Schwämme
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Schwämme | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Porifera | ||||||||||||
Grant, 1836 | ||||||||||||
Klassen | ||||||||||||
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Die Schwämme (Porifera) bilden einen Tierstamm innerhalb der Abteilung der Gewebelosen (Parazoa). Sie leben allesamt im Wasser und kommen in allen Meeresgewässern der Erde vor. Nur wenige Arten leben im Süßwasser.
Es gibt über 7500 Arten von wenigen Millimetern bis über 3 Meter Höhe. Die Gestalt der meisten Arten ist abhängig von Ernährung und Milieu. Im Unterschied zu den Gewebetieren (Eumetazoa) haben Schwämme keine Organe. Sie leben sessil, bevorzugt auf Hartboden, können aber auch Überzüge auf Pflanzen oder Molluskenschalen bilden. Der überwiegende Teil der Schwämme ernährt sich durch Filtration. Bedeutende fossile Schwämme sind die Stromatoporen, die im Paläozoikum (Erdaltertum), hier besonders im Devon, und Mesozoikum (Erdmittelalter) wichtige Riffbildner waren.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bau
Der Schwammkörper kann in drei Grundtypen von Zellen gegliedert werden:
[Bearbeiten] Pinakocyten
Die Pinacocyten bilden das plattenförmige Epithel, d. h. die Deckschicht/Haut der Schwämme aus. In der Deckschicht liegen die Ostien, kleine Poren, die der Wasseraufnahme dienen und das Wasser über ein Kanalsystem in den zentralen Hohlraum (Gastralraum) führen.
[Bearbeiten] Choanocyten
Bei Choanocyten handelt es sich um Kragengeißelzellen, die durch das Schlagen einer Geißel einen Wasserstrom erzeugen, aus dem sie vor allem über den Mikrovilli-Kragen kleine Nahrungspartikel filtern. Kragengeißelzellen verdauen die Nahrung und geben Teile davon an andere Zellen weiter. Wenn sie gefüllt sind, wandeln sie sich in einfache Nährzellen um, dringen in die Mittelschicht und versorgen dort die anderen Zellen. Sie sitzen um innere Höhlräume (Geißelkammern) herum.
[Bearbeiten] Amöboidzellen
Die Amöboidzellen können unterschiedlich differenziert sein. Man findet 1. Amöbocyten bei denen es sich um Verdauungszellen handelt, 2. Archaeocyten, aus denen alle anderen Zellen hervorgehen, 3. skelettbildene Zellen, die Skleroblasten, und 4. Geschlechtszellen.
Die Amöboidzellen sind in ein kolloidales Gel, eine zellfreie Grundsubstanz, eingelagert. Im Gel bilden die Skleroblasten Skelettelemente, die Schwammnadeln aus. Die Amöboidzellen, das kolloidale Gel, die Skelettelemente und die Pinacocyten werden als Dermallager (Derma = Haut) zusammengefasst. Die Choanocyten bilden das Gastrallager (Gaster = Magen).
[Bearbeiten] Skelettelemente
Das Skelett besteht aus Spiculae (lat. sing. spiculum; Pfeil, Nadel), die ein Produkt der Sklerocyten sind und entweder aus Calcit, eine Form von Calciumcarbonat (Kalkschwämme) oder Kieselsäure (Kieselschwämme) bestehen. Die Gestalt der Spicula ist für die Systematik rezenter und fossiler Schwämme von Bedeutung.
Bei den Hornkieselschwämmen (Demospongiae) spielt auch Spongin eine wichtige Rolle.
[Bearbeiten] Unterscheidung in 3 Typen
Je nach Ausbildung des Gastralraumes können drei Bautypen entscheiden werden.
- Ascon-Typ: schlauchförmiger Körper mit zentralem Hohlraum mit undifferenzierter Wandung und nur einer zentralen Ausströmöffnung (Osculum)
- Sycon-Typ: zentraler Hohlraum mit einfachem Kanalsystem und radialen Kammern (Radialtuben), in denen sich die Kragengeißelzellen befinden
- Leucon-Typ: der differenzierteste Bautyp mit verzweigtem Kanalsystem und einer Vielzahl taschenförmiger Kammern (Geißelkammern) in einer stark verdickten Wandung
[Bearbeiten] Ernährung
Archaeocyten, Amöbocyten, Choanocyten und auch Pinacocyten nehmen die im Wasser enthaltenen Nahrungspartikel durch Phagozytose auf. Sie ernähren sich durch Einstrudeln von Wasser, aus dem sie Nahrungspartikel herausfiltern. Die Kragengeißelzellen erzeugen durch das Schlagen der Geißeln im inneren Hohlraum einen Wasserstrom. Das Wasser tritt durch die kleinen Einstromöffnungen, Ostia, ein und gelangt durch Kanäle in den inneren Hohlraum Gastralraum. Durch eine, an der Oberseite der Tiere gelegene, Pore (dem Osculum) tritt das Wasser wieder aus. Das Wasser tritt durch die kleinen Einstromöffnungen, Ostia, ein und gelangt durch Kanäle in den inneren Hohlraum [[Gastralraum]
[Bearbeiten] Fortpflanzung und Entwicklung
Schwämme sind getrenntgeschlechtlich oder [[Zwitter ,Spermien entstehen aus immer Chanocyten Die Larve der Kalkschwämme und der Homoscleromorpha (einer Unterklasse der Hornkieselschwämme) ist eine freischwimmende Blastula, die sich mit der Urmundregion festheftet und gastruliert. Ist es in einen vorderen, begeißelten Teil (späteres Entoderm) und einen unbegeißelten Teil (späteres Ektoderm) differenziert, spricht man von einer Parenchymula-Larve. Diese ähnelt der Planula der Nesseltiere (Cnidaria), unterscheidet sich jedoch von dieser dadurch, dass sie sich mit dem oralen Pol festsetzt und das Innengewebe im Gegensatz zur Planula die Außenschicht bildet.
Schwämme können ein sehr hohes Alter erreichen, beispielsweise ist der älteste bekannte noch lebende Schwamm der Art Scolymastra joubini etwa 10.000 Jahre alt und zählt somit zu den ältesten Lebewesen unseres Planeten. Er lebt im Südpolarmeer und wurde dort mehrmals in Abständen von Wissenschaftlern untersucht, die sein Alter anhand seines - sehr geringen - Sauerstoffverbrauchs ermittelt haben: je weniger Sauerstoff ein Tier benötigt, desto geringer sein Wachstum und umso älter ist es.
[Bearbeiten] Dauerstadien
Viele limnische Schwämme haben die Fähigkeit Überdauerungsstadien, so genannte Gemmulae (Gemma=Knospe), zu bilden. Diese bestehen aus dikaryoten Archeocyten, welche von einer Schicht aus Spongin und besonderer Nadeln (Spicula) umhüllt werden.
[Bearbeiten] Wirtschaftliche Bedeutung
Die Skelette der Gruppe der Hornschwämme (Dictyoceratida) sind frei von Spicula (Nadeln) und bestehen aus einem Geflecht flexibler Sponginfasern. Durch einen Prozess, den man als Mazeration bezeichnet, wird das Zellmaterial aufgelöst und ausgespült. Das so gewonnene Sponginskelett eignet sich durch seine Saugfähigkeit sehr gut als Badeschwamm. Auch der künstlich hergestellte Badeschwamm hat aufgrund seiner Eigenschaften die Bezeichnung übernommen. Dasselbe gilt für den Tafelschwamm in der Schule.
Des Weiteren werden Schwämme heutzutage in Aquakulturen gezüchtet um verschiedene chemische Substanzen aus ihnen zu gewinnen, die vor allem auch in der Medizin Anwendung finden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schwämme – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |