Schram
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Mit dem Begriff der „Schram“ bzw. auch der „Schramm“ (maskulin) bezeichnet man im Bergbau einen Schlitz im zu gewinnenden Material. Grimms Deutsches Wörterbuch (Bd. 15, Sp. 1626) nennt als Synonyme zu Schram(m) die Begriffe „Risz“ (also „Riss“), „Felsspalte“ und „enger Einhau im Gestein“. Der Schram wird entweder von Hand oder heute überwiegend maschinell angebracht und hat den Zweck, es zu erleichtern, das Mineral bzw. die Kohle mittels Abbauhammer oder Sprengung zu gewinnen.
[Bearbeiten] Sprachlich und sachlich verwandte Begriffe
Im Zusammenhang mit dem Anbringen eines Schram wurde der Bergarbeiter früher auch als Schrämer bezeichnet. Er hat mit seinem spitzen Schrämeisen und dem Berghammer die gewünschten schmalen Vertiefungen ins Gestein geschlagen. (Siehe auch Schlägel und Eisen). Durch die Schrämarbeit entsteht neben dem gewonnenen Erz (bzw. neben der Kohle) auch „taubes Gestein“; wenn dieses aufgehäuft wird – gewöhnlich in der Nähe des Schachtes –, bezeichnet man es als Schrämhalde.
Der Schram (m.) ist sprachlich eng verwandt mit (f.) die „Schramme“, welche heute im allgemeinen Sprachgebrauch eine (eher leichtere) Verletzung der Haut bezeichnet; es wird gesagt „mit ein paar Schrammen davongekommen“ zu sein, lässt erkennen, dass eine Verletzung als nicht so gravierend anzusehen ist bzw. eine vorausgegangene Bedrohung oder Erfahrung sehr „glimpflich“ ausgegangen ist. Im Neuhochdeutschen hat der Begriff „Schram“ nur noch die beschriebene Bedeutung im Bergbau.