Straußdorf
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Straußdorf (sorb. Tšuckojce oder Struskojze und Tschuzkojze) war ein Ort etwa 10 km nordwestlich von Spremberg.
[Bearbeiten] Geschichte
Den sorbischen Namen ins Deutsche übertragen, bedeutet er, die Strauzinger oder die Leute des Stranzk / Trusk. Die Ersterwähnung von Straußdorf geht auf das Jahr 1461 zurück.
Straußdorf war von seiner Anordnung her ein typisches Rundlingsdorf mit überwiegender landwirtschaftlicher Prägung. Mit ca. 120 Einwohnern zählte Straußdorf zu einem der kleinsten Dörfer im damaligen Kreis Spremberg. 1880 wurde durch die Grube Ehrenfried in bescheidenem Maße Kohleabbau in der Gemarkung Straußdorf betrieben.
Zu den ältesten auch nach Kriegsende 1945 noch erhalten gebliebenen Gebäuden zählte das Rittergut Straußdorf, dessen Geschichte bis in das Jahr 1495 zurück reicht. Besitzer des Rittergutes waren die des Geschlechts Burscher von Saher auf Weißenstein zu Straußdorf.
Am 1. März 1968 wurde Straußdorf ein Ortsteil des Nachbardorfes Radeweise. In den Jahren 1985-1986 wurden sämtliche Einwohner von Straußdorf umgesiedelt. Fast alle damaligen Einwohner fanden dabei, nach dem Verlust der Heimat, in Spremberg eine neue Bleibe. Straußdorf fiel danach dem Braunkohleabbau des Tagebaus Welzow-Süd zum Opfer. Der Ort wurde vollständig devastiert.
Heute ist die ehemalige Ortslage Straußdorf wieder rekultiviert. In der damaligen Ortsmitte befindet sich heute ein Gedenkstein, an dem sich jährlich die ehemaligen Bewohner von Straußdorf treffen.