Rumpelstilzchen
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Rumpelstilzchen ist ein Märchen der Gebrüder Grimm, das im 1812 erschienenen ersten Band ihrer „Kinder- und Hausmärchen“ enthalten ist. Es existieren mehrere schriftliche Fassungen. Eine handschriftliche Aufzeichnung entstand 1807-1810, die Erstauflage 1812, die Zweitauflage 1819.
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[Bearbeiten] Handlung
Ein Müller behauptet von seiner schönen Tochter, sie könne Stroh zu Gold spinnen, und will sie an den König verheiraten. Der König lässt die Tochter kommen und stellt ihr die Aufgabe, über Nacht eine Kammer voll Stroh zu Gold zu spinnen. Die Müllerstochter ist verzweifelt, bis ein kleines Männchen auftaucht und ihr gegen ihr Halsband Hilfe anbietet und für sie das Stroh zu Gold spinnt. In der zweiten Nacht wiederholt sich das Gleiche und die Müllerstochter gibt ihren Ring her. Darauf verspricht der König dem Mädchen die Ehe, falls sie noch einmal eine Kammer voll Stroh zu Gold spinnen kann. Diesmal verlangt das Männchen von der Müllerstochter ihr erstes Kind, worauf sie auch eingeht.
Nach der Hochzeit und der Geburt des ersten Kindes fordert das Männchen den versprochenen Lohn. Die Müllerstochter bietet ihm alle Reichtümer des Reiches an, aber das Männchen verlangt „etwas Lebendiges“. Durch ihre Tränen erweicht, gibt es ihr aber drei Tage Zeit, seinen Namen zu erraten. Dann soll sie das Kind behalten dürfen. In der ersten Nacht probiert es die Königin mit allen Namen, die sie kennt; doch ohne Erfolg. In der zweiten Nacht versucht sie es erfolglos mit Namen, die sie von ihren Untertanen erfragt hat. Am Tag darauf erfährt sie von einem Boten, dass ganz entfernt ein Männchen in einem kleinen Haus wohnt, das nachts um ein Feuer tanzt und singt:
„Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!“
Die Königin kann das Rätsel nun lösen und Rumpelstilzchen zerreißt sich vor Wut selbst.
Vor dem Hintergrund dieses Märchens werden als Rumpelstilzchen im Volksmund oft eher kleinwüchsige Menschen bezeichnet, die durch ihre aufbrausende, vorlaute oder gar tobsüchtige Art und Weise auffallen - und damit möglicherweise ihren Mangel an körperlicher (und/oder menschlicher) Größe zu kompensieren versuchen. Damit wird aber noch nicht die märchenhafte Aussage erfasst, dass hier ein namenloses Wesen mit geradezu unglaublichen Fähigkeiten durch die Nennung seines Namens schlagartig seine magische Macht verliert. Die Macht sowie Ohnmacht des "namenlosen" Wesens wird eigentlich nur verständlich, wenn man sich die mittelalterlichen Geister vor Augen führt. Eine Vielzahl an Kobolden (Hausgeister), Gnome (Erd,-u. Berggeister) sowie Schrate (Waldgeister) haben die Erde bevölkert. Diese sind oftmals launisch und tückisch gewesen und haben mitunter gegenüber Menschen (und Vieh) ihr Unwesen getrieben. Rumpelstilzchen ist wohl eher ein "Mischwesen" der genannten Geister.
[Bearbeiten] Verfilmungen
Das Märchen wurde mehrfach verfilmt, u. a.:
- Rumpelstilzchen (BRD 1955), Regie: Herbert B. Fredersdorff
- Rumpelstilzchen (DDR 1960), Regie: Christoph Engel
- Rumpelstilzkin II (USA 1988), Regie: Lisa Hammer
- Rumpelstilzchen Originaltitel Rumplcimprcampr (Tschechien 1997), Regie:
Die Figur des Rumpelstilzchen kommt auch in der Realfilm-Handlung des Films Werner - Beinhart! vor. Hier muss Comiczeichner Brösel den Namen der Figur erraten, bevor er heiraten darf.
[Bearbeiten] Theaterfassungen
- Rumpelstilzchen, ein Tischfigurenspiel der Piccolo Puppenspiele; Buch und Regie: Gerd J. Pohl; Musik: Jan F. Schulz-Heising; Ausstattung: Arne Bustorff, Bonn 1997
- Rumpelstilzchen, ein Handpuppenspiel für den "Dresdner Kasperle" von Oswald Hempel, Leipzig 1931
- Rumpelstilzchen, ein Handpuppenspiel von Heinrich Maria Denneborg, veröffentlicht in Denneborgs Kasperschule, Ravensburg 1968
- Rumpelstilzchen, ein Puppenspiel von Walter Büttner, Seevetal-Maschen o.J.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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