Smuta
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Als die Smuta oder Zeit der Wirren (russ. cмутное время) wird in der Geschichte Russlands die Zeit nach dem Tod Iwans IV. bezeichnet.
Während der Regierungszeit Fjodors I. führte Boris Godunow als eigentlicher Herrscher das Land. Er versuchte auch während seiner späteren Regierungszeit, das Land aus der Rückständigkeit zu führen, stieß dabei aber auf den erbitterten Widerstand der Bojaren und der Kirche. Zudem herrschten in den Jahren 1601-1604 drei Hungersnöte, welche die Wirtschaft und die sozialen Strukturen des Landes erschütterten. Die Situation verschärfte sich durch die Intervention von Schweden und Polen. Der polnische König Sigismund III. setzte den sogenannten falschen Dimitri auf den Zarenthron. Anfangs hatte er die Unterstützung des Adels und der einfachen Menschen, die sich nach geordneten Verhältnissen sehnten. Aber nach Ausschreitungen der polnischen Truppen brach 1612 unter der Führung des Nischni-Nowgoroder Kaufmanns Kusma Minin und des Fürsten Dimitri Posharski ein Volksaufstand aus, der die Besatzungszeit beendete. Mit der Wahl von Michael I. durch den Semski Sobor hatte die Zeit der Wirren ein Ende.