Schrägheck
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Als Schrägheck, Fließheck oder Vollheck wird das Heck eines Personenkraftwagens bezeichnet, das unmittelbar hinter der ersten oder zweiten Sitzreihe im Gegensatz zu einem Stufenheck mit annähernd konstanten Gefälle vom Dach bis zum hinteren Abschluss der Karosserie abfällt. Ein nahezu senkrecht vom Dach zum hinteren Abschluss der Karosserie abfallendes Heck, wie es für Kombis typisch ist, wird nicht als Schrägheck, sondern als Steilheck bezeichnet.
Der Begriff Fließheck ist eine Unterform des Schrägheck und wird in der Fachpresse meist für die weiter auslaufenden Heckformen verwendet. Vorzugsweise Mittelklassefahrzeuge mit großer Heckklappe (wie der erste VW Passat, siehe Bild, Ford Sierra oder Renault Laguna) sind als Stellvertreter dafür zu nennen. Die Fließheck-Karosserie konnte sich aber außer auf dem englischen und französischen Markt nirgendwo wirklich durchsetzen.
Diese Karosseriebauform ist gängig in der Kompaktklasse und bei Kleinwagen, darüberhinaus als "Fließheck" auch bei Mittelklasse-Fahrzeugen. Sportwagen können ebenfalls ein Schrägheck aufweisen.
Vorteile sind die bessere Beladbarkeit des Kofferraums im Vergleich zum Stufenheck, das leichtere Einparken durch besser einsehbaren Heckbereich und eine leichte Verbesserung der Aerodynamik. Mit der Erfindung dieser Karosserieform war es möglich, ähnlich einem Kombi, eine fünfte, große Tür für den Gepäckraum zu schaffen. Gleichzeitig ergibt sich eine geringere Masse als bei einem Kombifahrzeug, was für den Verbrauch vorteilhaft ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Ende der 30er Jahre waren Fließheckkarosserien weit verbreitet. Sie harmonierten gut mit der damals modernen Stromlinienform. Bekannte Beispiele aus deutscher Produktion sind
- der VW Käfer, dessen Serienform ("Brezelkäfer") 1938 erstmals vorgestellt wurde
- der Opel Kapitän der ersten Generation, Ende 1938 eingeführt
- der Ford Taunus ("Buckeltaunus"), der im Frühjahr 1939 vorgestellt wurde.
Auch im europäischen und amerikanischen Ausland hatten viele Autos damals ein Fließheck.
Als dann nach dem Krieg, von Amerika ausgehend, die Pontonkarosserie eingeführt wurde, bekamen die meisten neuen Fahrzeuge ein Stufenheck. Erstes Beispiel aus deutscher Produktion ist der Borgward Hansa 1500. Das Fließheck geriet nun rasch aus der Mode. Selbst Kleinwagen wie der Lloyd und das Goggomobil erhielten ein Stufenheck.
Erst der 1964 eingeführte Ford Mustang wurde dann wieder mit einem Fließheck angeboten, werbewirksam als Fastback ("schneller Rücken") bezeichnet. Als erster europäischer Hersteller folgte dann Volkswagen mit dem VW 1600 TL diesem neuen Trend. Das erste Fahrzeug mit Schrägheck und großer Heckklappe in der Mittelklasse war 1965 der Renault 16.
Bei den Fahrzeugen der unteren Mittelklasse ist das Schrägheck seit den 1970er Jahren Standard. Lediglich in der oberen Mittelklasse hat sich das Schrägheck nicht durchsetzen können, wie das Schicksal des ersten Audi 100 Avant (1977-1982), des Renault 25 und des Ford Scorpio der ersten Generation zeigen.