Rigoletto
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Operndaten | |
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Titel: | Rigoletto |
Originaltitel: | Rigoletto |
Originalsprache: | italienisch |
Musik: | Giuseppe Verdi |
Libretto: | Francesco Maria Piave |
Uraufführung: | 1851 |
Ort der Uraufführung: | Venedig |
Spieldauer: | ca. 2 Stunden |
Ort und Zeit der Handlung: | 16. Jahrhundert in Mantua, Italien |
Personen | |
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Rigoletto (ital. „Spaßmacherlein“) ist eine tragische Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi aus dem Jahr 1851. Das Libretto stammt von Francesco Maria Piave nach dem Drama Le roi s'amuse von Victor Hugo (1832). Die Uraufführung fand am 11. März 1851 in Venedig statt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Zusammenfassung der Handlung
Rigoletto ist der bucklige Hofnarr des Herzogs von Mantua, eines notorischen Frauenhelden. Stets macht der Narr sich über die Opfer des Herzogs sowie deren gehörnte Ehemänner und entsetzte Väter lustig und demütigt sie mit beißendem Spott. Der Graf von Monterone, Vater eines der herzöglichen Opfer, verflucht den Narren daraufhin ob seiner Bosheit. Als Rigoletto vorschlägt, die Frau des Grafen Ceprano für seinen Herren zu entführen, ist die Hofgesellschaft darüber so entzürnt, dass sie, um dem bösartigen Narren einen Denkzettel zu verpassen, stattdessen Rigolettos vermeintliche Geliebte, Gilda, in Wahrheit die Tochter des Narren, entführt. Im Palast trifft Rigoletto seine vermisste Tochter wieder, die ihm gesteht, zwischenzeitlich vom Herzog verführt worden zu sein. Der Narr, der nun seine eigene Tochter durch den Herzog ihrer Ehre beraubt sieht, entschließt sich, den Herzog ermorden zu lassen. Der gedungene Mörder, Sparafucile, ersticht jedoch tragischerweise Gilda als diese den Herzog aus Liebe zu retten versucht - womit sich der Fluch des Grafen von Monterone erfüllt hat.
[Bearbeiten] Erster Akt
Auf einem der rauschenden Feste des Herzogs von Mantua denkt dieser an eine schöne Unbekannte, die er in der Kirche gesehen hat, wendet sich auf der Feier aber der Gräfin Ceprano zu, die er zu verführen gedenkt. Sein Hofnarr Rigoletto verspottet den ebenfalls anwesenden Ehemann der Gräfin und unterbreitet dem Herzog vor der Hofgesellschaft den Vorschlag, den Mann der Gräfin zu verhaften, um ihn aus dem Weg zu schaffen und die Gräfin zu entführen. Selbst die intriganten Höflinge sind über die Bösartigkeit des buckligen Narren entsetzt. Einer der Höflinge behauptet, Rigoletto habe eine Geliebte, die er allabendlich besuche. Es entsteht der Plan, die vermeintliche Geliebte des boshaften Narren - bei der es sich jedoch in Wahrheit um dessen Tochter Gilda handelt - zu entführen, um ihm einen Denkzettel zu verpassen. Schließlich erscheint der Graf von Monterone, dessen Tochter vom Herzog entehrt wurde. Rigoletto verspottet auch ihn und wird dafür vom Grafen mit einem Fluch überzogen.
Auf dem Heimweg trifft Rigoletto in einer Sackgasse auf Sparafucile, der ihm seine Dienste als Mörder anbietet. Zu Hause erwartet ihn seine Tochter Gilda, die außer zum Kirchgang nie das Haus verlassen darf und auch nie ihren Familiennamen und ihre Herkunft erfahren durfte. Giovanna wird ermahnt, das Tor immer geschlossen zu halten und Rigoletto bricht unruhig wieder auf. Der Herzog hat sich aber eingeschlichen und die Unbekannte aus der Kirche als Rigolettos Tochter erkannt. In einer schwärmerischen Begegnung stellt er sich ihr als armer Student vor, Giovanna aber drängt ihn zu gehen. Gilda sehnt ihm von ihrem Balkon hinterher, aber die maskierten Höflinge kommen schon mit einer Leiter, um sie zu entführen. Rigoletto, der sie dabei antrifft, wird glauben gemacht, man entführe die Frau Cepranos. Auch er wird maskiert und hält noch selber die Leiter. Erst als er Gildas Rufen hört, wird ihm sein Irrtum klar und er erinnert sich an Monterones Fluch.
[Bearbeiten] Zweiter Akt
Im Palast ist der Herzog verärgert, dass seine heimliche Geliebte entführt wurde. Als die Höflinge, die Gilda immer noch für die Geliebte des Narren halten, ihm erzählen, man habe sie ihm in sein Schlafzimmer entführt, ist er begeistert und eilt zu ihr. Jetzt erscheint der verzweifelte Rigoletto, der das Verschwinden seiner Tochter bemerkt hat und sie im Palast vermutet. Sie kommt aus der Tür des Herzogs und entsetzt muss Rigoletto hören, dass seine Tochter sich in den Herzog verliebt hat. Trotz ihrer Bitten, dem Geliebten zu verzeihen, will Rigoletto Rache für die beschmutzte Ehre seiner Tochter.
[Bearbeiten] Dritter Akt
Um seiner Tochter den Charakter des Herzogs zu offenbaren, besucht er mit ihr die Schenke des Mörders Sparafucile und zwingt sie, dort zu beobachten, wie der als Offizier verkleidete Herzog ein Schäferstündchen mit Maddalena, der Schwester Sparafuciles, verbringt. Anschließend bittet er seine Tochter, als Mann verkleidet vor dem Herzog nach Verona zu fliehen und beauftragt dann Sparafucile, den Herzog zu ermorden und ihm dessen Leiche in einem Sack zu übergeben. Als Sparafucile die Tat ausführen will, stellt sich ihm seine Schwester in den Weg und fleht um das Leben ihres Geliebten. Sparafucile lässt sich erweichen und beschließt, den nächsten Mann, der zur Tür hereintritt, zu ermorden, um Rigoletto einen mit einer Leiche gefüllten Sack übergeben zu können. Kurz vor Mitternacht betritt Gilda, die einen Teil des Gesprächs zwischen dem Mörder und seiner Schwester belauscht hat, als Mann verkleidet die Schenke, um den Herzog zu retten. Sie wird von Sparafucile erstochen. Als Rigoletto im Morgengrauen erscheint, um den Sack mit der Leiche in Empfang zu nehmen, glaubt er, seine Rache sei gelungen. Plötzlich hört er die Stimme des Herzogs, der ein Lied singend die Schänke verlassen hat. Erschrocken öffnet Rigoletto den Leichensack und hält seine sterbende Tochter im Arm. Der Fluch des Grafen Monterone hat sich erfüllt.
[Bearbeiten] Entstehung

Verdi hatte ursprünglich den Titel Der Fluch (ital. La Maledizione) für diese Oper vorgesehen, ein Titel, der auf die tragische Wendung der Geschichte verweist. Das Motiv des Fluches gebrauchte Verdi häufiger: In Simon Boccanegra muss sich Paolo selbst verfluchen, in Il Trovatore erfüllt sich der Fluch nach Jahrzehnten an Manrico, im Rigoletto ist es seine Tochter, die durch den Fluch ihr Leben verliert. Die Zensur verbot schließlich diesen Namen.
1850 begann Verdi sich nach einem Sujet für das Opernhaus La Fenice in Venedig umzusehen, um seinen neuen Vertrag zu erfüllen. Er teilte seinem Librettisten Francesco Maria Piave mit, dass er das Stück Le Roi s'amuse (Der König amüsiert sich) von Victor Hugo vertonen möchte, ein Stück, das 1832 einen Skandal hervorgerufen hatte, da hier ein König als Frauenheld dargestellt wurde. Verdi und Piave mussten sich der Zensur beugen, so wurde aus dem König François I. ein anonymer Herzog von Mantua und andere Namen wurden geändert. Verdi baute aber auch von sich aus Änderungen ein, insbesondere bestand er darauf, dass nicht der König, bzw. Herzog, die Hauptrolle spielt, sondern der bucklige Hofnarr.
Rigoletto war Verdis erster großer Erfolg (es war seine 17. Oper) und steigerte seinen Marktwert, der bis zur Aida und zum Otello auf unglaubliche 150.000 Goldfrancs pro Oper steigen sollte, heute etwa vergleichbar mit besten Schauspielergagen in Hollywood. Rigoletto ist das erste der drei Meisterwerke seiner mittleren Schaffensperiode, die mit Il Trovatore und La Traviata eine Fortsetzung findet.
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Die immer wieder kolportierte Anekdote, wonach Verdi die Canzone "La donna e mobile" zurückgehalten und dem Tenor Raffaele Mirate erst vor der Generalprobe übergeben habe, um das vorzeitige Bekanntwerden dieses Schlagers zu verhindern, entbehrt jeder Grundlage. Im Original-Libretto ist die Canzone abgedruckt, Verdi ersuchte Mirate nur, die Canzone vor der Premiere nicht öffentlich zu singen
Es gibt zahlreiche Künstler, dazu zählt erstaunlicherweise auch sein späterer Librettist Arrigo Boito, die ob seiner Popularität und angeblichen musikalischen und textlichen Trivialität die Nase rümpfen, den Welterfolg dieser Opern und Verdis schlechthin können sie nicht ignorieren und mindern.