Rheinische Strecke
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Die Rheinische Strecke, auch Wuppertaler Nordbahn genannt, ist eine in Teilen stillgelegte, in Teilen noch befahrene Eisenbahnstrecke von Düsseldorf über Mettmann, Wuppertal, Schwelm, Gevelsberg, Hagen und Herdecke nach Dortmund. Sie wurde als Kursbuchstrecke ex 401/228 geführt, die befahrenen Streckenabschnitte als Kursbuchstrecken 450.28, 450.8 und 434.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Strecke wurde von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft ab 1873 als Konkurrenzstrecke zur Stammstrecke der Bergisch-Märkischen Eisenbahn (BME) gebaut.
Von dieser Strecke zweigten mehrere weitere Bahnstrecken ab, so in Wuppertal-Barmen die Bahnstrecke Loh-Hatzfeld, die Bahnstrecke Barmen-Hattingen, in Gevelsberg die Elbschetalbahn nach Witten und in Dortmund-Löttringhausen eine Strecke nach Langendreer über Witten Ost (Rheinischer Esel). In Vohwinkel wurde die Prinz-Wilhelm-Eisenbahn gekreuzt, in Hagen-Haspe vor der Verlegeung zur BME Stammstrecke die Ennepetalbahn und in Hagen-Vorhalle schließlich die Stammstrecke der BME.
Zwischen Vohwinkel und Hagen, insbesondere im dicht besiedelten Wuppertal, war die Streckenführung sehr aufwändig, da die einfachere Trasse durch die Talachsen des Wupper- und des Ennepetals schon durch die parallele Stammstrecke der BME besetzt war. Daher musste die Bahn in Hanglage mit aufwändigen Kunstbauwerken wie Viadukte und Tunnel versehen werden, die noch heute stark das Stadtbild in den nördlichen Stadtvierteln Wuppertals prägen. Das bekannteste Kunstbauwerk ist der Ruhrviadukt in Herdecke.
Am 15. September 1879 wurde die Strecke zwischen Düsseldorf-Gerresheim und Dortmund-Hörde eröffnet. Wirtschaftlich konnte sie in den Folgejahren aber mit der zentraler gelegenen Hautpstrecke der BME trotz günstigerer Steigungsverhältnisse (Das Steilstück der BME bei Erkrath konnte zunächst von den Lokomotiven nicht aus eigener Kraft überwunden werden, die Züge musste per Seilwinde hochgezogen werden) nicht mithalten. Nach der Verstaatlichung 1880 diente sie nur einem bescheidenen regionalen Personenverkehr und als Entlastungs- und Umleitungsstrecke der BME Stammstrecke.
Am 27. September 1991 wurde der Personenverkehr im Wuppertaler Norden, der zuletzt mit Schienenbussen durchgeführt wurde, stillgelegt, danach fanden noch einige wenige Sonderfahrten statt. Der Güterverkehr endete mit einem letzten Zug am 17. Dezember 1999.
[Bearbeiten] Heutige Nutzung
Genutzt wird die Strecke heute von Düsseldorf bis Mettmann durch die Regiobahn als S 28 der S-Bahn Rhein/Ruhr für den Personenverkehr bzw. bis Dornap-Hahnenfurt für Güterzüge zu den dortigen Kalkwerken, eine Verlängerung der S-Bahn bis Wuppertal-Vohwinkel ist jedoch geplant.
Dazu ist im Sommer 2005 eine Neutrassierung beschlossen worden: Die alte Strecke wird bei Wuppertal-Hahnenfurth verlassen und soll sich sich bei Wuppertal-Dornap in die Trasse der Prinz-Wilhelm-Eisenbahn einfädeln. Ein neuer Haltepunkt „Düssel“ wird kurz vor der Einfädelung den gleichnamigen Wülfrather Ortsteil anbinden.
Von Hahnenfurt bis Wuppertal-Lüntenbeck sind die Gleise abgebaut, im weiteren Verlauf bis Wuppertal-Mirke liegt noch ein Gleis. Die Strecke zwischen Dornap-Hahnenfurt bzw. Wuppertal-Vohwinkel nach Wuppertal-Wichlinghausen ist seit April 2000 stillgelegt.
Der Verein Wuppertalbewegung e. V. betreibt die Instandhaltung der Bauwerke und die Umwandlung in einen Wander-/Radweg. Im weiteren Verlauf ab Wuppertal-Wichlinghausen ist die Strecke stillgelegt und zum Teil abgebaut bis Schwelm.
Von Schwelm bis Hagen wird die Strecke von der S 8 der S-Bahn Rhein/Ruhr befahren.
Von Hagen bis Dortmund fährt die Volmetalbahn über die Gleise.