Santa Maria Maggiore
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Santa Maria Maggiore (lat. Sanctae Mariae Maior, deutsch: Groß Sankt Marien) ist eine der vier Patriarchalbasiliken Roms und eine der sieben Pilgerkirchen. Sie befindet sich im exterritorialen Besitz des Heiligen Stuhls. Gegenwärtiger Erzpriester der Patriarchalbasilika ist Kardinal Bernard Francis Law.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Basilica Liberiana
352 wurde durch Papst Liberius der Grundstein für die erste Marienkirche des Abendlandes gelegt.
Der Sage nach sei die Madonna in der Nacht auf den 5. August dem römischen Kaufmann Johannes und seiner Frau erschienen und habe versprochen, dass ihr Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung ginge, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet würde, wo am nächsten Morgen Schnee läge. Das Ehepaar begab sich darauf hin zu Liberius, welcher den selben Traum hatte. Am Morgen des 5. August sei die höchste Erhebung des Esquilinhügels weiß gefärbt von Schnee gewesen. Deshalb trägt diese Kirche bis heute auch den Namen Santa Maria ad Nives (deutsch: Maria Schnee). Die Basilika ist die größte der über 40 Marienkirchen Roms. Die Basilika ist exterritoriales Besitztum des Vatikans.
[Bearbeiten] Der Bau
Die heutige Kirche wurde unter Papst Sixtus III. errichtet, nachdem 431 das Konzil von Ephesos Maria, die Mutter Jesu, als Gottesgebärerin verkündet hatte. Dies führte zu einem Aufblühen des Marienkultes. Der Bau wurde von 432 bis 440 errichtet und ist bis heute im Wesentlichen erhalten. Es handelt sich um eine flachgedeckte, dreischiffige Säulenbasilika, die mit zahlreichen Anbauten versehen ist. Das Querschiff wurde im 13. Jahrhundert errichtet, wie auch die heutige Apsis der Kirche. Im Jahr 1377 wurde die 75 m hohe Campanile (Glockenturm) im Stil der Romanik fertiggestellt. Sie gilt als der höchste Turm im Stil der Romanik in Rom.
In den Jahren 1584-1590 wurde die vom Sixtus V. gestiftete und vom Domenico Fontana entworfene Cappella Sistina an das Querschiff angefügt. Im Jahr 1613 folgte die Cappella Paolina des Architekten Flaminio Ponzio, die vom Papst Paul V. gestiftet wurde. Beide lassen das Querschiff deutlicher erscheinen. Von außen lässt sich dies jedoch nicht erkennen, da die Kirche durch ihre anderen Anbauten wie das Baptisterium (1605), die Cappella Sforza (1564-73) und die Cappella Cesi (um 1550) wie ein einheitlicher Block erscheint.
Das Äußere der Kirche wird vor allem durch die Hauptfassade des Architekten Ferdinando Fuga von 1741 im Stil des Barock und die ab 1670 geschaffene ebenfalls barocke Chorfassade vom Carlo Rainaldi bestimmt.
Das Innere wird vor allem durch den Fußboden mit Kosmaten-Einlegearbeit aus dem 13. Jahrhundert bestimmt, welcher als der schönste dieser Art aller römischen Kirchen gilt. Einzigartig sind auch die Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert, die an der Hochschiffwand im Triumphbogen der Apsis (dort von 1292) zu finden sind und einen Zyklus alttestamentlicher Erzählungen darstellen.
Im 16. Jahrhundert wurde die Kassettenholzdecke mit dem ersten Gold aus Amerika ausgestattet, wie auch die Kirche Il Gesù.
[Bearbeiten] Architektur und Kunst
Erwähnenswert ist bereits der Platz vor der Kirche, hier steht eine monumentale Säule aus der Maxentiusbasilika. In der Vorhalle befindet sich links die Porta Santa. Die 36 Säulen, die das Hauptschiff markieren, sind aus griechischem Marmor gefertigt und stammen vom Tempel der Juno auf dem Aventin. Darüber befinden sich 36 gut erhaltene Mosaike römischen Stils aus der Erbauungszeit mit Szenen aus der Mosesgeschichte. Byzantinischer wirken dagegen die Mosaiken des Triumphbogens aus derselben Zeit, welche die Geburt Christi darstellen. Das besonders prunkvolle Mosaik in der Apsis zeigt die Marienkrönung. Der majestätische Baldachin über dem Papstaltar von Ferdinando Fuga ist wahrscheinlich vom Baldachin Gian Lorenzo Berninis in St. Peter inspiriert worden.
[Bearbeiten] Seitenkapellen
Zwei große Kapellen rechts und links vom Hauptaltar ersetzen das ursprünglich nicht vorgesehene Querschiff. Die Capella Borghese (oder auch Capella Paolina) links, die zur Zeit des Borghese-Papstes Paul V. entstand, gilt als prunkvollste Privatkapelle aller römischen Kirchen und enthält das Gnadenbild Salus Populi Romani, das einst als Lukasikone angesehen wurde.
Gegenüber liegt die Sakraments-Kapelle von Domenico Fontana aus der Zeit Sixtus V.. Das kostbare Bronzeziborium stammt von L. Scalzo.
[Bearbeiten] Reliquien
In der Confessio unterhalb des Papstaltars befinden sich Reste einer Krippe, die Teile der Krippe von Bethlehem sein sollen. Davor befindet sich eine Statue des Papstes Pius IX..
In der Krypta sind mehrere Mitglieder der Familie Borghese beigesetzt. Gian Lorenzo Bernini liegt rechts hinter dem Papstaltar begraben.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Anton Henze, "Kunstführer Rom", Philipp Reclam GmbH, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 217-223
- Heinz-Joachim Fischer, "Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt", DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 295-299
[Bearbeiten] Weblinks: Virtuelle Innenansichten
Koordinaten: 41° 53' 51" N, 12° 29' 55" O