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United States Navy - Wikipedia

United States Navy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen der US Navy
Wappen der US Navy
Der US Naval Jack: Aktuelle Gösch der US Navy
Der US Naval Jack: Aktuelle Gösch der US Navy
Ehemalige Gösch der amerikanischen Kriegsschiffe
Ehemalige Gösch der amerikanischen Kriegsschiffe

Die United States Navy (USN) ist die Kriegsmarine der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie ist mit etwa 380.000 Soldaten die zahlenmäßig stärkste und kampfkräftigste Marine der Welt und umfasst über 300 Schiffe sowie ca. 4.000 Flugzeuge und Hubschrauber (Stand: 2006).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Hauptartikel: Militärgeschichte der Vereinigten Staaten

Die United States Navy geht auf die Continental Navy zurück, die am 13. Oktober 1775 vom amerikanischen Kontinentalkongress eingerichtet wurde. Zunächst bestand sie lediglich aus zwei bewaffneten Schiffen, deren Aufgabe es war, den Nachschub der Briten zu stören, die zu dieser Zeit gerade Krieg gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Amerikaner führten. Der Kongress richtete außerdem ein Marine-Komitee ein, das die Operationen und den Aufbau der neuen Marine leiten sollte. Auf dem Höhepunkt des Unabhängigkeitskrieges besaß die Continental Navy etwa 50 Schiffe, von denen immer ca. 20 aktiv waren.

Nach dem Krieg verkaufte der Kongress die verbliebenen Schiffe und entließ die Seeleute und Offiziere. Die Verfassung der Vereinigten Staaten, die 1789 ratifiziert wurde, ermächtigte den Kongress "eine Marine vorzuhalten und zu unterhalten". Kraft dieser Autorität beschloss der Kongress am 27. März 1794, sechs Fregatten zu bauen, von denen die ersten drei, die USS United States, USS Constellation und die USS Constitution, 1797 in Dienst gestellt werden konnten.

Die Verwaltung der Navy war zunächst beim Kriegsministerium angesiedelt, bis der Kongress am 30. April 1798 ein eigenständiges Marine-Ministerium einrichtete.

Kampfverband der US Navy beim Verlegen nach Cape Gloucester (Pazifikkrieg 1943)
Kampfverband der US Navy beim Verlegen nach Cape Gloucester (Pazifikkrieg 1943)

Im Zweiten Weltkrieg überholte die USN die britische Royal Navy was die Stärke anging und erzielte einen Vorsprung, der sich seitdem kontinuierlich vergrößerte. Beim Angriff der Japaner auf Pearl Harbor zunächst schwer getroffen, hatte die US Navy im Zweiten Weltkrieg im Pazifik maßgeblichen Anteil an der Niederwerfung des japanischen Reiches, insbesondere bei den Kämpfen

  1. Schlacht in der Korallensee,
  2. Schlacht um Midway,
  3. Inselspringen, vor allem Saipan, Truk und Eniwetok.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Navy schwere Einschnitten in ihrem Budget hinnehmen. So lag die gesamte Flottenstärke 1945 bei 6.768 Schiffen (inklusive Landungsbooten und Versorgern), während sie 1950 bei gerade noch 634 Einheiten lag. Neben den Landungseinheiten wurden ca. 80 Flugzeugträger und 150 U-Boote außer Dienst gestellt. Schwer traf die Navy auch die Suspendierung ihres neuen Supercarriers, der USS United States (CVA-58), deren Bau 1949 nur fünf Tage nach Kiellegung gestoppt wurde. Dies löste den so genannten Aufstand der Admirale auf.

In den folgenden Jahren begann die Navy mit dem Bau neuer Flugzeugträger und Kreuzer. Um dabei der wachsenden U-Boot-Flotte der Sowjetunion zu begegnen, wurden ab 1959 alte Zerstörer im Programm Fleet Rehabilitation and Modernization aufgerüstet.

Während des Kalten Krieges war die USN wie alle anderen Gattungen Teil des Wettrüstens. Die strategische U-Boot-Flotte spielte eine besondere Rolle, da sie im Falle eines Atomkrieges die Zweitschlagfähigkeit für Atomwaffen gewährleistete.

1991/92 erschütterte der Tailhook-Skandal die Navy und beschädigte den Ruf der Teilstreitkraft und besonders der Marineflieger.

Die Außen- und Militärpolitik der USA stützt sich wesentlich auf die Macht ihrer Flugzeugträger, die, in so genannten Trägerkampfgruppen (Carrier Strike Groups oder kurz CSG, früher: Carrier Vessel Battle Groups oder CVBG) organisiert, schnell in der Lage sind, sowohl Drohpotenzial von See her aufzubauen, als auch über längere Zeit unabhängig von Verbündeten und landgebundenen Stützpunkten Militäroperationen durchzuführen.

Die USN operiert von großen Heimatstützpunkten auf dem Territorium der USA aus, von denen die größten und bekanntesten in Norfolk (Virginia) und San Diego (Kalifornien) liegen. Bekannt ist auch die Marinebasis in Guantánamo Bay auf Kuba.

[Bearbeiten] Förderer und Theoretiker

Als wesentlicher Theoretiker der USN hat Admiral Chester W. Nimitz die Ziele und Aufgaben seiner Marine definiert. Die Regierung unter Ronald Reagan und speziell John F. Lehman formulierte 1982/83 das Ziel, die Marine auf 600 Schiffe zu vergrößern (Marine der 600 Schiffe), was aber auf Dauer aus Kostengründen nicht aufrecht erhalten werden konnte. Immerhin wurden in dieser Zeit die mächtigsten verbliebenen Schlachtschiffe des Zweiten Weltkrieges reaktiviert und mehrere Jahre im aktiven Dienst gehalten.

[Bearbeiten] Struktur

U-Boot der Los-Angeles-Klasse (USS San Juan)
U-Boot der Los-Angeles-Klasse (USS San Juan)
Flugzeugträger (USS Nimitz)
Flugzeugträger (USS Nimitz)

[Bearbeiten] Flotten

Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die USN strukturell in Numerierte Flotten unterteilt, von denen jede für ein bestimmtes Gebiet zuständig ist. Diese Nummerierung ist bei den heutigen fünf Flotten nicht mehr durchgängig, da einige Flotten bei Strukturänderungen zusammengefasst wurden. Entstanden dabei Lücken, wie z.B. 1973 beim Eingliedern der Ersten in die Dritte Flotte, so wurden diese einfach freigelassen und nicht durch Neunummerierung der restlichen Flotten gefüllt.

[Bearbeiten] Zweite Flotte, Atlantik

In Friedenszeiten ist die Zweite Flotte verantwortlich für das Kampftraining der Marine-Einheiten im Atlantik, entwickelt und evaluiert neue Taktiken und hält eine Kampfgruppe in Einsatzbereitschaft. Ihr Hauptoperationsgebiet ist der Atlantische Ozean vom Nord- bis zum Südpol und von der Küste der Vereinigten Staaten bis zur Westküste Europas. Sie operiert außerdem entlang beider Küsten Südamerikas und Teilen der Westküste Mittelamerikas. Insgesamt beträgt ihr Einsatzgebiet mehr als 38 Millionen Quadratmeilen (~98 Millionen km²). Das Hauptquartier der Zweiten Flotte ist Norfolk (Virginia), das Flaggschiff ist das amphibische Angriffsschiff der Wasp-Klasse USS Iwo Jima. Der Verband besteht aus einem austarierten Mix mit Flugzeugträgern, Über- und Unterseeeinheiten, Aufklärungsgruppen, amphibischen Landungstruppen und Logistikeinheiten.

[Bearbeiten] Dritte Flotte, Zentraler und Östlicher Pazifik

Hauptaufgabe der Dritten Flotte ist die Überwachung der Gewässer des östlichen und zentralen Pazifik. In Friedenszeiten hat diese Flotte keine amphibischen Einheiten und fest zugeteilten Flugzeugträger. Das Hauptquartier der Dritten Flotte ist San Diego (Kalifornien), an Bord des Flaggschiffs USS Coronado (AGF-11) (ehemaliges Amphibienschiff).

[Bearbeiten] Fünfte Flotte, Naher Osten

Die Fünfte Flotte unterhält eine sichtbare Präsenz im Persischen Golf sowie in den angrenzenden Seegebieten. Die Fünfte Flotte wurde am 26. April 1944 ursprünglich aus Verbänden der Zentralpazifik-Flotte gebildet und nach dem Krieg wieder aufgelöst. Zur Zeit des 1. Golfkriegs wurde die Region sowohl von Kräften der Atlantik- als auch der Pazifikflotten überwacht. Im Juli 1995 machten die Ereignisse eine eigene Flotte für diese Region notwendig. Nach 48 Jahren wurde die Fünfte Flotte ein zweites Mal gegründet und kreuzt nun im Persischen Golf, Roten Meer und in der Arabischen See. Das Hauptquartier befindet sich in Manama (Bahrain). Dieser Verband besteht normalerweise aus mindestens einer Trägergruppe, einer amphibischen Gruppe sowie weiteren Marinefliegern und weiteren Über- und Unterwasser-Einheiten. Es existiert kein ausgewiesenes Flaggschiff.

[Bearbeiten] Sechste Flotte, Mittelmeer

Das Hauptquartier der Sechsten Flotte befindet sich auf dem amphibischen Kommandoschiff der Blue-Ridge-Klasse USS Mount Whitney (LCC-20) mit Heimathafen Gaeta (Italien). Die Sechste Flotte besteht aus etwa 40 Schiffen, 175 Flugzeugen und 21.000 Mann in Kampf- und Unterstützungseinheiten, die sich auf mindestens eine Trägergruppe, eine amphibische Gruppe, eine Marineexpeditionseinheit (MEU), eine Logistikgruppe und eine U-Boot-Gruppe aufteilen.

[Bearbeiten] Siebte Flotte, Westlicher Pazifik und Indischer Ozean

Die Siebte Flotte, aufgestellt während des Zweiten Weltkriegs, ist die größte aller amerikanischen Frontflotten, mit 50-60 Schiffen, 350 Flugzeugen und 60.000 Mann. Die Siebte Flotte und ihre Einsatzgruppen haben drei wichtige Aufgaben:

  • Hilfe bei Naturkatastrophen und gemeinsamen militärischen Operationen
  • Operatives Kommando für alle Navy-Einheiten in der Region
  • Verteidigung der koreanischen Halbinsel.

Von den derzeit der Siebten Flotte zugeteilten Schiffen operieren 18 von US-Stützpunkten in Japan und Guam aus, darunter die USS Kitty Hawk (CV-63) als Amerikas einziger permanent außerhalb der USA stationierter Flugzeugträger. Diese 18 Schiffe sind das zentrale Element der amerikanischen Präsenz in Asien. Sie sind 17 Tage näher an potenziellen Konfliktgebieten in Asien als ihre Gegenstücke auf Stützpunkten in den USA. Das Flaggschiff der Siebten Flotte ist das Amphibienschiff der gleichnamigen Klasse USS Blue Ridge (LCC-19), beheimatet in Yokosuka, Japan.

[Bearbeiten] Organisation

Adm. M. Mullen, SecNav Donald Winter und der ehemalige MCPON T. Scott
Adm. M. Mullen, SecNav Donald Winter und der ehemalige MCPON T. Scott

Die Organisation der United States Navy richtet sich nach den Vorgaben des Goldwater-Nichols Acts. Die administrative Führung liegt beim Department of the Navy, einer Abteilung des US-Verteidigungsministeriums im Pentagon, an dessen Spitze der Secretary of the Navy (SECNAV) steht. Ihm ist der ranghöchste Offizier der Navy, der Chief of Naval Operations (CNO) und dessen Stellvertreter, der Vice Chief of Naval Operations unterstellt. Der Chief of Naval Operations ist zuständig für die militärischen Belange der Navy und ist Mitglied der Joint Chiefs of Staff. Er ist verantwortlich für Organisation, Ausbildung und Ausrüstung der Navy.

[Bearbeiten] Führung

Im Juli 2006 besteht die Führung der Navy aus folgenden Personen:

[Bearbeiten] Spezialkräfte

Der US Navy stehen mit den US Navy SEALs und den Special Warfare Combatant-craft Crewman (SWCC`s) die beide dem United States Naval Special Warfare Command unterstehen, zwei gut ausgebildete Spezialeinheiten zur Verfügung. Beide Einheiten wurden im Vietnamkrieg gegründet und sind die für die unkonventionelle Kriegführung zuständigen Einheiten der US Navy.

[Bearbeiten] Militärjustitz

Die Strafverfolgung übernimmt für die Navy, wie für das Marine Corps, neben der Standortmilitärpolizei der Naval Criminal Investigative Service (NCIS). Mit dem juristischen Nachspiel und auch der Rechtsberatung der Kommandeure befasst sich das Judge Advocate General's Corps der US Navy ("JAG").

[Bearbeiten] Sanitätswesen

Für die sanitätsdienstliche Versorgung der US Navy und des US Marine Corps ist die Navy Medicine zuständig. Kommandeur der Navy Medicine ist der Navy Surgeon General. Er ist Chef des US Navy Bureau of Medicine and Surgery (BUMED) in Washington D.C..

[Bearbeiten] Dienstgrade

Admirale
Fleet Admiral
FADM
Admiral
ADM
Vice Admiral
VADM
Rear Admiral (uh)
RADM
Rear Admiral (lh)
RDML
OF-10/O-11 OF-9/O-10 OF-8/O-9 OF-7/O-8 OF-6/O-7
Offiziere
Captain
CAPT
Commander
CDR
Lieutenant Commander
LCDR
Lieutenant
LT
Lieutenant Junior Grade
LTJG
Ensign
ENS
OF-5/O-6 OF-4/O-5 OF-3/O-4 OF-2/O-3 OF-1/O-2 OF-1/O-1
Warrant Officer
Chief Warrant Officer 5
CWO5
Chief Warrant Officer 4
CWO4
Chief Warrant Officer 3
CWO3
Chief Warrant Officer 2
CWO2
WO5 WO4 WO3 WO2
Chief Petty Officer
Master Chief Petty Officer of the Navy
MCPON
Fleet/Force Master Chief Petty Officer
FMCPO
Command Master Chief Petty Officer
CMCPO
OR-9/E-9 OR-9/E-9 OR-9/E-9
Master Chief Petty Officer
(Boatswain's Mate)
MCPO
Senior Chief Petty Officer
(Gunner's Mate)
SCPO
Chief Petty Officer
(Verschlüsselungstechniker)
CPO
OR-9/E-9 OR-8/E-8 OR-7/E-7
Petty Officer
Petty Officer First Class
(Arbeitsuniform)
PO1
Petty Officer Second Class
(Gunner's Mate)
PO2
Petty Officer Third Class
(Signalman)
PO3
OR-6/E-6 OR-5/E-5 OR-4/E-4
Mannschaften
Seaman
(Aviation Ordnanceman)
SM
Seaman Apprentice
(Construction/Fireman/Airman) (blaue Uniform)
SMA
Seaman Recruit
SMR
OR-3/E-3 OR-2/E-2 OR-1/E-1

Siehe auch: Orden und Ehrenzeichen der US-Streitkräfte

1. Zur Vergleichbarkeit sind die NATO-Rangcodes angegeben. Analog zum „OR“ (other ranks) der Unteroffiziere benutzt die US Navy die Soldstufen „E“ (enlisted) mit jeweils derselben Zählung. Die Offiziere werden in der NATO mit „OF“ (officer) und die USN mit „O“ bezeichnet, wobei die Zählung ab dem First Lieutenant abweicht, da die NATO die beiden Lieutenants in einer Stufe zusammenfasst, die USN jedoch nicht.

2. Die Mannschaften und Unteroffiziere der US Navy werden als enlisted bezeichnet. Wobei ab der Soldstufe E-4 (PO3) die Dienstgradgruppe der Petty Officers (PO) beginnt und ab der Soldstufe E-7 die Gruppe der Chief Petty Officers (CPO). Die Unteroffiziere der US Navy haben verschiedene Verwendungsbezeichnungen, die ihrer Spezialisierung entsprechen und sich auch in ihrem Dienstgrad niederschlagen. Ein Petty Officer First Class in der Verwendung eines „Gunner's Mate“ heißt beispielsweise korrekt „Gunner's Mate First Class“.

3. Der Rang Fleet Admiral ist ein 5-Sterne Admiral, wurde 1944 eingeführt und ist das Äquivalent zum General of the Army. Er ist für Kriegszeiten reserviert. Den Rang des Fleet Admiral trugen während und nach dem Zweiten Weltkrieg folgende Offiziere:

4. Alle Flaggoffiziere werden ohne Beachtung ihres Ranges mit Admiral, Lieutenant jG werden als Lieutenant und LtCdr. mit Commander angesprochen. In der Dienstgradgruppe der Unteroffiziere werden die Petty Officer aller Klassen nur mit Petty Officer und die Chief Petty Officer mit Chief, Senior Chief bzw. Master Chief angesprochen.

5. Der Rang Rear Admiral untergliedert sich in zwei Soldstufen (lower half und upper half). Heute sind diese Dienstgrade jeweils Admiralsränge. Im 19. Jahrhundert hingegen wurde der heutige Rear Admiral (lh), also ein 1-Sterne-Admiral, Commodore genannt und war kein Flaggoffizier, sondern ein Captain mit erweitertem Verantwortungsbereich.

6. Die Unteroffiziere der Navy tragen sogenannte Service Stripes am linken Ärmel ihrer A-Klasse Uniform (nicht an der täglichen Dienstuniform). Jeder dieser roten Querbalken steht für 4 Jahre Dienstzeit. Es gibt auch eine goldene Ausführung, die von Unteroffizieren getragen wird, die mindestens 12 Jahre im Dienst und dabei frei von Disziplinarmaßnahmen sind.

7. Der Posten/Rang Master Chief Petty Officer of the Navy ist singulär. Er ist in beratendender Funktion für den Chief of Naval Operations und den Chief of Naval Personnel tätig und unterrichtet ihn in Angelegenheiten, die die Mannschaftsgrade in besonderem Maße betreffen.

8. In großen Kommandos (bspw. auf einem Flugzeugträger oder auf einem großen Stützpunkt) in denen mehrere Master Chief Petty Officer (MCPO) dienen, gibt es einen Master Chief, der direkt dem Commanding Officer (CO) untersteht und die primäre Verbindung zwischen den Unteroffizieren und den Offizieren bildet. Meist ist dies der dienstälteste Master Chief. Dieser trägt den Titel Command Master Chief (CMCPO) in Kommandos und in einer Flotte Fleet Master Chief. Auf kleineren Schiffen kann diese Position auch von einem Senior Chief ausgefüllt werden, wobei der Posten des dienstältesten Petty Officer auf einem U-Boot Chief of the Boat (COB) genannt wird. Die Uniform des CMCPO spiegelt diese administrative Rolle wieder, denn sie ist einer Offiziersuniform ähnlich, mit dem Unterschied, dass sie andere Abzeichen als die eines Offiziers trägt. "Command Master Chiefs" tragen als Abzeichen das eine Master Chiefs mit dem Unterschied, das in der Mitte der Winkel ein Stern zu finden ist. Ein „Fleet Master Chief“ trägt dasselbe Abzeichen, jedoch mit goldenen Sternen.

9. Das Offizierkorps der Navy unterteilt sich in zwei Gruppen:

  • Unrestricted line (Truppenoffiziere, fähig ein Kommando auf See oder an Land zu führen): Überwasserkriegsführung, Flieger, Unterwasserkriegsführung, Spezial Kriegsführung, Nuklear
  • Restricted line: Ingenieure, Luftfahrzeugingenieure, Luftfahrzeuginstandsetzung, Verschlüsselungstechniker, Marine Geheimdienst, Öffentlichkeitsarbeit, Meteorologie und Ozeanographie
  • Stabsstellen: Versorgungs Corps, Medizinisches Corps, Hospital Corps, Zahnärztliches Corps, Krankenschwestern Corps, Geistliches Corps, Ziviles Pionierkorps, Judge Advocate General's Corps, Navy Band Corps

Der Ausdruck „line officer“ bezieht sich auf einen Offizier, der ein Kriegsschiff oder eine Fliegerstaffel kommandiert. Der Begriff wurde von der britischen Marinetaktik des 18. Jahrhundert, bei der Kriegsschiffe eine Linie formten, abgeleitet. Die Kapitäne solcher Schiffe kommandierten demnach Schiffe der Linie (ships of the line, Linienschiff). Heute tragen alle line officers der Navy einen Stern auf dem Ärmel ihrer Uniform, über den goldenen Streifen, die ihren Rang anzeigen. Restricted Line Officers haben anstatt des Sterns andere Abzeichen. Offiziere des Marine Corps gelten alle als line officers, da sie neben ihrer Spezialverwendung alle in der Lage sind Truppen zu kommandieren. Die Navy rekrutiert ihre Offiziere von der United States Naval Academy, dem Navy Reserve Officer Training Corps (NROTC), der Officer Candidate School (OCS) und anderen Offizierprogrammen.

10. Die Navy hat in ihren Reihen, wie die US Army und das US Marine Corps auch, Warrant Officer. Diese Soldaten sind am ehesten mit Offizieren des militärfachlichen Dienstes in der Bundeswehr zu vergleichen. Sie sind auf ihrem Gebiet eingesetzte Spezialisten mit ähnlichen Befugnissen wie ein regulärer Offizier, jedoch nur in ihrer Fachverwendung. Um ein „warrant“ (dt. „Bevollmächtigung“) zu erhalten und vom SecNav zum Chief Warrant Officer berufen zu werden muss man Unteroffizier der Soldstufe OR-7 bis OR-9 sein.

[Bearbeiten] Ausrüstung

[Bearbeiten] Schiffe der US Navy

Kreuzer USS Princeton der Ticonderoga-Klasse
Kreuzer USS Princeton der Ticonderoga-Klasse
Flugzeugträger auf hoher See
Flugzeugträger auf hoher See

Heute besteht die Hauptstreitmacht der Navy aus den zwölf Flugzeugträgern (neun der Nimitz-Klasse, zwei der Kitty-Hawk-Klasse und die USS Enterprise (CVN-65)) und den um diese Schiffe gruppierten Kampfgruppen. Zusätzlich besitzt die Navy mehrere amphibische Angriffsschiffe, die Landungsboote, Hubschrauber und Marine-Infanerie für Landungsunternehmen transportieren. Als Eskorten dienen die Fregatten der Oliver-Hazard-Perry-Klasse, die Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse sowie die Kreuzer der Ticonderoga-Klasse. Unter Wasser werden die Kampfgruppen von U-Booten eskortiert. Sämtliche U-Boote der Navy sind mit Kernenergieantrieb ausgerüstet. Die Jagd-U-Boot-Flotte besteht aus drei Klassen, der älteren Los-Angeles-Klasse, der Seawolf-Klasse sowie der neuen Virginia-Klasse. Logistische Unterstützung wird durch Trossschiffe wie die der Sacramento-Klasse geleistet. Unabhängig von einer Flotte operieren die Raketen-U-Boote. Die Bestände der Navy weisen 18 Einheiten auf, davon vier Ship Submersible Guided Missile Nuclear und 14 Ship Submersible Ballistic Nuclear. Alle sind aus der Ohio-Klasse.

Komplett ausgemustert wurden in der Navy inzwischen die Schlachtschiffe, die letzten beiden der noch aus den 1940er Jahre stammenden Schiffe der Iowa-Klasse wurden 2006 aus der Reserveflotte entfernt, allerdings sind alle 4 Schiffe der Iowa-Klasse als Museumschiff delakriert und werden nicht abgerüstet sondern sollen im Notfall wieder eingesetzt werden können.

Für die Zukunft ist bekannt, dass drei neue Flugzeugträger der Gerald-R.-Ford-Klasse gebaut werden, außerdem noch einer der Nimitz-Klasse. Weitere neue Klassen sind die Zumwalt-Klasse (Zerstörer), von der allerdings nur zwei Einheiten gebaut werden sollen, die dann überwiegend als Technologiemuster dienen dürften. Ebenso werden noch Arleigh-Burke-Zerstörer gebaut. Die Kreuzer der Navy sollen durch Schiffe aus dem CG(X)-Programm ersetzt werden, nähreres über Bauzahlen ist noch nicht bekannt. Die Fregatten werden durch Littoral Combat Ships ergänzt, mit der USS Freedom (LCS-1) soll die erste Einheit Ende 2006 in Dienst gestellt werden. Unter der Wasseroberfläche wird die Virginia-Klasse weitergebaut, neue Entwürfe sind nicht bekannt.

[Bearbeiten] Klassifizierung

Amphibisches Angriffsschiff USS Saipan der Tarawa-Klasse transportiert Einheiten des Marine Corps
Amphibisches Angriffsschiff USS Saipan der Tarawa-Klasse transportiert Einheiten des Marine Corps

Die US Navy benutzt Buchstabenkürzel, um einen Schiffstyp zu klassifizieren. Diese Kürzel mit einer Ordnungsnummer sind Bestandteil des Schiffsnamens, z.B. „USS NIMITZ (CVN-68)“.

[Bearbeiten] Bemerkenswerte Schiffe

Überblick über die aktiven US-Flugzeugträger 2007
Überblick über die aktiven US-Flugzeugträger 2007

Flugzeugträger sind die strategischen Waffen der Navy. Mit ihnen lässt sich militärische Macht an jedem Punkt der Welt demonstrieren.

U-Boote sind die zweite strategische Waffe der Navy und können sowohl zur Überwachung feindlicher Marineaktivitäten als auch als Plattform für Lenkwaffen dienen.

Schlachtschiffe

USS Iowa (BB-61) feuert eine volle Breitseite (mittlerweile ausgemustert)
USS Iowa (BB-61) feuert eine volle Breitseite (mittlerweile ausgemustert)

Kreuzer

Zerstörer

Andere

Siehe auch: Kategorie: Militärschiffsklasse, Kategorie:Militärschiff (Vereinigte Staaten)

[Bearbeiten] Marineflugzeuge

Vier F/A-18 Hornets im Formationsflug
Vier F/A-18 Hornets im Formationsflug

Von ihren Flugzeugträgern lässt die Navy heute als einziges Jagdflugzeug die McDonnell Douglas F/A-18 Hornet und Super Hornet operieren. Für die elektronische Kampfführung unterhält die Navy auf ihren Trägern eine Flotte Grumman EA-6 Prowler, die bis 2009 durch eine Growler genannte Version der F/A-18 abgelöst werden soll. Für U-Jagd und Luftbetankung setzt die Navy die Lockheed S-3 Viking ein. Als Frühwarnflugzeug wird die Grumman E-2 Hawkeye verwendet. Im September 2006 wird die Grumman F-14 Tomcat offiziell aus dem Dienst zurückgezogen, bereits 2004 wurde die zur Tomcat gehörenden AIM-54 Phoenix, die einzige Langstrecken-Luft-Luft-Rakete der US-Streitkräfte, außer Dienst gestellt. Sobald sich der US-Präsident an Bord eines Flugzeuges der Navy befindet, erhält dieses das Rufzeichen Navy One.

Die Navy betreibt außerdem Hubschrauber, die Standard-Plattform ist heute der Sikorsky SH-60 „Sea Hawk“, bis 2009 blieben außerdem noch Modelle des Typs Sikorsky SH-3 Sea King in Dienst.

Von Land aus setzt die Navy die Lockheed P-3 Orion ein. Neben U-Jagd ist sie auch ein Seeaufklärer.

Zukünfigte Fluggeräte der Navy, die sich momentan in der Testphase befinden, sind das Kampfflugzeug Lockheed Martin F-35 Joint Strike Fighter sowie der Bell-Boeing HV-22 Osprey.

Historisch von der Navy eingesetzte Fluggeräte umfassen folgende Starr- und Drehflügler:

Die US Navy unterhält außerdem eine Kunstflugstaffel, die Blue Angels, bekannt ist auch die Elite-Flugschule der Navy, die United States Navy Fighter Weapons School, besser bekannt durch den gleichnamigen Film als Top Gun.

[Bearbeiten] Bekannte Angehörige der US Navy

[Bearbeiten] Bedeutende Marinestützpunkte

  • Pearl Harbor (Hawaii) - Hauptquartier der Dritte Flotte.
  • Manama (Bahrain) - Hauptquartier der Fünften Flotte.
  • Gaeta (Italien) - Hauptquartier der Sechsten Flotte.
  • Yokosuka (Japan) - Hauptquartier der Siebten Flotte und Heimathafen des Flaggschiffes der Siebten Flotte USS Blue Ridge
  • Guantánamo Bay - Kleiner Teil der Südküste Kubas, von den USA gepachtet und als Marinestützpunkt und umstrittenes Terroristengefangenlager genutzt.
  • Norfolk (Virginia) - Größter Marinestützpunkt der Welt. Ist der Haupthafen für die Schiffe der Zweiten Flotte.
  • San Diego (Kalifornien) - Großer Stützpunkt an der Westküste Amerikas.
  • Diego Garcia (Indischer Ozean) - Gemeinsamer Stützpunkt mit Großbritannien.

[Bearbeiten] Weblinks

commons:Hauptseite
Commons
Commons: United States Navy – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

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