Schwedische Sagenkönige
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Schwedische Sagenkönige werden die Herrscher bezeichnet, welche die Volksgruppen regiert haben sollen, die vor dem 10. Jahrhundert das Gebiet des heutigen Schwedens und umliegende Regionen bewohnten.
Diese Könige werden in nordischen Sagen und Heldengedichten wie Islandsagas, Ynglingatal, Heimskringla, Beowulf und Historia Norwegiæ aufgeführt aber auch in mittelalterlichen Chroniken wie Gesta Danorum, Vita sancti Ansgari von Rimbert oder den Schriften Adam von Bremens genannt. Da die Existenz der Könige als erfunden gilt oder nicht eindeutig bewiesen werden kann, werden sie als Sagenkönige bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Könige der Ynglinger und andere Regenten
[Bearbeiten] Fjölnir
Fjölnir, Fjolner oder Fjölner soll der Sohn des mythologischen Gottes Freyr und der Riesin Gerdhr gewesen sein. Laut der Dichtung Grottesången regierte er die Svear zur Zeit des Kaisers Augustus. In der Heimskringla wird berichtet, dass er in einem großen Behälter mit Met beim dänischen Sagenkönig Froda ertrank.
[Bearbeiten] Sveigder
Sveigder, Svegder oder Swegde war laut Heimskringla verheiratet mit Vana aus Wanaheim. Aus der Ynglingatal übernahm Snorri Sturluson die Geschichte seines Todes. Er soll auf der Suche nach Asgard in die östliche Randzone seines Reiches gewandert sein, wo ihn ein Zwerg so verzauberte, dass er diesem in einen großen Stein folgte, aus dem er nie wieder auftauchte.
[Bearbeiten] Vanlade
Vanlade oder Vanlande wird als erfolgreicher Kämpfer beschrieben. Er besuchte Snær den Alten (eine Personifizierung von Schnee) in Finnland und wurde mit dessen Tochter Driva verheiratet. Später wurde er Opfer einer mystischen Frauengestalt (Mara), die wahrscheinlich eine Personifizierung des Erstickungstodes ist.
[Bearbeiten] Visbur
Visbur folgt in der Heimskringla Vanlade als dessen Sohn. Mit einer Tochter von Auðr dem Reichen zeugte er die Söhne Gisl und Öndur. Nach der Trennung reiste seine Gemahlin zusammen mit den Kindern zurück in ihren Heimatort. Mit seiner zweiten Frau hatte Visbur den Sohn Domalde. Später kehrten seine erstgeborenen Söhne zurück um die Mitgift der Mutter einzufordern. Als Visbur dies verweigerte wurde er von Gisl und Öndur mit seinem Haus verbrannt.
[Bearbeiten] Domalde
![Der Opferzug Domaldes vor dem Tempel von Uppsala](../../../upload/shared/thumb/d/d5/Midvinterblot.jpg/240px-Midvinterblot.jpg)
Als Domalde König in Alt-Uppsala war, gab es mehrere Jahre mit Missernten. Da keines seiner Tier- und Menschenopfer zur Verbesserung der Lage beitrug, opferte er sich zum Schluss selbst.
[Bearbeiten] Domar
In Domars Regierungszeit gab es laut Heimskringla viel Wohlstand im Reich der Svear.
[Bearbeiten] Dyggve
Auch Dyggves Jahre als König werden als erfolgreich beschrieben. Nach seinem Tod soll er in die Unterwelt gekommen sein und eine Tochter von Loki geheiratet haben, welche einen königlichen Mann wünschte.
[Bearbeiten] Dag der Weise
Dag war ein Sohn Dyggves und soll die Sprache der Vögel verstanden haben. Er hatte einen gezähmten Spatzen, der herumflog und ihm die Neuigkeiten aus seinem Reich berichtete. Der Spatz wurde in Reidgotaland (wahrscheinlich das Gebiet der Ostgoten am Schwarzen Meer) getötet. Dag reiste in die Fremde um mit einem Angriff auf den Ort Varra den Mord an seinem Vogel zu rächen. Bei der Rückreise wurde er von einem Sklaven aus dem Hinterhalt erschlagen.
[Bearbeiten] Agne
Die Heimskringla schreibt über Agne Skjafarbonde, dass er der Sohn von Dag der Weise war und dass er bei einem Raubzug in Finnland das hübsche Mädchen Skjalf Frostesdotter fing. Als sie wieder am Mälarsee waren, überredete Skjalf ihre Begleiter, so dass diese Agne mit seinem eigenen Goldhalsband am Ast einer Fichte aufhingen. Agne soll im Hügelgrab von Lillhersby bestattet worden sein.
[Bearbeiten] Erik und Alrik
Die Söhne von Agne folgten ihm als Herrscher der Svear. Sie sollen sich gegenseitig mit dem Zaumzeug ihrer Pferde totgeschlagen haben.
[Bearbeiten] Yngvi und Alf
Die Brüder Yngvi und Alf (oder Elfse) waren nachkommen von Alrik. Alf soll still, ehrgeizig und wenig kommunikativ gewesen sein. Als er Yngvi mit seiner eigenen Frau auf dem Trohn ertappte, ermordete er seinen Bruder. Yngvi gelang es jedoch einen tödlichen Schwerthieb gegen Alf zu richten, so dass beide zu Boden fielen.
[Bearbeiten] Hugleik
Hugleik oder Ochilaik war laut Heimskringla Alfs Sohn. Er wird als unkriegerisch beschrieben, der die Gesellschaft von Gauklern und Wahrsagern (Völva) dem Kampfgetümmel vorzog. Als der Krieger Haki Alt-Uppsala anfiel, wurde Hugleik zusammen mit seinen zwei Söhnen ermordet.
[Bearbeiten] Haki
Haki war nach seinem Sieg zwei Jahre König der Svear. Er wurde von Hugleiks Cousins Jorund und Erik angegriffen. Erik fiel in der Schlacht und auch Haki erlag später seinen Verletzungen.
[Bearbeiten] Jorund
Jorund plünderte nach seiner Machtübernahme (wahrscheinlich im 5. Jahrhundert) in den Nachbarländern. Als er sich in Dänemark in einer Bucht des Limfjord befand, wurde er vom norwegischen König Gylaug aufgespürt, dessen Vater er zusammen mit Erik ermordet hatte. Die Dänen halfen den Norwegern, was zu Jorunds Festnahme und Hinrichtung am Galgen führte.
[Bearbeiten] Aun
Aun, On, One, Auchun oder Aun der Alte, der Sohn von Jorund, wird in den Sagen als weiser König beschrieben, der wenig kriegerisch war und mehr an der Erhaltung des Friedens interessiert war. Er wurde vom dänischen Prinzen Halfdan angegriffen und flüchtete nach verlorener Schlacht zu den Gauten in Västergötland. Nach Halfdans Tod kehrte Aun nach Uppsala zurück doch er war schon 60 Jahre alt und opferte deswegen seinen eigenen Sohn an Odin, um noch einmal 60 Jahre leben zu können. Nach 25 Jahren wurde Aun von Ale dem Starken, einem Cousin von Halfdan angegriffen, und in mehreren Schlachten besiegt, so dass Aun erneut nach zu den Gauten flüchtete. Ale herrschte bis er von Starkad dem Alten geschlagen wurde.
Aun übernahm den Thron erneut, doch nun forderte Odin von ihm, dass er alle zehn Jahre einen Sohn opfern solle, wenn er länger leben wolle. Als Aun etwa 200 Jahre alt war, hinderten ihn die Svear an einem erneuten Menschenopfer und so wurde sein Sohn Egil König. Aun soll in einem Grabhügel in Alt-Uppsala beerdigt worden sein.
[Bearbeiten] Egil
Auch Egil oder Ongenþeow wird in den Schriften, genau wie sein Vater als friedlich beschrieben. Laut Heimskringla kaufte sich Egils Schatzmeister, Tunni, ein Heer für das Geld, welches er heimlich aus dem königlichen Vermögen entwendete. In acht Schlachten wird Egil gezwungen nach Dänemark zu flüchten, wo er eine neue Armee erhält unter der Vorraussetzung, dass er Steuern an die dänische Seite zahlt. Egil soll bei einer Jagt von einem wilden Stier ermordet worden sein.
![]() |
Dieser Artikel oder Abschnitt weist folgende Lücken auf: Nach 'Egil' folgen weitere Könige. Ich setze den Artikel fort, habe aber auch nichts dagegen, wenn sich Andere am Ausbau beteiligen --Nordelch 17:22, 26. Mär. 2007 (CEST)
Hilf Wikipedia, indem du die fehlenden Informationen recherchierst und einfügst! |
[Bearbeiten] Könige des Geschlechts der Munsö
Das Geschlecht der Musnö (schwed. Munsöätten) wird das fiktive Königsgeschlecht genannt, das die alten Sagengeschlechter der Ynglingar und Skjöldungar abgelöst haben soll. Die meisten sind nicht historisch nachgewiesen, so dass auch sie als Sagenkönige bezeichnet werden. Stammvater ist Björn Järnsida.
[Bearbeiten] Björn Järnsida
Björn Järnsida, auch Björn Járnsíða, ist wahrscheinlich ein vollkommen fiktiver König, der den Sagen zufolge zwischen 785 und 800 auftrat und ein legendärer Wikinger war. Er war einer der Söhne Ragnar Lodbroks. Er soll an Plünderungen in Italien teilgenommen und mit seinem Vater zusammen Paris erobert haben.
Den Namen järnsida (deutsch Eisenseite) erhielt Björn der Sage nach, weil er in Kämpfen nie verletzt wurde. Nach der Hervarar-Sage erhielt er nach dem Tod seines Vaters Svealand, während sein Bruder Sigurd Orm i öga den Rest von Skandinavien erhielt.
Es wird angenommen, dass Björn der Gründer des ebenfalls fiktiven Geschlechts der Munsö war, das jedoch in keinen relevanten, historischen Quelle Erwähnung findet. Er soll im Björnshögen in der Nähe von Husby auf Munsö im Mälaren begraben sein. Björns Söhne hießen Refil und Erik Björnsson, wobei letzterer den Thorn von Björn über Svealand geerbet haben soll.
[Bearbeiten] Erik Björnsson
Erik Björnsson war ein Sohn Björn Järnsidas und nach der Hervarar-Sage folgte er seinem Vater als König der Svear. Nach einer kurzen Regentschaft trat sein Neffe Erik Refilsson die Nachfolge an. Eriks Söhne Björn på Håga und Anund Uppsale waren später die Nachfolger von Erik Refilsson und regierten zusammen als Könige der Svear.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schwedische Sagenkönige – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
siehe auch: Liste der schwedischen Könige