Städtebund
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Ein Städtebund ist ein Verband von zwei oder mehreren Städten zur gegenseitigen politischen und/ oder ökonomischen Stärkung. Städtebünde wurden vorwiegend im 13. Jh. geschaffen. Sie hatten neben militärischen weitgehende juristische Vollmachten und leisteten zur Emanzipation des Bürgertums von der Vorherrschaft des Adels einen entscheidenden Beitrag.
Einzelne Städtebünde erlangten zudem ein hohes Maß an Macht und wurden somit zu einem wichtigen wirtschaftlichen sowie politischen Faktor, der vom jeweiligen Herrscher berücksichtigt werden musste.
[Bearbeiten] Wichtige Städtebünde
Ab dem 12. Jahrhundert
- 1183: Lombardischer Städtebund
- 1246: Sächsischer Städtebund
- 1246: Ladbergener Städtebund: in Ladbergen geschlossenes Bündnis der Städte Coesfeld, Herford, Minden, Münster und Osnabrück
- 1254–1257: Rheinischer Städtebund: 70 deutsche Städte zwischen Lübeck, Aachen, Zürich und Regensburg
- 1291: Schweizerische Eidgenossenschaft - statt Städte zuerst nur drei Waldstätte oder auch Orte, bzw. Stände, später Kantone
Ab dem 14. Jahrhundert
- 1346-1815: Oberlausitzer Sechsstädtebund unter der Führung von Bautzen - dauerhaftester Städtebund im heutigen Deutschland; Neugründung: 1991
- 1354-1679: Elsässischer Zehnstädtebund
- 1356–1669: die Hanse (obwohl vermutlich der bekannteste Städtebund ist die Angemessenheit der Bezeichnung in der Forschung inzwischen umstritten)
- 1376–1381: Schwäbischer Städtebund: 14 schwäbische Städte unter der Führung von Ulm
- 1381: Zweiter Rheinischer Städtebund um die Städte Frankfurt, Mainz, Worms, Speyer und Straßburg
- 1381–1389: Süddeutscher Städtebund
- 1488: Schwäbischer Bund kein Städtebund sondern Ständebund, da neben den Reichsstädten sehr starkes Gewicht der süddeutschen Territorialherren, Württemberg, Tirol und kleinere Herrschaften (Werdenberg, Fürstenberg, Waldburg, Zollern etc.), sowie Reichsritter
[Bearbeiten] Heutige Pendants
Die im 20. Jahrhundert gegründeten Städtetage und Städtebünde (z.B. der 1915 gegründete Österreichische Städtebund) vertreten die Interessen der teilnehmenden Städte gegenüber den Bundes- und Landesregierungen (siehe Hauptartikel Kommunaler Spitzenverband).
Eine weitere neuartige Form von „Städtebünden“ sind internationale Städtepartnerschaftsringe (z. B. Ravensburg – Montélimar – Rivoli, die jeweils untereinander Städtepartnerschaften eingegangen sind) oder Arbeitsgemeinschaften zur Wirtschafts-, Tourismus- und Kulturförderung wie der europäische Verbund „Neustadt in Europa“ mit 34 Mitgliedern. Auch historische Städtebünde wurden für ähnliche Ziele wiederbelebt, etwa 1991 der Oberlausitzer Sechsstädtebund.