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Geistlicher - Wikipedia

Geistlicher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Ein Geistlicher ist eine Person, die ein religiöses Amt inne hat. Im engeren Sinn ist es die Bezeichnung für einen religiösen Leiter, wie z. B. Seelsorger oder Pfarrer.

Viele Religionen sind hierarchisch aufgebaut. In der Römisch-katholischen Kirche und in einigen Richtungen des Buddhismus ist die hierarchische Ordnung besonders ausgeprägt. Meist sinkt mit zunehmender Macht die Anzahl der Personen, die diesen Titel tragen. Hierarchisch aufgebaute Religionen verfügen also über einen obersten Führer und unzählige Priester in vielen Gemeinden.

Im folgenden sind wichtige religiöse Titel hierarchisch geordnet. In Klammern dahinter - wenn bekannt - die Anzahl der Personen, die den jeweiligen Titel in der entsprechenden Religion innehaben.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Seit dem 15. Jahrhundert ist es die (Standes-)Bezeichnung für den (katholischen) Klerus.

Geistliche Fürsten waren hohe Geistliche des alten Deutschen Reiches, die, als Inhaber von Reichs-Bistümern oder -Abteien, Lehnsträger des Reiches waren und als solche, ebenso wie weltliche Fürsten, Herren eines Territoriums waren.


[Bearbeiten] Christentum

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[Bearbeiten] Römisch-katholische Kirche

Folgendes gilt für die Römisch-katholische Kirche (In Klammern dahinter steht die offizielle Anrede):

  • Papst, auch als Pontifex maximus bezeichnet („Heiliger Vater“ (für Katholiken) oder „Euer Heiligkeit“ (allgemein), Anzahl: 1)
  • Kardinal („(Euer) Eminenz“, Anzahl: 181 mit Stand vom 25. August 2005) mit verschiedenen Rängen:
Der Titel Kardinal ist kein Weihegrad, sondern eine Würde (Daher der Begriff Amts- und Würdenträger). Er beinhaltet eine Beteiligung an der Leitung der Weltkirche entweder vor Ort in einem Bistum oder in der Kurie in Rom. Außerdem sind Kardinäle, die am Tag des Todes eines Papstes das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zur Teilnahme am Konklave, der Wahl des Papstes, berechtigt. Fast alle Kardinäle gehören dem Weihegrad Bischof an, auch wenn die interne Titulatur des Kollegiums der Kardinäle mit der Aufteilung in Kardinalbischöfe, -priester und -diakone anderes vermuten lassen.
  • Erzbischof, von denen einige noch den Ehrentitel eines Primas haben („(Hochwürdigste) Exzellenz“ oder „Euer Erzbischöfliche Gnaden“)
Siehe auch: Titularerzbischof
  • Bischof („(Hochwürdigste) Exzellenz“ oder „Euer Bischöfliche Gnaden“)
Ein Titularbischof ist ebenfalls ein Bischof, wird aber, soweit er Weihbischof ist, als seinem Diözesanbischof unterstellt gesehen.

Die Träger dieser Titel haben den Weihegrad eines Bischofs. Da dieser Rang dem Rang eines Priesters vorangeht, gehen sie selbstverständlich den hier folgenden Päpstlichen und Bischöflichen Ehrentiteln voran.

Hochwürdigster Herr ist ein Prädikatstitel für alle Prälaten, d. h. vom Kaplan Seiner Heiligkeit bis zum Kardinal. Monsignore ist der italienische Anredetitel für die Prälaten (dt. etwa: Gnädiger Herr). In Deutschland wird er in der Regel für den Kaplan Seiner Heiligkeit gebraucht. Dabei ist zu beachten, dass man nicht Herr und Monsignore zusammenverwendet, denn das wäre eine Doppelung.
  • Ehrendomherr Ehrenmitglied eines Domkapitels
  • Geistlicher Rat („Hochwürdiger Herr Geistlicher Rat“)
  • Dekan („Hochwürdiger Herr Dekan“, dieser Titel wird jedoch nur verwendet, wenn der Dekan tatsächlich in seiner Eigenschaft als Dekan angesprochen wird). Regional wird der Inhaber dieses Amtes auch als Dechant bezeichnet. Der Dechant ist der Vorsteher eines Dekanates. Dem gegenüber unterschieden wird der Stadtdechant (oder Kreisdechant, manchmal auch Generaldekan). Zu einem Stadt- oder Kreisdekanat sind mehrere Dekanate einer Großstadt oder eines Landkreises zusammengefasst. Der Stadt-/Kreisdechant hat eher verwaltungsorganisatorische Aufgaben.
  • Pfarrer und Stadtpfarrer („Hochwürden“ oder, in formellen Situationen, „Hochwürdiger Herr (Stadt-)Pfarrer“)
  • Pfarrvikar, Kaplan, Kooperator, Kirchenrektor, Subsidiar („Hochwürden“). Der Pfarrvikar ist der rechtliche Stellvertreter eines Pfarrers, der Kooperator ist der einer Pfarrei beigeordnete Geistliche ohne Leitungsgewalt. Kapläne waren ursprünglich Geistliche an Gotteshäusern mit besonderen Diensten (z.B. Universitäten, Spitälern, Gefängnissen), der Titel wird heute allgemein oft für Hilfsgeistliche eines Pfarrers benutzt. Der Kirchenrektor ist der Leiter eine Kirche, die keine Pfarrkirche ist.

Unterhalb der Weihestufe der Priester gibt es den Diakon („Hochehrwürden“, „Hochehrwürdiger Herr“), der zugleich Weihestufe und Titel ist.

Das galt auch für den heute abgeschafften Subdiakon („Wohlehrwürden“, „Wohlehrwürdiger Herr“ oder auch nur „Ehrwürden“, „Ehrwürdiger Herr“). Über die sonstigen abgeschafften, niedrigeren Titel siehe Niedere Weihen.

[Bearbeiten] Kloster

Eine einheitliche Hierarchie für alle katholischen Orden, Säkularinstitute und Gemeinschaften des geweihten Lebens gibt es nicht. Vielmehr hängt sie von den jeweiligen Ordensregeln (z.B. Regula Benedicti) bzw. den Konstitutionen des betreffenden Ordens ab.

[Bearbeiten] Monastische Männerorden
  • Abtprimas bei den Benediktinern - Leiter des gesamten Ordens
    • Abtpräses bei den Benediktinern, Zisterziensern und Trappisten; Generalabt bei den Augustiner-Chorherren und den Prämonstratensern - Leiter einer Ordenskongregation
      • (Erz-)Abt - Leiter einer selbstständigen Abtei (Erzabt = Leiter einer Abtei (Mutterhaus), die weitere Gründungen (Filiationen) vorgenommen hat)
        • Prior - Stellv. Leiter
          • Pater (Bruder mit Priesterweihe)
          • Bruder bzw. Frater (Bruder ohne Priesterweihe)

[Bearbeiten] Bettelorden und Regularkleriker/Regularkanoniker
  • Generaloberer, Generaloberin, Generalminister bei den Franziskanern, Generalmagister bei den Dominikanern, General bei den Jesuiten
    • Provinzial (Leiter einer Provinz)
      • Guardian (Oberer einer Niederlassung), (Stellvertreter: Vikar), Diskret, Superior
        • Pater (Bruder mit Priesterweihe)
        • Frater (Bruder ohne Priesterweihe)

[Bearbeiten] Monastische Frauenorden
  • Äbtissin (Leiterin einer selbständigen Ordensniederlassung, z. B. Benediktinerinnen)
    • Priorin (Leiterin einer abhängigen Ordensniederlassung)
      • Schwester

[Bearbeiten] Frauenkongregationen
  • Generaloberin (Leiterin eines Ordens) bzw. Generalvikarin (Stellvertreterin der Generaloberin)
    • Provinzoberin (Leiterin einer Provinz), Provinzvikarin (Stellvertreterin der Provinzoberin)
      • Oberin (Leiterin eines Hauses), Vikarin (Stellvertreterin)
        • Schwester

[Bearbeiten] Altkatholische Kirche

  • Bischof/Bischöfin (Leiter/in einer Diözese in der Utrechter Union)
    • Priester/in

[Bearbeiten] Anglikanische Kirche

  • Erzbischof / Primas (Der Erzbischof von Canterbury und Primas von ganz England) hat traditionell den Ehrenvortritt (primus inter pares). Er vertritt die Anglikanische Kirchengemeinschaft nach außen. Der Erzbischof, der gleichzeitig Primas der Kirchenprovinz ist, vertritt diese nach außen (Most Reverend). Da er auch immer Mitglied des Geheimen Staatsrates (Privy Council) ist, erhält er zusätzlich das Prädikat (Right Honourable).
  • (Erz-)Bischof als Metropolit seiner (Erz-)Diözese (Most Reverend als Metropolit, sonst Right Reverend)
  • Suffraganbischof (Right Reverend)
  • Erzdiakon (Archdiacon) (existiert nicht in jeder Diözese) (Venerable)
  • Provost (Dompropst) (Very Reverend), Vice-Provost (zu meist Reverend Canon wegen der Mitgliedschaft im Domkapitel)
  • Canon (Kanonikus, Chorherr, Domherr, Domkapitular, Kanoniker, Mitglied des Domkapitels und der erweiterten Leitung der Diözese) heute auch von Frauen besetzt (Reverend Canon)
  • Priest (Priester) (Reverend)
  • Deacon (Diakon) (Reverend)
  • Lay Reader (vergleichbar Lektor / Prädikant) (Mr. / Ms. / Mrs. N.N.)

Der Titel Reverend wird in der Anschrift und im Fließtext als Rev. oder Rev'd abgekürzt.

[Bearbeiten] Evangelische Kirchen

Die unter dem Oberbegriff Evangelische Kirchen zusammengefassten Kirchen kennen keine einheitlichen Strukturen. Sie können bischöflich (z. B. Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern), synodal (z. B. Schweizer Evangelisch-Reformierte Kirche), presbyterial (z. B. schottische Reformierte) oder kongregationalistisch (z. B. Baptisten, Pfingstgemeinden) organisiert sein.

  • Bischöflich organisierte evangelische Kirchen

Landesebene:

Kirchenleitung: Erzbischof, Bischof, Landesbischof, Kirchenpräsident, Präses, Landessuperintendent
Synode: Synodale unter der Leitung des Synodenpräsidenten oder Präses

Regionalebenen:

Kirchenkreis-/Kirchenbezirksleitung: Regionalbischof
Dekanatsleitung: Dekan, Superintendent

Gemeindeebene:

Pfarrer = Pastor
Diakon
Älteste / Kirchenrat
  • Synodal organisierte evangelische Kirchen

In einer synodal organisierten evangelischen Kirche gibt es Synoden auf Gemeindeebene, Regionalebene und Landesebene. Auf Landesebene gibt es Synodale unter der Leitung des Präses.

Gemeindeebene:

Pastoren / Pfarrer
Älteste / Kirchenräte
Diakone.
  • Presbyteriale evangelische Kirchen

In einer presbyterial organisierten evangelischen Kirche gibt es die geistlichen Ämter Ältester und Pastor, wobei ein Pastor gewöhnlich Theologe, und ein Ältester kein Theologe ist.

Auf höherer Ebene gibt es Konferenzen von Ältesten bzw. delegierten Ältesten, aber keine Ämter höheren Ranges.

  • Kongregationalistische evangelische Kirchen

In einer kongregationalistischen Kirche gibt es nur Gemeindeälteste und Pastoren/Prediger und keine Hierarchie von Geistlichen irgendwelcher Art.

[Bearbeiten] Evangelische Kirche in Deutschland

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist eine Gemeinschaft von 23 selbständigen lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen mit bischöflichem Aufbau. Die demokratisch verfassten und gewählten Leitungsgremien der EKD sind Synode, Rat und Kirchenkonferenz. Ratvorsitzender Geistlicher ist Bischof Wolfgang Huber. Die Landeskirchen unterteilen sich in Kirchenkreise, Dekanate und die Kirchengemeinden. Sämtliche Ämter der Landeskirchen werden von Männern und Frauen ausgeübt.

  • Regionalbischof, in manchen Landeskirchen auch Prälat, Oberkirchenrat, Landeskirchenrat: Ihm obliegt die Kirchenverwaltung auf Regionalebene und er ist Mitglied des Landeskirchenrates. Oberkirchenrat ist auch die Dienstbezeichnung eines Juristen innerhalb der evangelischen Kirche, der in einem Kirchenamt, einer Kirchenkanzlei, einem Konsistorium eine Abteilung (Referat) leitet. (auch Oberlandeskirchenrat oder Oberkonsistorialrat)
  • Mit Dekan wird ein leitender Geistlicher bezeichnet, der einem Zusammenschluss von Gemeinden (Dekanat) vorsteht. Regional unterschiedlich wird auch von Superintendent oder Propst bzw. von einem Kirchenkreis oder einer Propstei gesprochen.
  • Pfarrer oder Pastor, gelegentlich mit dem Titel Landespfarrer bei Leitungsfunktionen. Er ist ordinierter Träger des geistlichen Amtes seiner Kirchengemeinde und mit sakramentalen und liturgischen Aufgaben versehen. Zusammen mit gewählten Mitgliedern einer Kirchengemeinde bildet der Pfarrer den Kirchenvorstand (= Leitungsgremium der Gemeinde).
  • Als Vikar bezeichnet man einen Theologen mit bestandenem Examen, der in einer Kirchengemeinde seine Ausbildung zum Pfarrer abschließt.
  • Ein Diakon ist Mitarbeiter in einer Gemeinde oder Diakonie und übernimmt Verwaltungsaufgaben, ist aber nicht mit sakramentalen Aufgaben ausgestattet.

Daneben gibt es weitere Ämter, die von nicht-ordinierten Mitgliedern der Kirche übernommen werden: Presbyter, Prädikant, Diakonisse, Küster und Lektor.

Quelle: http://www.ekd.de/lexikon/lexikon.php

[Bearbeiten] Evangelisch-methodistische Kirche

In der internationalen Evangelisch-methodistischen Kirche gibt es folgende Geistliche beiderlei Geschlechts:

  • Ein Bischof leitet im deutschsprachigen Raum die Zentralkonferenz und die Jährlichen Konferenzen seines Gebiets und weist den Superintendenten und Ältesten ihren Dienst zu. Er oder sie kann für einige Jahre (gewöhnlich vier) oder auf Lebenszeit gewählt sein. Alle Bischöfe zusammen bilden den Bischofsrat.
  • Ein Superintendent ist Ältester und steht für meist vier bis zehn Jahre einem Distrikt vor, hat aber als Geistlicher keinen höheren Rang.
  • Ein Ältester ist Theologe und ordinierter Pastor (in der Schweiz "Pfarrer").

Quelle: Verfassung der Evangelisch-methodistischen Kirche, Ausgabe 2000, Artikel 44-53

[Bearbeiten] Orthodoxe Kirchen

Folgendes gilt vermutlich für mehrere oder alle orthodoxen Kirchen:

  • Patriarch (Leiter einer autokephalen Kirche in der orthodoxen Tradition. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel hat den Ehrenvortritt als primus inter pares (Anrede: Eure Allheiligkeit). Danach folgen die Patriarchen von Antiochia, Moskau und Alexandria (Anrede: Eure Seligkeit). Der Patriarch der Koptischen Kirche trägt den Titel Papst (Anrede: Eure Heiligkeit))

[Bearbeiten] Orden

[Bearbeiten] Islam

siehe auch Kategorie:Islamischer Geistlicher

In den einzelnen Moscheen

[Bearbeiten] Ahmadiyya

[Bearbeiten] Aleviten

[Bearbeiten] Schia

[Bearbeiten] Sufis

[Bearbeiten] Sunniten

[Bearbeiten] Judentum

Im Judentum gibt es seit der zweiten Zerstörung des Tempels zu Jerusalem (70 n.Chr.) keine allgemein bindende Hierarchie mehr.

[Bearbeiten] Chassidismus

[Bearbeiten] Zeit des Jerusalemer Tempels

[Bearbeiten] Buddhismus

[Bearbeiten] Tibetischer Buddhismus

[Bearbeiten] Hinduismus

Im Hinduismus gibt es keine instutionalisierte Hierarchie und keine überregionalen Institutionen.

[Bearbeiten] Andere

[Bearbeiten] Schamanismus

[Bearbeiten] Siehe auch

Andere Sprachen

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