Sächsische IV K
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Sächsische IV K Baureihe 99.51-60 |
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Nummerierung: | siehe Text |
Anzahl: | 96 |
Hersteller: | Sächsische Maschinenfabrik, Chemnitz |
Baujahr(e): | 1892–1921 |
Bauart: | B'B' n4v |
Gattung: | K 44.7 / K 44.8 * |
Spurweite: | 750 mm |
Länge über Kupplung: | 9.000 mm |
Höhe: | 3.150 mm |
Breite: | 1.980 mm |
Gesamtradstand: | 6.200 mm |
Leermasse: | 21,70 - 22,40 t |
Dienstmasse: | 26,8-29,3 t |
Reibungsmasse: | 26,8-29,3 t |
Radsatzfahrmasse: | 6,7-7,3 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h |
Indizierte Leistung: | 210 PSi |
Anfahrzugkraft: | 3,70 Mp / 4,30 Mp ** |
Treibraddurchmesser: | 760 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 4 |
ND-Zylinderdurchmesser: | 370–400 mm |
HD-Zylinderdurchmesser: | 240 mm |
Kolbenhub: | 380 mm |
Kesselüberdruck: | 12/14/15 bar |
Rostfläche: | 0,97 m² |
Strahlungsheizfläche: | 4,07 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 49,87 m² |
Wasservorrat: | 2,4 m² |
Brennstoffvorrat: | 0,85 t / 1,02 t *** |
Zusatzbremse: | Wurfhebelbremse |
Lokbremse: | Saugluftbremse |
Zugbremse: | Heberleinbremse Saugluftbremse |
* ab 99 581 ** ab 99 551 *** ab 99 561 |
Als Gattung IV K bezeichneten die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen vierachsige Schmalspurdampflokomotiven der Bauart Günther-Meyer mit der Spurweite 750 mm. Mit 96 Exemplaren gilt die IV K als meistgebaute Schmalspurlokomotive Deutschlands. Die Deutsche Reichsbahn ordnete die Lokomotiven ab 1925 in die Baureihe 99.51-60 ein.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Infolge des stetig steigenden Verkehrsaufkommen auf den sächsischen Schmalspurbahnen gegen Ende des 19. Jahrhunderts reichte die Leistung der eingesetzten I K und III K bald nicht mehr aus. Die Sächsische Maschinenfabrik entwickelte daraufhin eine Lokomotive mit vier angetriebenen Achsen, welche einen größeren Kessel und eine größere Reibungsmasse aufwies. Im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Lokomotiven erhielten diese zwei Triebdrehgestelle, um trotz ihrer Länge ein Befahren krümmungsreicher Strecken zu ermöglichen.
Zwischen 1892 und 1921 wurden insgesamt 96 Lokomotiven mit den Bahnnummern 103 bis 198 gebaut. Dabei erhielten sie zunächst die Gattungsbezeichnung H M T K V, welche sie als Lok des Herstellers Hartmann (H) in der Bauart Meyer (M) als Tenderlok (T) mit 750mm Spurweite (K) und Verbundtriebwerk (V) kennzeichnete. Ab 1896 wurden sie als K IV und ab 1900 als IV K bezeichnet. Das „K“ steht für „Kleinspur“.
Die IV K wurde sowohl vor Personen- als auch vor Güterzügen eingesetzt und bewährte sich so gut, dass sie auf einigen Strecken die anderen Lokomotiv-Gattungen vollständig verdrängte.
Fünf Exemplare mussten nach dem Ersten Weltkrieg als Reparationen an Polen abgegeben werden. Die Deutsche Reichsbahn übernahm 1925 die verbleibenden 91 Stück mit den Nummern 99 511–546, 99 551–558, 99 561–579 und 99 581–608.
Ab den 1930er Jahren wurden die ältesten Maschinen ausgemustert. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren auf den sächsischen Strecken noch 57 einsatzfähige Maschinen vorhanden. Neun Lokomotiven kamen später zur Rügenschen Kleinbahn und zu den Prignitzer Kreiskleinbahnen, wo sie mit Knorr-Bremsen ausgerüstet wurden und in diesem Zusammenhang einen auffälligen Druckluftbehälter auf dem Kessel erhielten.
Die DR plante, die mittlerweile in die Jahre gekommenen Lokomotiven durch die Neubaudiesellok der Baureihe V 36.48 zu ersetzen. Da die Versuche mit den zwei Baumustern jedoch keine zufriedenstellenden Ergebnisse lieferten, wurden ab 1962 29 Lokomotiven einer vollständigen Modernisierung unterzogen. Anfangs erhielten die Lokomtiven nur neue, geschweißte Kessel, später erhielten die Lokomotiven auch neue Rahmen in Schweißkonstruktion. Äußerliches Kennzeichen der erneuerten Lokomotiven ist der nun fehlende Sandbehälter auf dem Kessel und die oben abgeflachte Verkleidung des Dampfdomes.
Bis 1973 schieden die letzten nicht modernisierten Lokomotiven aus dem Betriebsdienst aus. Die noch originalen Lokomotiven 99 535 (Verkehrsmuseum Dresden), 99 579 (Museum Rittersgrün) und 99 604 (DGEG, heute SSB Radebeul) wurden für eine museale Erhaltung sichergestellt.
Die Ausmusterung der rekonstruierten Lokomotiven begann erst Mitte der 1970er Jahre, beginnend mit den Maschinen, die noch ihren originalen, genieteten Rahmen besassen.
1991 befanden sich noch 13 IV K im Betriebsbestand der Deutschen Reichsbahn. Im Zuge der Angleichung der Betriebsnummern von DR und DB sollten diese Lokomotiven ab dem 1. Januar 1992 die neuen Betriebsnummern 099 701 bis 099 713 erhalten. Mehrere Lokomotiven waren jedoch schon an Eisenbahnvereine verkauft wurden, so dass nicht mehr alle Exemplare die neuen Betriebsnummern angeschrieben bekamen.
Einige Lokomotiven gelangten am 1. Januar 1994 noch zur Deutschen Bahn AG, ein planmäßiger Einsatz der Loks erfolgte zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr.
[Bearbeiten] Einsatz
Die IV K kamen im Laufe der Zeit auf allen sächsischen Schmalspurstrecken zum Einsatz. Noch in den 1980er Jahren bewältigten die Lokomotiven das gesamte Verkehrsaufkommen auf den Strecken Wolkenstein–Jöhstadt und Oschatz–Mügeln–Kemmlitz.
[Bearbeiten] Erhaltene Lokomotiven
Bis heute blieben von den sächsischen IV K eine ganze Reihe Lokomotiven erhalten. Neben den sächsischen Museumsbahnvereinen halten auch die BVO Bahn GmbH und die Döllnitzbahn GmbH IV K-Lokomotiven für Sondereinsätze vor Museumszügen betriebsfähig vor.
- 99 516 - Museumsbahn Schönheide (betriebsfähig)
- 99 534 - Denkmallokomotive in Geyer
- 99 535 - Verkehrsmuseum Dresden
- 99 539 - Traditionsbahn Radebeul
- 99 542 - Preßnitztalbahn (betriebsfähig)
- 99 555 - Zittauer Schmalspurbahnen e.V. (in Aufarbeitung)
- 99 561 - Förderverein Wilder Robert (betriebsfähig)
- 99 562 - Deutsches Dampflokomotiv-Museum, Neuenmarkt-Wirsberg
- 99 564 - BVO Bahn (betriebsfähig)
- 99 566 - Sächsisches Eisenbahnmuseum, Chemnitz
- 99 568 - Preßnitztalbahn (betriebsfähig)
- 99 574 - Döllnitzbahn
- 99 579 - Schmalspurbahnmuseum Rittersgrün
- 99 582 - Museumsbahn Schönheide (betriebsfähig)
- 99 584 - ETM, Prora
- 99 585 - Museumsbahn Schönheide
- 99 586 - Traditionsbahn Radebeul
- 99 590 - Preßnitztalbahn (betriebsfähig)
- 99 594 - Rügensche Kleinbahn (betriebsfähig)
- 99 604 - Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e.V. (SSB Radebeul)
- 99 606 - Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e.V. (Carlsfeld)
- 99 608 - BVO Bahn (betriebsfähig)
[Bearbeiten] Literatur
- Rainer Fischer: 104 Jahre unterwegs. 99 539. In: LOK MAGAZIN. Nr. 261/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 54-59.
- Dirk Lenhard, Gerhard Moll, Reiner Scheffler: Die sächsische IV K. EK-Verlag, Freiburg 2004, ISBN 3-88255-199-2
[Bearbeiten] Weblinks
DRG: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
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