Schumen
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Schumen (Шумен) | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | ![]() |
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Oblast: | Schumen | ||
Einwohner: | 86.381 (31. Dez. 2005) | ||
Koordinaten: | Koordinaten: 43° 17' N, 26° 56' O43° 17' N, 26° 56' O | ||
Höhe: | 184 m | ||
Postleitzahl: | 9700 | ||
Telefonvorwahl: | (+359) 054 | ||
Kfz-Kennzeichen: | H | ||
Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Weselin Slatew | ||
Webpräsenz: | www.shoumen.bg |
Schumen (bulgarisch Шумeн) ist eine Stadt in Bulgarien mit 86.774 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2004). Sie liegt am Osthang des Schumen-Plateaus, von drei Seiten von Bergen umgeben. Schumen ist Industriestadt (Lastkraftwagenbau, chemische, Aluminium-, Textil-, Lebens- und Genussmittelindustrie), Kulturzentrum mit Hochschulen, Theater, Museen und Kinos sowie Verkehrsknotenpunkt (Straße und Eisenbahn).
[Bearbeiten] Geschichte
Drei Kilometer westlich des jetzigen Schumen, auf der Höhe Hisarlak, lag die alte Stadt, die über 1.500 Jahre eine starke Festung war. Nach ihrer Erstürmung 1444 unter dem polnischen König Władysław III. Warneńczyk (1424-1444) wurde sie von den Truppen des Osmanischen Reiches verlassen und die Stadt Schumen an der heutigen Stelle angelegt. Władysław fiel dann aber am 10. November 1444 in einer Schlacht bei Warna gegen die Türken.
Als Sitz einer starken Garnison war Schumen Hauptglied des osmanischen Festungsvierecks Schumen-Russe-Silistra-Warna. 1849 bis 1851 lebte hier der ungarische Freiheitskämpfer Lajos Kossuth (1802-1894) mit etwa 2.000 ungarischen und polnischen Patrioten in der Emigration.
Die Stadt ist Geburtsort von Panajot Wolow (1847-1876) und anderen Vertretern der bulgarischen Wiedergeburt sowie von Wassil Kolarow (1877-1950), einem engen Mitstreiter von Georgi Dimitrow (1882-1949). Ihnen zu Ehren sind Büsten in der Stadt aufgestellt worden. Gegenüber den muslimischen Türken, die im gesamten Oblast Schumen 36% der Bevölkerung ausmachen, errichteten bulgarische Kommunisten die "Gedenkstätte 1300 Jahre Bulgarien" zur Verherrlichung des bulgarischen Nationalismus.
Sehenswert sind die "Tombul-Moschee" von 1745, als größte Moschee Bulgariens und zweitgrößte Moschee des gesamten Balkans ein Zentrum des Islam in Bulgarien, der Uhrturm aus dem Jahre 1740 und der Basar aus dem 16. Jahrhundert sowie in der Nähe der Stadt der Waldpark und, auf der Höhe, das beeindruckende, weitläufige Ausgrabungsgelände der alten Stadt mit Mauern, Zitadelle, dreischiffiger Basilika und anderem.