Tal der Ahnungslosen
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Tal der Ahnungslosen war eine satirische Bezeichnung für eine Region im Südosten der DDR im ehemaligen Bezirk Dresden, in der UKW-Radio- und Fernsehübertragungen aus der damaligen Bundesrepublik Deutschland (in der DDR umgangssprachlich „Westfernsehen“ genannt) auch mit großem Aufwand nicht terrestrisch empfangen werden konnten.
Der Artikel Westfernsehen behandelt technische und gesellschaftliche Details zum Thema.
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[Bearbeiten] Ausmaß des Gebiets
Der Begriff wird meistens mit dem Dresdner Elbtalkessel gleichgesetzt. Tatsächlich umfasste das „Tal der Ahnungslosen“ aber große Teile Ostsachsens, insbesondere auch weite Teile der Oberlausitz.
Ende der 1980er Jahre wurden viele Plattenbaugebiete in Dresden und anderen Städten der Region über in Privatinitiative gebaute Kabelnetze zumindest mit Satellitensendern wie 3sat oder den neuen Privatsendern RTL, Sat.1 und Tele 5 versorgt.
[Bearbeiten] Andere Referenzen im Sprachgebrauch
- Die Abkürzung ARD wurde gelegentlich scherzhaft als „Außer Raum Dresden“ gedeutet.
- Eine zuweilen gebrauchte Wunschformel zum Abschied lautete: "Ein atombombenfreies Wochenende und gutes Westbild!"
[Bearbeiten] Abwandlungen des Begriffs
In jüngster Zeit findet sich auch eine Abwandlung dieses Names bei der Bezeichnung des Nachbarorts Freital, im Weißeritztal gelegen. So wird das frühere Tal der Arbeit wegen des dort bis 1990 vorhandenem Edelstahlwerks mit einer hohen Beschäftigtenanzahl durch die jetzige hohe Arbeitslosigkeit der Nachwendezeit als Tal der Arbeitslosen bezeichnet.
Eine weitere Abwandlung des Begriffs war eine Aktion, die in Dresden im Rahmen „Stadt der Wissenschaft 2006“ stattfand: Im „Tal der Ahnungsdosen“ sollten Bürger ihre Gedanken zum Thema Wissenschaft äußern.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Im Tal der Ahnungslosen - Westfernsehen Marke Eigenbau; Fernsehdokumentation des MDR von 2005
- Aktion Tal der Ahnungsdosen