Subbotnik
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Der Subbotnik (von russisch: суббота [subbota]: Sonnabend) ist ein in Russland entstandener Begriff für einen unbezahlten, freiwilligen Arbeitseinsatz am Sonnabend, der in den DDR-Sprachgebrauch übernommen wurde.
Die Freiwilligkeit wurde zwar hervorgehoben, nicht selten gab es jedoch einen beträchtlichen Druck für diese Arbeitseinsätze. So wurde auch so manches behördliche Wohlwollen von der – wohl sehr gut beobachteten und registrierten – Teilnahme an diesen Subbotniks abhängig gemacht. Wer eine größere Wohnung brauchte, wer nach einer besseren Stelle suchte, wer ins Ausland fahren wollte oder gar einen Telefonanschluss begehrte, der war meist auf derartige „Pluspunkte“ für sein „sozialistisches Verhalten“ angewiesen.
Das Wort „Subbotnik“ wurde von Lenin in dem Artikel: „Die große Initiative“ (russisch: „Великий почин“ (weliki potschin)) im Juni 1919 mit dem Untertitel: „Über den Heldenmut der Arbeiter im Hinterland. Anlässlich der 'kommunistischen Subbotniks'“ (russisch: „О героизме рабочих в тылу. По поводу «коммунистических субботников»“) verwendet. Lenin schrieb diesen Artikel, nachdem die Kommunisten und ihre Anhänger bei der Moskau-Kasan-Eisenbahn im Jahre 1919 beschlossen hatten, solche „kommunistischen Subbotniks“ zur schnellstmöglichen Wiederherstellung der Wirtschaft durchzuführen.
Nach dem Krieg waren die Subbotniks durchaus eine sinnvolle Einrichtung für den Wiederaufbau, später verkamen sie jedoch oft zu bürokratischem Aktivismus, dann lokal auch oft mangels Material oder mangels Ideen schlicht zu stupiden Pflichtübungen. Spätestens Mitte der 1980er Jahren fanden diese Veranstaltungen nicht mehr statt. Die Bezeichnung blieb aber für Arbeitseinsätze der „Hausgemeinschaft“ bei der Vorgartenpflege u.ä. üblich. Solche Arbeitseinsätze fanden zum Beispiel im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Masseninitiative (VMI) statt.
In der DDR wurden später auch bezahlte Sonderschichten am Sonnabend ironisch so genannt.
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Wiktionary: Subbotnik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |