Hugo Junkers
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hugo Junkers (* 3. Februar 1859 in Rheydt; † 3. Februar 1935 in Gauting, begraben auf dem Waldfriedhof Solln in München) war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Überblick
Seine vielen Patente aus verschiedenen Bereichen (Gasgeräte, Flugzeuge, Motoren) zeugen von seiner enormen Kreativität. Früher war der Junkers „Badeofen“ der Inbegriff von Komfort. Junkers musste seine Fa. Junkers & Co. 1932 an die Robert Bosch GmbH verkaufen, die den Handelsnamen für diese gut eingeführten Produkte bis zum heutigen Tage fortführt.
Ähnlich erging es Junkers Fluggesellschaft, der Junkers Luftverkehr AG. Sowohl sie als auch die Deutsche Aero Lloyd konnten ohne staatliche Subventionen nicht überleben, daher wurden beide 1926 staatlicherseits zur Deutschen Luft Hansa fusioniert.
Andere Firmen haben nach der Umstrukturierung der Junkers Firmen durch die Nationalsozialisten Teilbereiche weitergeführt.
Der Name Junkers wird mittlerweile allerdings hauptsächlich mit den Flugzeugen in Verbindung gebracht, die unter seinem Namen das Rückgrat der Bomberflotte der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg bildeten (z.B. Angriffe auf England und Luftlandung auf Kreta mit Ju 52/3, Präzisionsbombardements durch Ju 87). Mit ihrer Machtübernahme hatten ihn die Nationalsozialisten aber bereits aus seiner Firma gedrängt, weil Junkers den Herrschenden als zu unzuverlässig erschien. Zeitweise stand Junkers unter Hausarrest.
Zwischen den Weltkriegen widmete er sich jedoch in besonderem Maße der zivilen Luftfahrt. Besondere Berühmtheit erreichten hier die Junkers F 13, die G38 und die Ju 52/3m.
In Dessau widmete sich Junkers einem zweiten Interessengebiet: der Architektur. Angeregt durch die Nachbarschaft und Zusammenarbeit mit dem Bauhaus hat Junkers theoretische Planungen zur Metallarchitektur geschaffen. Aus diesen Überlegungen sind die Lamellenkonstruktionen der geräumigen Hangars entstanden. Bei Hallen in über 27 Länder wurde diese auf Fritz Zollinger zurückgehende Bauweise angewendet. Während des Hausarrests verschrieb sich Junkers ganz dem Metallbau. Ein fertiggestelltes Metallhaus ist heute im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau zu sehen. Darüber hinaus blieben die Überlegungen Junkers theoretisch.
[Bearbeiten] Leben
- Besuch der städtischen Oberrealschule in Rheydt, das heutige Hugo-Junkers-Gymnasium
- ab 1878 Studium an den Technischen Hochschulen Charlottenburg, Karlsruhe und Aachen
- 1888-1893 Arbeit bei der "Dessauer Continental-Gasgesellschaft"
- 1892 Entwicklung des ersten Gegenläufermotors zusammen mit Wilhelm von Oechelhäuser
- 1895 Gründung der Firma "Junkers & Co" in Dessau (Gasgeräteherstellung)
- 1897-1912 Professor an der RWTH Aachen
- ca. 1910 Bau der ersten Wasserwirbelbremse in Aachen
- 1915 Entwicklung des ersten Ganzmetallflugzeugs (J1)
- 1917-1919 Firmenzusammenschluss zur Junkers-Fokkerwerke AG; während des Ersten Weltkriegs wichtige Rüstungsfirma, jedoch werden nur wenige bei Junkers entwickelte Flugzeuge frontreif.
- 1919 Bau des ersten zivilen Ganzmetallflugzeugs F13
- 1921 Gründung der "Abteilung Luftverkehr der Junkerswerke" (später Bestandteil der Lufthansa)
- 1923 Gründung "Junkers Motorenbau GmbH" (Jumo) in Dessau
- 1928 erste Ost-West-Überquerung des Atlantiks mit einer Junkers W 33 durch Hermann Köhl, Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld und James Fitzmaurice
- ab 1933 Junkers wird gezwungen, seine Patente und Aktien an das Deutsche Reich abzugeben; er wird aus seiner Firma gedrängt
- im Zweiten Weltkrieg werden die Junkers-Werke zu einer der wichtigsten deutschen Produzenten von Militärflugzeugen (besonders bekannt geworden sind neben der Ju 52/3m die Ju 88 und die Ju 87 "StuKa")
[Bearbeiten] Museum
Hugo Junkers wird in Dessau, der Stadt seines Wirkens, mit dem Technikmuseum Hugo Junkers gewürdigt. Exponate des Museums sind unter anderem eine liebevoll restaurierte Ju 52 (auch bekannt als Tante Ju), ein Junkers Stahlhaus sowie viele weitere Exponate aus dem umfangreichen Schaffensfeld Junkers´.
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.junkers.de
- Internetseite des Technikmuseum Hugo Junkers
- http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/JunkersHugo/index.html
- MDR.DE | Hugo Junkers - Der Ikarus von Dessau
- Die wichtigste Internetseite mit u.a. Artikeln über Junkers seine europäischen Fluggesellschaften
Personendaten | |
---|---|
NAME | Junkers, Hugo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ingenieur und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 3. Februar 1859 |
GEBURTSORT | Rheydt/Nordrhein-Westfalen/Deutschland |
STERBEDATUM | 3. Februar 1935 |
STERBEORT | Gauting/Bayern/Deutschland |