Sperenberg
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Landkreis: | Teltow-Fläming |
Geografische Lage: | Koordinaten: 52° 09' N 13° 22' O52° 09' N 13° 22' O |
Höhe: | 51 m ü. NN |
Einwohner: | ca. 1.700 |
Postleitzahl: | 15838 |
Vorwahl: | 033703 |
Kfz-Kennzeichen: | TF |
Adresse der Ortsverwaltung: |
Karl-Fiedler-Str. 8 15838 Sperenberg |
Sperenberg ist seit dem 1. Februar 2002 ein Ortsteil der Gemeinde Am Mellensee im Bundesland Brandenburg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Sperenberg befindet sich ca. 40 km südlich von Berlin in der Kultur- und Naturlandschaft Teltow.
Eine geologische Besonderheit stellt der 80 m hohe Gipsberg am Ostrand des Dorfes dar. Dort steht, einmalig für Brandenburg, Gips an. Der Aufstieg von zechsteinzeitlichem Salz in einem Salzstock hat dort alle jüngeren Ablagerungen durchstoßen. Da alle leicht löslichen Salze bereits abgelaugt wurden, blieb an der Oberfläche der Gips als Lösungsrückstand übrig. Steinsalz befindet sich dort in lediglich 45 m Tiefe (etwa 0 m NN). Der Gipsberg ist auch wissenschaftshistorisch von Interesse, da dort 1867 die weltweit erste Bohrung abgeteuft wurde, die mehr als 1000 m (genau 1.271,6 m) Tiefe erreichte. An ihr wurde, ebenfalls erstmalig, die Geothermische Tiefenstufe mit etwa 3°/100 m bestimmt.
Der Sperenberger Gips wurde vom Mittelalter an in mehreren Steinbrüchen abgebaut. Auf Grund der der komplizierten hydrologischen Verhältnisse musste der Abbau 1958 eingestellt werden. Es strömte Salzwasser in die Steinbrüche, das Abpumpen führte zu verstärkter Salzlösung im Untergrund (Subrosion). Die daraus resultierenden Sackungen lösten Gebäudeschäden aus. Weiterhin wurden die umliegenden Gewässer mit dem abgepumpten Salzwasser deutlich belastet.
Im Ort und in der Gemarkung des Ortes befinden sich der Krumme See, Neuendorfer See, Torfsee, Heegesee und Schumkasee. Nord-nordwestlich von Sperenberg befindet sich der Schulzensee.
[Bearbeiten] Nachbarorte (im Umkreis von 10 km)
Gadsdorf, Klausdorf, Kummersdorf-Alexanderdorf, Kummersdorf-Gut, Lüdersdorf, Mellensee, Nächst Neuendorf, Nunsdorf, Rehagen, Saalow, Wünsdorf, Zossen, Schönefeld
[Bearbeiten] Geschichte
Sperenberg wurde urkundlich erstmals 1495 erwähnt und gehörte anfangs zum Amt Zossen. Bereits in der jüngeren Steinzeit (4000 vor der Zeitwende) waren in diesem Gebiet Menschen ansässig, wobei die erste Besiedlung im 12. Jahrhundert erfolgte. Durch den industriellen Abbau von Gips ab 1860 nahm der Ort einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. 1877 hielt mit den Eisenbahnpionieren das Militär Einzug, was das Leben im Ort stark beeinflusste. Das ehemalige, 30 km² große Militärgelände mit Militärflugplatz wurde bis 1994 von den GUS-Truppen genutzt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Heimatstube Sperenberg
Die in der ehemaligen Dorfschule errichtete Heimatstube zeigt Ausgrabungsobjekte der Ur- und Frühgeschichte sowie heimatgeschichtliche Exponate. Dauerausstellungen sind "Handwerk in Sperenberg" und "Geldgeschichte der Region". Es wurden auch Sonderausstellungen zum Thema "Puppen", "Mosaik des Hannes Hegen" mit den Digedags und zum Thema "Handwerk in Sperenberg" durchgeführt.
[Bearbeiten] Sperenberger Gipsbrüche
- Der an mehreren Stellen aufgeschlossene Gips findet sich sonst nirgendwo in Brandenburg
- Besonderheit: In Sperenberg wurde von 1866 – 1871 die für 15 Jahre tiefste Bohrung (1271,6 Meter) der Welt niedergebracht – durch exakte Temperaturmessungen in dieser Bohrung wurde die geothermische Tiefenstufe (33 m/°C) durch den Bergrat Dunker entdeckt, die bis heute Gültigkeit besitzt
- In den Gipsbrüchen wurde von Mitte des 12. Jahrhunderts bis 1958 Gips abgebaut
- Heute ist das Gelände des alten Gipstagebaues ein Naturschutzgebiet mit zum Teil einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt (24 Hektar)
[Bearbeiten] Scheunenwindmühle
Im Ortsteil Saalow gelegen.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Als potentieller Standort für das Projekt Großflughafen Berlin-Brandenburg erlangte Sperenberg Anfang der 1990er Jahre nationale Bekanntheit. Dieser sollte auf dem Gelände des früheren Flugplatzes errichtet werden.