Schachten
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Als Schachten werden die im Bayerischen Wald künstlich geschaffenen, nahezu baumfreien Bergweiden bezeichnet.
Bis in die 1950er Jahre wurden während der Sommermonate (Juni bis September) Rinder in die Hochlagen des Bayerischen Waldes getrieben. Ähnlich den Almen der Alpen entstanden nahezu baumfreie Waldwiesen, die im Bayerischen Wald Schachten genannt werden. Diese freien Flächen mit einer Größe von einigen Hektar wurden von den Hirten als Übernachtungsplätze und für Pausen genutzt. Einzelne Bäume blieben auf den Wiesen erhalten, um schattige Ruheplätze für die Tiere zu bieten. Diese einzeln stehenden Bäume konnten sich ungehindert entfalten und sind oft schon uralt und von Wind und Wetter gezeichnet. Besonders faszinierend sind diese Lichtungen, weil sie in dem riesigen Waldgebiet die einzigen Freiflächen sind und oft einen guten Ausblick bieten. Heute werden diese Flächen in Erinnerung an die vergangene Lebensweise erhalten. Im Norden des Bayerischen Waldes werden sie meist nur als "Wiesen" bezeichnet, während sie zwischen Großer Falkenstein und Großer Rachel durchweg "Schachten" heißen und weiter nach Südosten hin als "Plätze" bezeichnet werden.
Der Begriff lässt sich erstmals im Jahr 1608 in einem Bericht an Herzog Maximilian nachweisen.
Als Schachten wird auch die Tätigkeit des Aushebens von Gräben oder Gruben bezeichnet. (siehe auch: Bagger)