Schloss Rheydt
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Das Schloss Rheydt ist das besterhaltene Renaissance-Schloss am Niederrhein und neben dem Münster das bedeutendste Baudenkmal Mönchengladbachs.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Ursprung
Grabungsfunde deuten auf einen hölzernen Ursprungsbau aus der Zeit vor der ersten Jahrtausendwende, wahrscheinlich eine Motte. Erstmals urkundlich erwähnt wird das Schloss im Jahr 1180, als der Kölner Erzbischof Phillip von Heinsberg die Lehnsrechte von den nicht näher bezeichneten Herren von Rheydt erwirbt.
[Bearbeiten] Renaissance
Das heutige Aussehen der dreiteiligen Anlage (Torburg, Vorburg, Haupthaus) geht im wesentlichen auf Baumaßnahmen aus den Jahren 1558–1570 zurück. Der damalige Schlossherr Otto von Bylandt hatte Maximilian Pasqualini (1534–1572), Sohn des italienischen Baumeisters Alessandro Pasqualini, damit betraut. Ähnlich der von seinem Vater entworfenen Zitadelle Jülich errichtete er eine Wallanlage mit Torburg, Bastionen und Kasematten, die von einem durch die Niers gespeisten äußeren Wassergraben umgeben war. Nach innen folgt ein zweiter, innerer Wassergraben, der Vorburg und Haupthaus umgab. Dieses Herrenhaus gestaltete Pasqualini als repräsentatives Wohngebäude im Stil der italienischen Renaissance mit niederländischen Einflüssen, wie sich noch heute am Figurenschmuck der Fassade und der Inneneinrichtung mit Kaminen, Fliesen, Wand- und Deckenmalereien zeigt. Zerstörungen und Umbauten hielten sich seither in Grenzen, so dass die Anlage gut erhalten ist.
[Bearbeiten] Heute
Nach einer umfangreichen Restaurierung von 1988–1993 ist Schloss Rheydt heute größtenteils für Besucher zugänglich, einschließlich der Wallanlage und Teilen der Kasematten. Nachdem die Stadt Rheydt das Schloss 1917 erworben hat, beherbergt es seit 1922 das Städtische Museum Schloss Rheydt und zeigt seine umfangreiche Sammlung von Kunst- und Kulturgegenständen der Renaissance- und Barockzeit sowie zur Textilgeschichte Mönchengladbachs. In der Vorburg finden im mehrmonatigen Wechsel Ausstellungen mit thematischem Bezug zur lokalen Geschichte statt, zum Beispiel Hugo Junkers – Leben und Werk im Sommer 2004.
Im Jahre 1978 erhielt es vom European Museum Forum die Auszeichnung Europäisches Museum des Jahres.
Eine Briefmarke mit Schloss Rheydt als Motiv erschien am 14. November 1979 für die Gebiete Deutsche Bundespost und Deutsche Bundespost Berlin, aus der Dauermarkenserie Burgen und Schlösser mit der Wertstufe 60 Pfennig.
[Bearbeiten] Literatur
- Otto von Bylandt-Gesellschaft (Hrsg.): Rheydter Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Heimatkunde. Mönchengladbach 1994 (Bd. 21) ISBN 3-925256-40-7
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 10' 55.23" N 6° 28' 56.79" O