Spieleindustrie
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Die Spieleindustrie ist ein Industriezweig, der sich mit der Erfindung, Produktion und Vermarktung von Spielen beschäftigt. Im Jahr setzt die Spieleindustrie weltweit etwa 20 Mrd. US-Dollar um.
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[Bearbeiten] Geschichte
Noch im 17. Jahrhundert wurden Spielzeuge vornehmlich selbst hergestellt. Durch den Aufschwung des europäischen Bürgertums entstanden ab Mitte des 18. Jahrhunderts viele Unternehmen, die sich mit der Herstellung von Spielen beschäftigten. Anfangs waren dies vorwiegend Puppen und Holzspielzeuge, beispielsweise im erzgebirgischen Seiffen/Erzgeb.. Kartenspiele kamen dann Anfang des 19. Jahrhunderts in Mode. In dieser Anfangsphase der Industrialisierung lag der Schwerpunkt noch in der reinen Herstellung der Spiele. Die Ideen waren entweder überliefert oder wurden schlichtweg kopiert. Um sich gegen die wachsende Konkurrenz durchzusetzen, begann man gegen Ende des 19. Jahrhunderts damit, Spielideen schützen zu lassen. Dies bewirkte insbesondere im 20. Jahrhundert, dass sich große Hersteller herausbildeten.
[Bearbeiten] Aktueller Umbruch
Derzeit befindet sich die Spielebranche in einem Umbruch. Traditionelle Hersteller von Spielen geraten durch die Marktsättigung, die geringen Geburtenraten in den Industrieländern und die wachsende Konkurrenz durch Computerspiele unter immer höheren Druck. Zwar betragen die Herstellungskosten im Branchendurchschnitt nur noch rund 20 Prozent des Umsatzes, jedoch steigen auch die Kosten für Werbung und Vertrieb. Zudem gibt es auch hier mittlerweile eine Billigkonkurrenz. So sind beispielsweise die Patente von LEGO auf seine Bausteine längst ausgelaufen, so dass nun auch andere Firmen mit kompatiblen Steinen auf den Markt drängen. Einer der Auswege ist, dass immer neue Zielgruppen erschlossen werden. So gibt es mittlerweile etliche Gesellschaftsspiele die ausschließlich für Erwachsene produziert werden.
[Bearbeiten] Teilgebiete
Der Spielemarkt teilt sich dabei in folgende Teilgebiete auf:
- Puzzles
- Konstruktionsspielzeug (z. B. Lego)
- Puppen/Kuscheltiere
- Denk- und Knobelspiele (z. B. Zauberwürfel)
- Brettspiele (z. B. Schach, Mühle, Dame, Mensch ärgere dich nicht, Halma)
- Kartenspiele (z. B. Poker, Skat, Rommé)
- Gesellschaftsspiele
- Rollenspiele
- Computerspiele
[Bearbeiten] Computerspiele
Seit den 70er Jahren entwickelt sich mit Computerspielen eine eigene Industrie. Computerspiele teilen sich in folgende Hauptgruppen auf:
- Knobelspiele (Patience)
- Aufbausimulationen
- Jump-’n’-run-Spiele
- Rollenspiele
- Rennspiele
- Simulatoren (meist Flugsimulatoren)
- Strategiespiele
- Kombinationsspiele (Tetris, Sokoban)
- Adventures
- Reaktionsspiele (Dynablaster)
[Bearbeiten] Hersteller
Die folgenden Hersteller sind am bekanntesten:
- Hasbro (Monopoly, Trivial Pursuit, Risiko, Scrabble)
- Mattel (Barbie)
- Lego
- Playmobil
- Parker Brothers
- Hans im Glück Verlag (Carcassonne)
- Kosmos Spiele-Galerie (Siedler von Catan)
- Ravensburger AG (Hase und Igel, Heimlich & Co., Das verrückte Labyrinth, Puzzles)
- Schmidt Spiele (Mensch ärgere dich nicht, Kniffel)
- LucasArts
- Blizzard Entertainment (World of Warcraft)
- Ubisoft
- EA Games
[Bearbeiten] Weblinks
- Life After The Video Game Crash - Über die Krise der Computerspiele-Industrie (engl.)
- Arbeitsbedingungen in der globalisierten Spielzeugindustrie und Einflussmöglichkeiten von Verbrauchern - Informationen von verbraucherbildung.de