Pollhansmarkt

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Pollhans bzw. der Pollhansmarkt ist ein großer Jahrmarkt in Schloß Holte-Stukenbrock, der auf eine über 350-jährige Geschichte zurückblickt. Der Markt fand seinen Ursprung im Jahr 1654, als in Schloß Holte eine kleine Kapelle zu Ehren der heiligen Ursula mit einem Kirchweihfest eingeweiht wurde.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte
2 Pollhans heute
3 350-jähriges Jubiläum 2004
4 Aktuelle Entwicklungen
- 4.1 Die Motive der Pollhans-Seidel (1996-2004)
- 4.2 Motive der Pollhans-Pins (seit 2005)
5 Literatur
6 Weblinks

[Bearbeiten] Geschichte

In den ersten Jahrzehnten fand der sogenannte „Holter Markt“ in direkter Umgebung des Holter Schlosses statt. Aufgrund eines Erlasses der Rietberger Grafenschaft musste das Fest 1725 jedoch das Schlossgelände verlassen und fand auf dem Areal des Hofes „Pollhans“, welcher bis heute Namensgeber des Marktes ist, ein neues Zuhause. Im Jahr 1901 zog das Fest aufgrund des Baus der Eisenbahnlinie Bielefeld–Schloß Holte–Paderborn (Senne-Bahn) erneut um, diesmal auf den heutigen Pollhansplatz hinter dem Gasthaus Dresselhaus-Brockmann. Dort findet der „Polle“ bis heute jedes 3. Oktoberwochenende von Samstag bis Montag statt.

[Bearbeiten] Pollhans heute

Der heutige Pollhansmarkt besteht aus einer großen Kirmes, einem Bauernmarkt, einer Wirtschaftsschau und unzähligen fliegenden Händlern. Den Mittelpunkt der Kirmes bilden ein nostalgisches Kettenkarussell sowie das historische Feldmann-Riesenrad, welche zu Pollhans gehören wie der Kräuterlikör „Polhänser“. Eingerahmt werden die Karussells von zahlreichen modernen Fahrgeschäften. Diese Mischung verleiht Pollhans ein einzigartiges Flair, welches jedes Jahr bis zu 250.000 Menschen aus der ganzen Region in den Bann zieht. Pollhans gehört damit zu den größten Volksfesten in der Region Ostwestfalen-Lippe. Zum Vergleich: Die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock hat „nur“ 26.000 Einwohner.

Besonderen Stellenwert genießt bei den Einheimischen der Pollhansmontag. An diesem Tag haben viele Geschäfte, Firmen und Behörden geschlossen, und der Tag steht ganz im Zeichen des Flanierens, Einkaufens und Klönens auf dem Festplatz. Der Rat der Stadt sowie die Stadtverwaltung und geladene Gäste treffen sich am Vormittag des Pollhansmontages zum traditionellen Pollhans-Rundgang. Bis in die 90er Jahre fand am Pollhansmontag auch der Viehmarkt statt, der an den Ursprung des Festes erinnerte. Er wurde abgelöst durch den Bauernmarkt.

Bei hoffentlich schönem Wetter - auf „Polle“ ist das Wetter fast immer sonnig - können die Besucher an ca. 6 km Frontflächen vorbeiziehen. Unzählige Getränke- und Speisestände laden zum Verweilen ein. Zusätzlich bieten Festzelte mit traditionellen Namen wie Theobaldzelt (2006 abgelöst durch das neue Vino Casa-Festzelt), Kerstingjohännerzelt, Wirtezelt und Bayernzelt Partystimmung mit Live-Bands und DJs für alle Altersgruppen - bei freiem Eintritt. Zum Abschluss des Festes findet am Montagabend um 21 Uhr ein Höhenfeuerwerk statt.

Die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock bietet an allen drei Pollhanstagen Buspendelverkehre in alle Stadtteile und in benachbarte Ortschaften an.

[Bearbeiten] 350-jähriges Jubiläum 2004

Vom 15. bis 18. Oktober 2004 wurde zum 350. Mal Pollhans gefeiert. Statt der sonst üblichen drei Festtage (Samstag bis Montag) beschloss der Rat der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock, Pollhans ausnahmsweise auf vier Tage (Freitag bis Montag) auszudehnen. 2004 wurde erstmals auch ein "Pollhans-Film" gedreht, der seitdem auf DVD in einigen Geschäften in Schloß Holte-Stukenbrock erhältlich ist. Um die Wurzeln des Festes zu betonen, initiierte die Stadtverwaltung überdies einen Umzug, in dem u.a. heimische Handwerker, Geschäftsleute, Landwirte sowie Geistliche der Kirchengemeinden in historischer Kleidung aufliefen.

Die Einführung des zusätzlichen Pollhans-Tages 2004 führte trotz gutem Wetter entgegen den Erwartungen nicht zu einem Zuwachs der Besucherzahl, die auch 2004 erneut bei etwa 250.000 Besuchern lag. Der anfänglichen Überlegung des Stadtrates, bei gutem Gelingen dieses Versuches Pollhans möglicherweise generell viertägig zu veranstalten, wurde dadurch eine Absage erteilt.

[Bearbeiten] Aktuelle Entwicklungen

Sorgen bereitet der Stadtverwaltung in den letzten Jahren die für den Stadthaushalt stets defizitäre Bilanz des Pollhansmarktes. Von 1996 bis 2003 wurden alljährlich durch die Stadtverwaltung sog. Pollhans-Seidel (Biergläser) mit historischen Motiven verkauft, die zur Eröffnung des Pollhansmarktes am Samstag für eine bestimmte Zeitspanne zur kostenfreien Teilnahme am Fassbieranstich durch den Bürgermeister berechtigten. Der Pollhans-Seidel wurde 2004 durch den Verkauf von Pollhans-Buttons, -Mützen und -Schals ersetzt. Auch diese Maßnahme führte nicht zu dem gewünschten Absatz und Mehrertrag für den Stadthaushalt, so dass 2005 schließlich ein Pollhans-Pin eingeführt wurde, der ebenfalls zu bestimmten Vergünstigungen berechtigt. Auch der Absatz des durch die RWE gesponserten Pollhans-Pins ließ zu wünschen übrig, so dass der Rat der Stadt Schloß Holte-Stukenbrock sich dazu veranlasst sah, die Standgebühren für Schausteller und Karussell-Betreiber zu erhöhen, um das mittlerweile schon traditionelle Pollhans-Defizit zu beseitigen. Der Pollhans-Pin wird jedoch auch 2006 als Andenken wieder verkauft.

[Bearbeiten] Die Motive der Pollhans-Seidel (1996-2004)

1996: Kath. St. Ursula-Kirche
1997: Jagdschloss Holte
1998: Gasthof Pollhans
1999: Gaststätte "Dresselhaus-Brockmann" in alter Ansicht
2000: Alter Wasserturm am Bahnhof Schloß Holte (heute nicht mehr existent)
2001: Bahnhof Schloß Holte
2002: Forsthaus im Holter Wald
2003: Kupolofen (alter Schmelzofen) der Holter Hütte (heute nicht mehr existent)
2004: Seidel zum Jubiläum: Zigeuner mit Tanzbär vor dem Portal des Holter Schlosses

2004 wurden Pollhans-Schals bzw. -mützen und Pollhans-Buttons mit der eingestickten bzw. aufgedruckten Inschrift "I like POLLHANS in Schloß Holte" verkauft. Restbestände der Gläser, Schals, Mützen und Buttons können am Stand der Stadtverwaltung sowie im Rathaus erworben werden