Pskow
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Russland |
Föderationskreis: | Nordwestrussland |
Föderationssubjekt: | Oblast Pskow |
Gemeindeart: | |
Fläche: | ??? km² |
Einwohner: | 201.019 (2004) |
Bevölkerungsdichte: | |
Höhe: | ??? Meter ü. NN |
Postleitzahlen: | |
Telefonvorwahl: | +7 (81 12) |
Geografische Lage: | Koordinaten: 57° 49' N, 28° 20' O57° 49' N, 28° 20' O |
Kfz-Kennzeichen: | 60 |
Stadtgliederung: | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
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Offizielle Website: | |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Oberbürgermeister: | |
Liste der Städte in Russland |
Pskow (russisch Псков, deutsch Pleskau, estnisch Pihkva, polnisch Psków), ist eine Großstadt im Nordwesten Russlands mit 201.019 Einwohnern (Stand: 2004), etwa 290 km südwestlich von Sankt Petersburg, und die Hauptstadt der Oblast Pskow mit 55.300 km² und 748.000 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Pskow liegt an der Mündung des Flüsschens Pskowa in die Welikaja in der Nähe des Pskower Sees, einem Nebengewässer des Peipussees. Die Welikaja ist zugleich der Hauptfluss der Oblast Pskow (etwa 55.300 km²). Pskow liegt rund 290 Kilometer südwestlich von St. Petersburg. Pskow ist eine der ältesten russischen Städte. Früher war die Stadt eine mächtige Grenzfestung, heute ist sie eine bedeutende Industriestadt. Pskow ist größte Station der Eisenbahnlinie Sankt Petersburg–Rīga. Eine früher vorhandene Flugverbindung nach Sankt-Petersburg-Pulkowo ist eingestellt worden. Die Durchschnittstemperatur beträgt im Winter (Januar) -8 bis -10°C, im Sommer (Juli) 17 bis 18°C. Die geographischen Koordinaten sind: 57,83° Nord, 28,33° Ost. Bei Pskow befindet sich der westlichste Punkt des als "russisches Kernland" betrachteten Gebietes (also ohne die Oblast Kaliningrad).
[Bearbeiten] Geschichte
Pskow wurde von dem altrussischen Stamm der Kriwitschen gegründet. Die Anfänge der Stadt liegen im Dunkeln. Als die Stadt 903 erstmals erwähnt wurde, bezeichnete man sie als "lange existierend". Der Sage nach gehörte sie seit 864 zum Großfürstentum Nowgorod. Bereits 955 begann unter Fürstin Olga, der Witwe Fürst Igors von Kiew, die Christianisierung der Region, die im 15. Jahrhundert hohe Bedeutung auf dem Gebiet der Ikonenmalerei bekommen sollte, im 16. Jahrhundert Bischofssitz wurde und bis ins 19. Jahrhundert religiöses Zentrum weit über die Region hinaus blieb.
Im 12. Jahrhundert wurde Pskow ein selbständiges Fürstentum unter Wsewolod Mstislawitsch. Obwohl er schon ein Jahr später starb, wurde er in der Stadt zum Symbol der Unabhängigkeit.
Als Russland im 13. Jahrhundert von den Einfällen der Mongolen heimgesucht wurde, blieb Pskow verschont, musste sich aber etwa zur selben Zeit dem Deutschen Orden zur Wehr setzen. 1240 besetzte dieser die Stadt, doch am 5. April 1242 wurde er von Alexander Newski in der Schlacht auf dem Peipussee vernichtend geschlagen. Als Zentrum einer selbständigen Republik war Pskow auch im Folgenden immer wieder Angriffen aus dem Westen ausgesetzt. Allein im 15. Jahrhundert wehrte es 26 (!) Belagerungen von Litauern, Polen, und Deutschen Orden ab.
1510 wurde Pskow ein Teil des Großfürstentums Moskau. 1582 wurde es gegen das 50.000 Mann starke Heer des polnischen Königs Stephan Báthory verteidigt (siehe Belagerung von Pskow), ebenso 1615 bei der Belagerung durch den schwedischen König Gustav Adolf.
Ab 1701 wurde es von Peter I. zur Festungsstadt ausgebaut, zur gleichen Zeit ging seine Bedeutung auf Grund der Verlegung der Grenze nach Westen und der Gründung St. Petersburgs zurück. 1777 entstand das Gouvernement Pskow.
1900 hielt sich Lenin einige Monate in Pskow auf. Im Februar 1917 unterzeichnete Nikolaus II. in Pskow seine Abdankungsurkunde. Von Februar bis November 1918 war Pskow von deutschen Truppen besetzt, im September 1919 konnte die Rote Armee die Stadt einnehmen.
Vom 9. Juli 1941 bis zum 23. Juli 1944 war die Stadt erneut deutsch besetzt. Zu 94 % zerstört und nach 290.000 Todesopfern konnte sie schließlich befreit werden. 8000 Bewohner der Stadt wurden In den drei Jahren deutscher Herrschaft ermordet, darunter etwa 1.500 Partisanen.
Während der Sowjetherrschaft wurden die meisten Klöster und Kirchen geschlossen oder zerstört. In der Perestroikazeit ist das geistige Leben wiedererwacht. Viele Klöster wurden wiedereröffnet oder ausgebaut, zunächst mit bescheidenen Mitteln. Heute gewinnt Pskow wieder an Bedeutung als religiöses Zentrum. Zahlreiche Gläubige aus ganz Russland pilgern zu den Kirchen und Klöstern. Seit 1990 verbindet die Stadt Neuss eine intensive Städtepartnerschaft mit der russischen Metropole. Die Freundschaft wurde im Laufe der Jahre auf viele Bereiche ausgedehnt. So wird der Austausch von künstlerisch begabten Jugendlichen regelmäßig gepflegt. Heute ist Pskow Zentrum einer landwirtschaftlich und handwerklich-technisch geprägten Region und Standort mehrerer pädagogischer Hochschulen und Ausbildungsstätten.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Sergei Fjodorow, professioneller Eishockeyspieler
- Weniamin Alexandrowitsch Kawerin, Schriftsteller
- Olga, genannt "die Heilige" (881 in Pskow; † 11. Juli 969 in Kiew)
- Grigori Nikolajewitsch Teplow, Komponist
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten der Stadt
* Kreml (mit Dreifaltigkeitskathedrale)
- Dowmontow-Stadt (Daumantas-Stadt)
- Basiliuskirche (15. Jahrhundert)
- Cosmas-und-Damian-Kirche (15. Jahrhundert)
- Kirche zu Christi Erscheinung (15. Jahrhundert)
- Mirož-Kloster (mit Mirož-Kathedrale 12.Jh.)
- Pogankinpalast (Museum für Geschichte und Kunsthandwerk)
- Gemäldegalerie
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten der Umgebung
- Festung Isborsk
- Kloster Petschory - http://www.pskovo-pechersky-monastery.ru
- Michailowskoje (Puschkin-Gedenkstätten)
- Kloster Swjatogorsk (mit Puschkins Grab)
[Bearbeiten] Weiterführende Bildungseinrichtungen
- Filiale der Ingenieurökonomischen Akademie Sankt Petersburg
- Filiale der Staatlichen Universität für Ökonomie und Finanzen Sankt Petersburg
- Filiale des Neuen Juristischen Instituts Moskau
- Abteilung Pskow der Nordwestlichen Akademie für Staatsdienst
- Abteilung Pskow für Fernausbildung der Petersburger Akademie des Innenministeriums Russlands
- Freie Universität Pskow
- Polytechnisches Institut Pskow der Staatlichen Technischen Universität Sankt Petersburg
- Staatliches Pädagogisches S.-M.-Kirow-Institut Pskow
[Bearbeiten] Partnerstädte
Die Stadt ist außerdem Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Pskov – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.initiativepskow.de/
- http://alenos.piranho.de/regionen/pskov.htm – Beschreibung von Pskow und der Region
- http://www.pskovcity.ru/arhitecture.htm
- http://www.opskove.ru/all/index.html
- http://gorodpskov.ru/
- http://pln-pskov.ru/
- http://1100.pskovcity.ru/gerasimov/index_krom.htm
- http://izborsk.pskov.ru
- http://www.pskov.psc.ru
- http://www.pechory.ru
- http://www.is.pskov.ru
- http://kirillov.pskovcity.ru/
- Hansebund der Neuzeit
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