Sigmund von Thun-Hohenstein
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Sigmund Graf von Thun-Hohenstein (* 11. Juni 1827 in Klösterle, Böhmen, Kaisertum Österreich; † 7. September 1897 in Morzg, Herzogthum Salzburg, Österreich-Ungarn) war ein österreichischer Politiker.
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[Bearbeiten] Biographie
[Bearbeiten] Herkunft und Familie
Thun-Hohenstein wurde als Sohn des Grafen Joseph Matthias Thun-Hohenstein und der Gräfin Franziska Thun-Benatek-Ronsberg auf dem Majoratssitz der Linie Thun-Klösterle geboren. Am 10. Juli 1855 ehelichte er Mathilde Gräfin Nostiz-Rieneck (* 29. Dezember 1831), ihres Zeichens Palastdame der Kaiserin, die ihm später die beiden Söhne Joseph und Felix gebar.
[Bearbeiten] Militärische und politische Laufbahn
Er wählte ursprünglich die militärische Laufbahn und diente als Oberleutnant in der kaiserlichen Armee. 1849 nahm er mit dem 9. Husaren-Regiment am, durch die Revolution von 1848 bedingten Ungarn-Feldzug gegen Kossuth teil und erhielt für sein ausgezeichnetes Verhalten eine kaiserliche Belobigung.
Nach seinem Wechsel in die Politik wurde er 1867 als Vertreter des Großgrundbesitzes in den Böhmischen Landesausschuss (Landtag) gewählt und vom Oberstlandmarschall Adolph Fürst Auersperg zu dessen Stellvertreter bestimmt. 1870 wurde er mit der Würde eines Geheimen Rates bekleidet und am 29. Juni des selben Jahres mit der Verleihung des Orden der Eisernen Krone erster Klasse ausgezeichnet.
Im September 1870 folgte seine Ernennung zum Statthalter von Mähren. Diese schwierige Position in Brünn bekleidete er bis Oktober 1872, danach wurde er, unter Beibehaltung des Titels eines k.k. Statthalters, auf eigenen Wunsch hin Landespräsident des Herzogthums Salzburg. Dort nahm er als Vertreter des Gesamtstaates 25 Jahre lang (1872-1897) Anteil am Aufschwung des jungen Kronlandes und seiner Hauptstadt im ausgehenden 19. Jahrhundert. Er förderte den Ausbau der Giselabahn (heute Salzburg-Tiroler-Bahn), den Straßenbau im gesamten Land und die wichtige Salzach-Regulierung im Bereich des Oberpinzgaus.
[Bearbeiten] Ehrungen
Am 3. Dezember 1875 ehrte ihn die Stadt Salzburg für sein Wirken mit der Ernennung zum Ehrenbürger.
"In dankbarer Anerkennung der großen Verdienste um die fortschreitende Entwicklung der Stadt Salzburg, insbesondere der erfolgreichen Bemühungen um die Herstellung einer neuen Stadtbrücke über die Salzach", deren Errichtung mit eisernem Oberbau vom Ministerium des Innern 1874 genehmigt wurde..." [1]
Weitere Ehrenbürgerschaften wurden ihm später durch die Städte und Gemeinden Hallein, Sankt Johann im Pongau, Zell am See, Tamsweg, Oberndorf, Morzg, Kaprun, sämtlicher Gemeinden des Gerichtssprengels Mittersill und seines Heimatortes Klösterle verliehen. Im Jahr 1900 stellte die Stadt Salzburg ihm zu Ehren posthum ein Denkmal am Giselakai auf, das allerdings der Metallsammlung im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Die nach ihm benannte "Sigmund-Thun-Brücke" in Hellbrunn wurde im August 1959 vom Hochwasser zerstört.
Thun-Hohenstein war Träger des Preußischen Rote-Adler-Ordens und des persischen "Sonnen- und Löwen-Ordens". Auf einem 1897 gemalten Ölbild, das heute im Salzburger Landesarchiv aufbewahrt wird, trägt er die Dienstuniform eines Landespräsidenten, das Abzeichen der Tiroler Adelsmatrikel-Genossenschaft und die Verdienstmedaille für die Teilnahme an mehreren Kriegseinsätzen.
[Bearbeiten] Ableben
Sigmund Graf Thun-Hohenstein verstarb nach langem schweren Leiden in seinem Landschloss (Kreuzhof, heute Ödhof) in Morzg. Seine Grabstätte befindet sich am Salzburger Kommunalfriedhof.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Friederike Zaisberger, Reinhard R. Heinisch: Leben über den Tod hinaus... Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. 23. Ergänzungsband. Selbstverlag der Gesellschaft. Salzburg 2006
- Dr. Josef Gassner: Die Ehrenbürger der Landeshauptstadt Salzburg. Katalog zur 10. Sonderausstellung. Selbstverlag des Museums Carolino Augusteum. Salzburg 1954
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Fünfundvierzigster Teil, S. 35. K u. K Hofdruckerei, Wien 1882
- Nachruf: In Mitteillungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. S. 302ff. Eigenverlag der Gesellschaft. Salzburg 1897
- ↑ Ignaz Harrer: Die Gemeindeverwaltung der Landeshauptstadt Salzburg 1872 bis 1875. Bericht des Bürgermeisters.
Friedrich Graf Herberstein | Karl Prinz Lobkowitz | Otto Franz Graf Fünfkirchen | Ernst Graf Gourcy-Droitaumont | Franz Freiherr von Spiegelfeld | Eduard Graf Taaffe | Karl Graf Coronini-Cronberg | Ernst Graf Gourcy-Droitaumont | Adolf Fürst Auerspergl | Sigmund Graf von Thun-Hohenstein | Klemens Graf St. Julien-Wallsee | Levin Graf Schaffgotsch | Felix von Schmitt-Gasteiger
Personendaten | |
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NAME | Thun-Hohenstein, Sigmund Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1827 |
GEBURTSORT | Klösterle, Böhmen, Kaisertum Österreich |
STERBEDATUM | 7. September 1897 |
STERBEORT | Morzg, Herzogthum Salzburg, Österreich-Ungarn |