Straits Settlements
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Die Straits Settlements umfassten die Kolonien der Britische Ostindien-Kompagnie in Südostasien. Die deutsche Übersetzung wäre "Siedlungen an der Straße (von Malakka)".
Ursprünglich bestanden die Straits Settlements aus Penang, Singapur und Malakka. Sie waren von großer strategischer Bedeutung, weil sie an der Gewürzroute von Ostasien nach Indien und Europa lagen. Dadurch entstanden vor allem in Singapur ein großer Hafen und Handelsstützpunkt. Besonders während des Opiumkrieges waren sie ein wichtiger Logistikstützpunkt.
[Bearbeiten] Gründung und Erweiterung
Die Gründung der Straits Settlements im Jahr 1826 war die administrative Antwort auf die Herausbildung von drei britischen Besitzungen an der Westküste Malayas.
Im Jahr 1786 hatte Francis Light die Insel Penang für die East India Company erworben. Später wurde auch noch der gegenüberliegende Küstenstreifen, die Provinz Wellesley, einbezogen.
Eine andere Entwicklung war die Gründung Singapurs durch Stamford Raffles im Jahre 1819.
Im Jahr 1824 folgte die Unterzeichnung eines Vertrages zwischen Großbritannien und den Niederlanden. In diesem Vertrag wurde der malaiische Archipel in eine britische Zone im Norden, auf dem malaiischen Festland, und eine niederländische Zone im Süden, auf den Inseln Südostasiens, aufgeteilt. Dadurch kam die Kolonie Bengkulu auf Sumatra zu den Niederlanden und Malakka zu England.
Die Hauptstadt der Straits Settlements war zunächst Georgetown auf Penang. Ab 1832 war Singapur die Hauptstadt. Der Gouverneur der Settlements war gleichzeitig Hochkommissar der Malaiischen Staaten und Brunei, die damals britische Protektorate waren.
Im Jahre 1867 wurden die Settlements zur britischen Kronkolonie und wurden um die Weihnachtsinsel und die Kokosinseln, die seit 1889 beziehungsweise 1903 zu Singapur gehört hatten, erweitert. 1912 kam noch Labuan dazu, das ab 1906 zu Singapur gehört hatte.
[Bearbeiten] Auflösung
Im Jahre 1946 wurde die einheitliche Verwaltung der Settlements aufgelöst. Singapur wurde eine eigene Kronkolonie. Penang und Malakka wurden ebenfalls als Kronkolonien Teil der Malaiischen Union, aus der später die Föderation Malaya und schließlich der Staat Malaysia wurde. Die Weihnachtsinsel und die Kokosinseln wurden unter australische Verwaltung gestellt. Labuan wurde vorübergehend Teil von Britisch Nord-Borneo, das heute Sabah heißt und ebenfalls zu Malaysia gehört.