Ridley Scott
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Sir Ridley Scott (* 30. November 1937 in South Shields, England) ist ein britischer Film-Regisseur. Er gilt als einer der renomiertesten produzierenden Regisseure und hat die Erzählweisen mehrerer Filmgenres, darunter auch den modernen Hollywood-Action-Film, bedeutend geprägt. Sein Bruder Tony Scott ist ebenfalls ein bekannter Hollywood-Regisseur. Ridley und Tony Scott betreiben seit den 1970ern die Produktionsfirma für Werbefilme Ridley Scott Associates (RSA) und seit 1995 die Filmproduktionsfirma Scott Free Productions. 2003 wurde Scott von der englischen Königin wegen seiner Verdienste um die Kunst zum Ritter geschlagen.
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[Bearbeiten] Biographie
Scotts Markenzeichen ist ein ausgeprägter visueller Stil, der sich durch jahrelange Erfahrung als production designer und Regisseur von über 2000 Fernseh-Werbespots entwickelt hat. Scott hat Kunst und Film am Royal College of Art in London studiert, bevor er als art director bei der BBC anfing. In den 1960er Jahren begann er Shows im BBC-Fernsehen zu drehen, wenig später als freischaffender Regisseur folgten hunderte Werbespots bis zu seinem ersten Spielfilm Die Duellisten im Jahr 1977. Der Film war kommerziell kein großer Erfolg, fand bei der Kritik allerdings aufgrund seiner visuellen Opulenz genug Beachtung, um Scott die Realisierung des Science-Fiction Films Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979) zu ermöglichen.
Sein nächster Film Blade Runner (1982), basierend auf dem Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick, spielt in einem düster-futuristischen Los Angeles. Das Werk war visuell derart beeindruckend, dass es für eine ganze Generation von Cyberpunk Literatur, Musik und Kunst als Inspiration diente.
In der Folge drehte Scott Legende (1985), Der Mann im Hintergrund (1987) und Black Rain (1989), die alle nicht an die Bedeutung und den Erfolg der vorigen Werke anknüpfen konnten. Legende setzte sich jedoch im Lauf der Zeit als Fantasy-Kultfilm durch und wurde 2002 mit einem restaurierten Director's Cut ergänzt.
Die von der Kritik stetige Beschuldigung, visuellen Stil vor Inhalt und Charakterzeichnung zu stellen, wurde mit Thelma & Louise (1991) entkräftet. Neben guten Kritiken erhielt Scott seine erste Oscar-Nominierung für die beste Regie.
Danach folgten mit dem Columbus-Film 1492 – Die Eroberung des Paradieses (1992), White Squall – Reißende Strömung (1996) und Die Akte Jane (1997) erneut Filme, die künstlerisch und kommerziell durchfielen. Insbesondere der Militärfilm Die Akte Jane, in dem Demi Moore eine Frau spielt, welche Mitglied bei den Navy Seals werden will, wurde wegen einer nach Ansicht vieler Kritiker undifferenzierten Pro-Militär-Haltung angegriffen.
Mit Gladiator feierte Scott 2000 ein triumphales Comeback. Der Film war beim Publikum sehr erfolgreich und gewann neben dem Oscar für den besten Film im Jahr 2000 auch den Golden Globe 2001. Die Regie-Leistung wurde ebenfalls nominiert, den Preis erhielt Scott jedoch nicht. Eine weitere Oscar-Nominierung erhielt er für den Kriegsfilm Black Hawk Down, der einen verunglückten US-amerikanischen Militäreinsatz in Somalia thematisiert und in eindrucksvolle Bilder umsetzt. Black Hawk Down gilt mittlerweile als epochaler Referenzfilm für anspruchsvolle naturalistische Action-Darstellungen.
Scott ersetzte Jonathan Demme bei der Fortsetzung zu Das Schweigen der Lämmer in dem Film Hannibal. Der Film wurde für die deutsche Ausgabe um einige (künstlerisch nicht unwichtige) Gewaltszenen zensiert und erscheint als "gekürzte Fassung". Ein ästhetisches Gesamturteil über den Film ist in dieser Fassung jedoch nicht möglich, und der kritische deutsche Zuschauer muss auf einen Einkauf im Ausland (englische Fassung) zurückgreifen.
2006 erschien Ein gutes Jahr nach dem Roman Ein guter Jahrgang seines Landsmannes Peter Mayle. Er handelt von einen Bankmanager, der von seinem Onkel ein Weingut in der Provence erbt und daraufhin beschließt, sein Leben umzukrempeln. Die Hauptrolle spielt der australische Schauspieler Russell Crowe.
[Bearbeiten] Filmographie
[Bearbeiten] Als Regisseur
- Die Duellisten (The Duellists; 1977)
- Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien; 1979)
- Blade Runner (1982)
- Legende (Legend; 1985)
- Der Mann im Hintergrund (Someone to Watch Over Me; 1987)
- Black Rain (1989)
- Thelma & Louise (1991)
- 1492 – Die Eroberung des Paradieses (1492 - Conquest of Paradise; 1992)
- White Squall – Reißende Strömung (White Squall; 1996)
- Die Akte Jane (G.I. Jane; 1997)
- Gladiator (2000)
- Black Hawk Down (2001)
- Hannibal (2001)
- Tricks (Matchstick Men; 2003)
- Königreich der Himmel (Kingdom of Heaven; 2005)
- All the Invisible Children (Kurzfilm; 2006)
- Ein gutes Jahr (A Good Year; 2006)
[Bearbeiten] Als Produzent (Auswahl)
- Immer Ärger um Dojo (1994)
- Ein heißer Coup (2000)
- In den Schuhen meiner Schwester (2005)
- Numb3rs (Fernsehserie, seit 2005)
- Tristan & Isolde (2006)
[Bearbeiten] Aktuelle Meldungen
- 2007 ist der Film "American Gansters" in der Postproduktion. Er handelt von einem kuriosen Fall von Drogenschmuggel in den USA während des Vietnam-Kriegs. Hauptdarsteller sind Denzel Washington und (wieder mit von der Partie) Russel Crowe. Die Premiere für Deutschland ist für den 03. Januar 2008 geplant.
- Für 2009 ist der Western-Film "Blood Meridian" in Produktion (2007). Adaptiert wird das gleichnamige Buch von Cormac McCarthy (deutsch: "Die Abendröte im Westen"), das in den USA als eines der wichtigsten Werke der letzten 25 Jahre gilt. - Man darf sich ein ziemlich gewalttätiges Spektakel erwarten.
- Ridley Scott soll unter dem Titel Shadow Divers die Verfilmung eines Buches von Robert Kurson über das Schicksal des deutschen U-Bootes U 869 im Zweiten Weltkrieg übernehmen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Ridley Scott im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ridley Scott in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Scott, Ridley |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Regisseur |
GEBURTSDATUM | 30. November 1937 |
GEBURTSORT | South Shields, Großbritannien |
Kategorien: Filmregisseur | Brite | Geboren 1937 | Mann