Saint-Clément-des-Baleines
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Koordinaten: 46° 13′ 44″ N 01° 32′ 18″ W
Saint-Clément-des-Baleines | ||
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Region | Poitou-Charentes | |
Département | Charente-Maritime | |
Arrondissement | La Rochelle | |
Kanton | Ars-en-Ré | |
Geografische Lage | 46° 13′ N 01° 32′ W | |
Höhe | 4 m (0 m–18 m) |
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Fläche | 6,80 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 728 Einwohner 107 Einw./km² |
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Postleitzahl | 17740 | |
INSEE-Code | 17318 | |
Website | http://www.iledere.com |
Saint-Clément-des-Baleines ist ein Ort auf der Île de Ré an der französischen Atlantikküste. Es handelt sich um ein Dorf ohne eigenen Hafen an der Südküste der Île de Ré, gegenüber der Küste der Insel Île d'Oléron und stellt zugleich den westlichsten Punkt der Insel dar. Sainte-Marie ist einer der kleineren Orte auf der Insel. Zur Gemeinde gehört auch die Marktflecken Le Gillieux, Le Chabot, La Tricherie und Le Griveau. Der Küstenstreifen bei Saint-Clément-des-Baleines ist zum größten Teil ein Sandstrand mit zum Teil steinigem (felsigem) Untergrund, der es ermöglicht, bei Ebbe gut Muscheln und andere Meeresfrüchte zu sammeln. Es sind aber auch einige kleine Abschnitte mit Steilküste vorhanden. Südlich und östlich der Leuchttürme befinden sich einige der schönsten Strände der Insel. Allerdings wird der südliche Strand ein wenig von dem Bunkerbauwerk des Westwalls aus dem Zweiten Weltkrieg verunziert. An diesem Ort wurden einige Szenen des Films Der längste Tag gedreht.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wirtschaft
Wie die meisten Orte der Insel lebt auch dieser im Wesentlichen von
- Fischerei
- Tourismus. Es gibt eine Anzahl von Hotels und Campingplätzen.
- Seetourismus und Wassersport.
- Landwirtschaft
es werden überwiegend Kartoffeln, Spargel, Gemüse und Wein angebaut. Der leichte bis mittelschwere Sandboden erlaubt den Anbau von Kartoffelsorten, die es in Frankreich sonst nicht gibt. Sie sind die einzigen Kartoffeln in ganz Frankreich, die das Prädikat A.O.C. tragen dürfen. Das Gemüse wird frankreichweit unter der eigens geschaffenen und geschützten Herkunftsbezeichnung Île de Ré vermarktet.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Zum Ort gehören zwei Leuchttürme, die sich noch in Betrieb befinden, nämlich auf dem Land der Phare des Baleines (57 Meter, gebaut 1854) und im Wasser der Phare des Baleineaux. Darüber hinaus gibt es noch einen alten, 27 m hohen Leuchtturm aus dem 17. Jahrhundert, der seinerzeit von Minister Colbert in Auftrag gegeben wurde, nachdem ihm der Vorschlag dazu durch seinen Cousin, den damaligen Marineintendanten von Rochefort, Charles Colbert de Terron, unterbreitet wurde. Er wurde 1682 fertiggestellt.
- Arche Noah-Park, ein Miniaturzoo mit einer großen Muschelsammlung, interessanten Dioramen und einem inselgeschichtlichen Museum. Im dazugehörigen Parc Amazonia. einem kleinen Paradies für Papageien und Kakadus, werden diese Vögel in einer naturnahen Umgebung gezeigt. Sie fliegen dort frei, d.h. ohne Käfige oder Netze.
- Fischschleusen bei Saint-Clément-des-Baleines und Sainte-Marie-de-Ré. Sie stehen zwar unter Denkmalschutz, werden aber von einer Interessengemeinschaft instandgehalten und betrieben Der Fang steht den Mitgliedern zu. Eine Wanderung bei Ebbe über den Schleusenwall am Leuchtturm ist ein interessantes Erlebnis. Aber man muss die Gezeiten beachten, denn bei Flut liegt der Rundgang unter Wasser! Ganz wichtig ist rutschfestes Schuhwerk; weil die Schleusenköpfe mit Algen bewachsen sind, besteht erhebliche Rutschgefahr.
- Meeresmuseum, Le Musée de la Mer, seit 50 Jahren unverändert. Gezeigt werden Knochen von gestrandeten Walen und schöne alte Schiffsmodelle.
- Flügelsignal der französischen Marine. Le Sémaphore (Marine Nationale)
- Remise des alten Rettungsbootes, Le Hangar de l'ancien Canot de Sauvetage..
[Bearbeiten] Geschichte
In der Vergangenheit ist es immer wieder vorgekommen, dass Wale an der Insel gestrandet sind:
- Von Plinius dem Älteren ist überliefert, dass an der Nordspitze der Insel seinerzeit etwa 300 Wale gestrandet sein sollen, und dass daher der Name des Baleines stammt.
- Kapitän Bruneau aus Rivedoux berichtet von einer Strandung der Wale am 31. Dezember 1582
- Nicolas Herbin, Notar der Lehnsherren von Ars und Loix berichtet von einer Strandung in den Jahren 1584 und 1586.
- Jehan Seignette, ein Arzt aus La Rochelle beobachtete die Strandung und das Sterben eines Wales von 15 m Länge.