung
- Peter Diehl-Thiele: Partei und Staat im Dritten Reich. Untersuchung zum Verhältnis von NSDAP und allgemeiner innerer Staatsverwaltung. München 1969. Klassische Studie über die Rolle der NSDAP im Einparteienstaat
- Jürgen W. Falter: Hitlers Wähler. München 1991, ISBN 3-406-35232-4. Die NSDAP als Volkspartei, die von allen Klassen und Schichten (nicht bloß vom bedrohten Mittelstand) gewählt wurde
- Dorothee Hochstetter: Motorisierung und „Volksgemeinschaft“. Das Nationalsozialistische Kraftfahrerkorps (NSKK) 1931-1945. München et al. 2005, ISBN 3-486-57570-8. Neuere Studie eines bisher oft vernachlässigten NS-Verbandes, leider manchmal analytisch schwach
- Johnpeter Horst Grill: The Nazi-Movement in Baden. 1920-1945. Chapel Hill 1983, ISBN 0-8078-1472-5. Bedeutende englische Regionalstudie
- Wolfgang Horn: Der Marsch zur Machtergreifung. Die NSDAP bis 1933. Königstein/Ts. 1980, ISBN 3-7610-7234-1. Ältere Arbeit zur Geschichte der NSDAP mit einem Schwerpunkt auf der Herausbildung der charismatischen Herrschaft Hitlers innerhalb der NSDAP
- Peter Hüttenberger: Die Gauleiter. Eine Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP. Stuttgart 1969. Wichtige Arbeit zur regionalen Machtverteilung in der NSDAP
- Werner Jochmann (Hg.): Nationalsozialismus und Revolution. Ursprung und Geschichte der NSDAP in Hamburg 1922-1933. Dokumente. Frankfurt a. M. 1963. Wichtige regionalhistorische Dokumentation mit vielen auch allgemein bedeutsamen Quellen zur Geschichte der NSDAP
- Olaf Kappelt : Die Entnazifizierung in der SBZ sowie die Rolle und der Einfluß ehemaliger Nationalsozialisten in der DDR als ein soziologisches Phänomen. Hamburg 1997, ISBN 3-86064-614-1. Detaillierte Untersuchung über ehemalige Mitglieder der NSDAP
- Michael H. Kater: The Nazi Party. A Social Profile of Members and Leaders, 1919-1945. Oxford 1983, ISBN 0-631-13313-5. Bedeutender Untersuchung der Sozialstruktur der Mitgliedschaft der NSDAP
- Robert M. W. Kempner (Hg.): Der verpasste Nazi-Stopp. Die NSDAP als staats- und republikfeindliche, hochverräterische Verbindung. Preußische Denkschrift von 1930. Berlin 1983. Kommentierte Dokumentation einer Behördendenkschrift über das Gefährdungspotential der NSDAP um 1930
- Ian Kershaw: Hitler. 1889 - 1936. Stuttgart 1998, ISBN 3-421-05131-3. Eine der derzeit maßgeblichen Biographien über Adolf Hitler, aber mit vielen Informationen zur NSDAP
- Ian Kershaw: Hitler. 1936 - 1945. Stuttgart 2000, ISBN 3-421-05132-1. Zweiter Teil der Hitler Biographie, ebenfalls ergiebig über die Entwicklung der NSDAP
- Ian Kershaw: Der NS-Staat. Geschichtsinterpretationen und Kontroversen im Überblick. Reinbek b. Hamburg 1999, ISBN 3-499-60796-4. Übersicht über den Forschungsstand und Interpretationen zum NS-Staat.
- Udo Kissenkoetter: Gregor Straßer und die NSDAP. Stuttgart 1978, ISBN 3-421-01881-2. Wichtige Arbeit über den bedeutendsten NS-Funktionär nach Hitler bis 1932
- Gerhard Kratzsch: Der Gauwirtschaftsapparat der NSDAP. Menschenführung, „Arisierung“, Wehrwirtschaft im Gau Westfalen-Süd. Münster 1989, ISBN 3-402-06931-8. Wichtige Regionalstudie zur Wirtschaftspolitik der NSDAP
- Joachim Lilla: Die Stellvertretenden Gauleiter und die Vertretung der Gauleiter der NSDAP im „Dritten Reich“. Koblenz 2003, ISBN 3-86509-020-6. Biographische Skizzen der Gau-Eliten aus der zweiten Reihe
- Peter Longerich: Hitlers Stellvertreter. Führung der Partei und Kontrolle des Staatsapparates durch den Stab Heß und die Partei-Kanzlei Bormann. München et al. 1992, ISBN 3-598-11081-2. Die wohl beste Arbeit zur inneren Struktur der Führungsspitze und -gremien der NSDAP
- Peter Longerich: Die braunen Bataillone. Geschichte der SA. München 1989, ISBN 3-406-33624-8. Gute Überblicksdarstellung zur Geschichte der Sturmabteilung
- Werner Maser: Der Sturm auf die Republik. Frühgeschichte der NSDAP. Berlin 1981, ISBN 3-548-34041-5. Problematische Studie, die sich stark auf Zeitzeugenaussagen von NS-Funktionären verlässt
- Horst Matzerath/Henry A. Turner jr.: Die Selbstfinanzierung der NSDAP 1930-1932. In: Geschichte und Gesellschaft 3 (1977), S. 59-92. Wichtiger Aufsatz zur Finanzverfassung der NSDAP bis 1933
- Donald McKale: The Nazi Party Courts. Hitler's Management of Conflict in his Movement, 1921-1945. Lawrence (Kan.) 1974, ISBN 0-7006-0122-8. Frühe Studie über die Herrschaftsausübung innerhalb der NSDAP
- Jeremy Noakes: The Nazi Party in Lower Saxony. 1921-1933. Oxford et al. 1971. Zur regionalen Entwicklung der NSDAP in einer agrarischen Gesellschaft
- Armin Nolzen: Die NSDAP, der Krieg und die deutsche Gesellschaft. In: Jörg Echternkamp (Hg.): Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 9/1: Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939 bis 1945: Politisierung, Vernichtung, Überleben. Stuttgart 2004, S. 99-193, ISBN 3-421-06236-6. Zur Rolle der NSDAP bei der Aufrechterhaltung der zivilen Kriegsbereitschaft an der sogenannten „Heimatfront“
- Armin Nolzen: Funktionäre in einer faschistischen Partei. Die Kreisleiter der NSDAP 1932/33 bis 1944/45. In: Till Kössler/Helke Stadtland (Hg.): Vom Funktionieren der Funktionäre. Politische Interessenvertretung und gesellschaftliche Integration in Deutschland nach 1933, Essen 2004, S. 37-75, ISBN 3-89861-266-X. Guter Aufsatz zur Funktionärskaste der Kreisleiter
- Armin Nolzen: Charismatic Legitimation and Bureaucratic Rule. The NSDAP in the Third Reich, 1933-1945, in: German History (GH) 23 (2005), S. 494-518. Auseinandersetzung mit der These der charismatischen Herrschaft nach Max Weber
- Dietrich Orlow: The History of the Nazi Party. Vol. I: 1919-1933, Vol. II: 1933-1945. Pittsburgh 1969 u. 1973, ISBN 0-8229-3253-9. Der Klassiker der wissenschaftlichen Arbeiten über die NSDAP - auch heute noch unverzichtbar
- Kurt Pätzold/Manfred Weißbecker: Geschichte der NSDAP 1920 - 1945. Köln 2002, ISBN 3-89438-260-0. Trotz oft drastischer Sprache (Pätzold und Weißbecker können ihre Herkunft als Historiker aus der DDR nicht verleugnen) sind die Informationen meist zuverlässig
- Kurt Pätzold/Manfred Weissbecker: Rudolf Heß. Der Mann an Hitlers Seite. Leipzig 1999 Biographie des lange Zeit wichtigsten Mannes in der NSDAP nach Hitler, die jedoch Heß' Antisemitismus völlig ausblendet.
- Gerhard Paul: Aufstand der Bilder. Die NS-Propaganda vor 1933, 2. Aufl. Bonn 1992, ISBN 3-8012-5015-6. Die bisher einzige neuere Forschungssynthese zur NS-Propaganda vor 1933
- Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue, 1928-1945. Die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland. Vechta 2000, ISBN 3-8311-0216-3. Unverzichtbares Nachschlagewerk zum NS-Funktionärspersonal in den Gauleitungen, jedoch mit überlieferungsbedingten Lücken
- Carl-Wilhelm Reibel: Das Fundament der Diktatur. Die NSDAP-Ortsgruppen 1932-1945. Paderborn et al. 2002, ISBN 3-506-77528-6. Wichtige neuere Darstellung zur Struktur der NSDAP auf der lokalen Ebene
- Mathias Rösch: Die Münchner NSDAP 1925-1933. Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik. München et al. 2002, ISBN 3-486-56670-9. Faktenreiche Lokalstudie, die teilweise den argumentativen roten Faden vermissen lässt
- Detlef Schmiechen-Ackermann: Der „Blockwart“. Die unteren Parteifunktionäre im nationalsozialistischen Terror- und Überwachungsapparat. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 48 (2000), H.4, S. 575-602. Wichtiger Aufsatz zur Rolle der untersten Funktionäre im Getriebe des NS-Staates
- Henry A. Turner: Die Großunternehmer und der Aufstieg Hitlers. Siedler, Berlin 1985, ISBN 3-88680-143-8 Die Arbeit räumt mit dem immer noch verbreiteten Mythos auf, die Großindustrie hätte den Aufstieg der NSDAP finanziert
- Albrecht Tyrell (Hg.): Führer befiehl ... Selbstzeugnisse aus der „Kampfzeit“ der NSDAP. Düsseldorf 1969, ISBN 3-8112-0694-X. Ergiebige Quellensammlung
- Albrecht Tyrell: Vom „Trommler“ zum „Führer“. Der Wandel von Hitlers Selbstverständnis zwischen 1919 und 1924 und die Entwicklung der NSDAP. München 1975, ISBN 3-7705-1221-9. Wegweisende Studie zur Gründungsgeschichte der NSDAP
- Norbert Podewin: Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Berlin (West). Mit e. krit. Würdigung u. e. Gespräch m. d. Leiter d. damaligen Arbeitsgruppe, Gerhard Dengler. Hrsg. v. Norbert Podewin. Reprint der Ausgabe von 1968 (damals im Staatsverlag der DDR). Verlag edition ost, ohne Jahr (wohl 2002). ISBN 3-360-01033-7. Umfassende und weistestgehend zuverlässige Übersicht über die westdeutschen Nachkriegskarrieren von NSDAP-Größen. Naturgemäß fehlen entsprechende Angaben zu analog verlaufenden Karrieren in der ehemaligen DDR.
Siehe auch
- Liste wichtiger Politiker und Funktionsträger der NSDAP
- Kategorie:NSDAP-Mitglied
- Hilfskasse der NSDAP
- Reichsführerschule der NSDAP
- Zeit des Nationalsozialismus
- Wirtschaftspolitische Abteilung der NSDAP
- Liste ehemaliger NSDAP-Mitglieder, die nach Mai 1945 politisch tätig waren
- Faschismus in Europa bis 1945
Weblinks
- Die NSDAP von 1920-1933
- Die NSDAP von 1933-1945
- Artikel über die NSDAP auf shoa.de
- Erklärung des „linken“ Flügels 1930
- Reichsparteitage der NSDAP
- Gauleiter im Ruhrgebiet und in Westfalen - Struktur der NSDAP in der Region
- Das Programm der NSDAP
- http://www.nationalsozialismus.de Rechercheportal
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