Suq
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Ein Souk oder Suk, arabisch: سوق, DMG Sūq, „Markt“, auch Sook oder Souq) ist ein kommerzielles Viertel in einer arabischen Stadt.
Sūqs sind ein beinahe allgemeines Kennzeichen einer arabischen Stadt und meistens dessen Wirtschaftszentrum. Im Gegensatz zu europäischen Geschäfts- und Handwerksvierteln sind die Sūqs im allgemeinen unbewohnt und einstöckig.
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[Bearbeiten] Wirtschaftliche Funktion des Sūqs
Die typischen Sūqgassen sind von jeher die Domäne des Einzelhandels und des Handwerks. Zusätzlich sind die Sūqs aber auch Zentren des Außen- und Fernhandels, von Finanz- und Kreditwesens und allerlei öffentlicher und privater Dienstleistungen, wie z. B. Moscheen. Sūqs sind so organisiert, dass Geschäfte mit gleichen Waren meist nahe beieinander liegen und zusätzlich noch eine kurze Verbindung zu den Warenlagern besteht, z. B. der Textileinzelhandel in den Gassen und die Stofflager in den angrenzenden Warenhäusern.
Als Mittelpunkt des Groß- und Fernhandels, sowie der finanziellen Angelegenheiten, hat sich die Gebäudeform des Khan herausgebildet. Dies ist ein mehrgeschössiges Gebäude mit absperrbaren Innenhof, das den meisten Sūqs angeschlossen ist.
Darüber hinaus sind sie meist so organisiert, dass sich die "edleren" Handwerke, etwa Goldschmiede, in der Mitte befinden, bzw. haben sich der umsatzstarke Einzelhandel gegenüber dem Handwerk an den belebteren Strassen durchgesetzt. Traditionell waren Werkstatt und Verkaufsstelle an einem Ort.
Viele Sūqs sind weitestgehend überdacht, um den Besucher vor der sengenden Hitze zu schützen.
[Bearbeiten] Wandel im Laufe der Zeit
Anfangs des 20. Jahrhunderts verloren die Sūqs zunehmend an Bedeutung, und wurden zu einem billigen Wohnplatz für Zuwanderer. Sie konkurrierten zumeist mit westlich orientierten Stadtteilen die angenehmere Wohnalternativen boten.
[Bearbeiten] Wiederentdeckung durch Touristen
Mit dem orientalischen Charme und dem exotischen Einkaufserlebnis wurde der Sūq zunehmend für Touristen attraktiver.
Er erlebte auch eine zunehmende Wertschätzung durch die lokale Bevölkerung, was zu teilweise sehr aufwendigen Restaurierungen der erhaltenen Gebäude führte, um diese weiterhin nutzen zu können.
[Bearbeiten] Angebotswandel
Mit der wachsenden Bedeutung der Touristen als Kunden, passte sich natürlich das Warenangebot an,und folkloristische Waren, Luxusgüter und Waren mit modischen Lederwaren nehmen einen größeren Platz in den Sūqs ein.
Das traditionelle Handwerk muss diesem Trend weichen, während das Kunsthandwerk von den zahlungskräftigen Kunden profitiert.
[Bearbeiten] Sonstiges
In arabischen Sūqs handelt man mit dem Ladeneigentümer, um eine Vereinbarung über den Preis zu erzielen (feilschen).
Verschiedenste Firmen und Dienstleistungen auf einem engen Raum, mit angegeliederten Büros, Restaurants, ... ist der Struktur moderner Malls ähnlich.