Sieben Steinhäuser
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Die Sieben Steinhäuser sind eine eindrucksvolle Gruppe von fünf Großsteingräbern in der Lüneburger Heide im NATO-Truppenübungsplatz Bergen-Hohne, Niedersachsen (Deutschland).
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[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Lage
Die Sieben Steinhäuser befinden sich etwa im Zentrum des „Truppenübungsplatzes Bergen-Hohne“ zwischen Bad Fallingbostel im Nordwesten und Bergen im Osten. Die Großsteingräber stehen auf etwa 60 m ü. NN. Vorbei an der Gräbergruppe fließt etwa in Nord-Süd-Richtung der „Hohe Bach“, der einen nordöstlichen Zufluss der Meiße im Einzugsgebiet der Aller darstellt.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Zu den Sieben Steinhäusern gelangt man von der A 7 (Anschluss Westenholz; Stadtteil von Walsrode) in Richtung Osten nach Ostenholz (Teil von Osterheide) fahrend, um von dort in das Gelände des „Truppenübungsplatzes Bergen-Hohne“ einzufahren. Weil die einzige zum Kulturdenkmal führende Zufahrtstraße über mehrere Kilometer Sperrgebiet des Truppenübungsplatzes verläuft, besteht allerdings nur am Wochenende (tagsüber von 8:00 bis 18:00 Uhr) die Möglichkeit einer Besichtigung der Gräber. Eigens für die Besucher wird die markierte Straße regelmäßig von Munitionsresten befreit. Das Verlassen der Zufahrtsstraße ist strengstens verboten, insbesondere weil wegen dieser Überbleibsel Lebensgefahr besteht.
[Bearbeiten] Beschreibung der Gräber
Die Grabkammern sind alle in Nordost-Südwest-Richtung angelegt und rechteckig. Ihre Decksteine sind nicht als Joche sondern fast immer in Drei- bzw. Vierpunktauflagen aufgelegt.
[Bearbeiten] Anlage A (ohne Einfassung)
Die „Anlage A“ besteht aus je vier Tragsteinen an den Langseiten und einem Schlussstein an beiden Schmalseiten. Auf den Tragsteinen ruhen drei Decksteine, von denen der wesentlich schmalere mittlere zerbrochen ist. Die lichte Weite der Kammer misst 6,50 x 2,00 m. Mittig an der Südostseite liegt der Zugang, von dem nur das Tragsteinpaar erhalten ist.
[Bearbeiten] Anlage B (ohne Einfassung)
Auch an der „Anlage B“ bilden vier Tragsteine die Langseiten, zu denen aber im Gegensatz zu Anlage A auch vier Decksteine gehören. Einer ist sehr schmal und daher wie ein Jochstein zwischengelegt. Die lichte Weite der Kammer beträgt 7,00 x 2,20 m. Vom Gang in der Mitte steht nur noch der südliche Tragstein.
[Bearbeiten] Anlage C (ohne Einfassung)
Die relativ kurze Kammer der „Anlage C“ besteht aus drei Tragsteinen an der Südost- und vier an der Nordwestseite sowie den beiden Schlusssteinen und den drei Decksteinen. Vor der Restaurierung befanden sich nur die nordöstliche Dreipunktauflage, der mittlere der drei Tragsteine der südöstlichen Langseite und der südwestliche Schlussstein in situ. Zwei Decksteine waren wahrscheinlich nach Manipulationen an den Tragsteinen durch das Gewicht zusammengestürzt. Die lichte Weite der Kammer beträgt 5,00 x 2,00 m. Der außermittige Zugang scheint sich zwischen dem ersten und mittleren Träger im Süden der südöstlichen Langseite befunden zu haben.
[Bearbeiten] Anlage D
Die „Anlage D“ ist die ansehnlichste Erscheinung der ganzen Gruppe. Die Tragsteine der kurzen, fast quadratischen Kammer bestehen einer Platte an der Südwestseite, und zweien an den übrigen Seiten. Die Kammer wird von einer mächtigen Steinplatte bedeckt, die 4,60 x 4,20 m misst und eine Dicke von 0,50 m hat. Die lichte Weite der gedrungenen Kammer beträgt etwa 4,00 x 3,00 m. In der Mitte der Südostseite befindet sich der Zugang, dessen Tragsteine original sind, während ihr Deckstein ergänzt wurde.
Zu dieser Anlage gehört eine rechteckige Einfassung, so dass wir es mit einem erhaltenen Hünenbett zu tun haben, dessen Einfassung allerdings restauriert wurde. Sie ist ungefähr 7 m breit und 14 m lang bricht aber im Südwesten unvermittelt ab. Da sich hier auch keine Standspuren von entfernten Steinen fanden, vermutet man, dass dieser vermutlich noch für weitere 3 bis 4 m geplante Teile der Anlage bereits in der Jungsteinzeit zum Bau eines anderen Grabes verwendet worden sein könnte.
[Bearbeiten] Anlage E (ohne Einfassung)
Die Langseiten der „Anlage E“ bestehen wie bei „Anlage A“ aus je vier Trägern, auf denen drei Decksteine liegen. Der Tragstein der südwestlichen Schmalseite wurde ergänzt. Aus der Tatsache, dass zwei Decksteine der Kammer (der südwestliche und der mittlere) Hälften desselben Findlings sind, ist nicht zwingend zu folgern, dass der Steinblock vorzeitlich künstlich gespalten wurde. Bei den Restaurierungsarbeiten legte man die leicht verschobenen Decksteine wieder auf. Die Kammer hat eine lichte Weite von 5,60 x 2,00 m. Vom Zugang in der Mitte der südöstlichen Langseite, der aus zwei Jochen bestand, sind nur noch die zwei äußeren Tragsteine vorhanden.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Sieben Steinhäuser wurden in der zweiten Hälfte des dritten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung errichtet. Sie fallen damit in die Zeit der Trichterbecherkultur der Jungsteinzeit.
Zwar spricht man traditionell von den Sieben Steinhäusern, tatsächlich aber handelt es sich um nur fünf Gräber. Da auch eine alte Abbildung von 1744 bereits nur fünf Gräber zeigt, geht man heute davon aus, dass die magische Zahl Sieben im übertragenen Sinn für eine größere Anzahl verstanden werden muss.
[Bearbeiten] Literatur
- E. Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands, Teil 3, Niedersachsen und Westfalen. (Hrsg. G. Kröner Bonn 1975). ISBN 3-7749-1326-9
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten. Band II, Landbuch-Verlag, Hannover 1992, ISBN 3-7842-0479-1
[Bearbeiten] Siehe auch
Koordinaten: 52° 48' 1" N, 9° 47' 50" O