Telephos
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Telephos war im griechischen Mythos ein Arkadier, Sohn des Herakles und der Auge, einer Priesterin der Athene, der von seiner Mutter ausgesetzt, aber von einer Hirschkuh gesäugt und vom König Korythos erzogen wurde.
Beim König Teuthras von Mysien fand er später die Mutter, die dort Aufnahme gefunden hatte, nachdem sie wie ihr Sohn nach dessen Geburt ausgesetzt wurde. Doch erkannte Niemand, dass es Mutter und Sohn waren. Nachdem er für Teuthras gekämpft hatte, gab dieser ihm seine eigene Mutter Auge zur Frau und machte ihn zu seinem Nachfolger. Als auf dem Zuge gegen Troja die Hellenen Mysien angriffen, wurden sie zwar von Telephos besiegt, dieser aber von Achilleus verwundet.
Da die Wunde nicht heilte und das Orakel verkündete, dass sie nur der heilen könne, der sie geschlagen habe, wandte er sich nach Argos, wohin die Griechen durch Sturm zurück verschlagen wurden. Dort flüchtete er auf Klytaimnestras Rat mit dem aus der Wiege geraubten Orestes, dem kleinen Sohn des Agamemnon, auf den Hausaltar und drohte, das Kind zu töten, wenn ihm keine Hilfe zu Teil würde. Schließlich heilte Achilleus mit dem Rost oder den Spänen seiner Lanze die Wunde.
Vom Orakel als Führer nach Troja bezeichnet, zeigte Telephos den Griechen den Weg dorthin, weigerte sich aber, als Gemahl der Astyoche, einer Schwester des Priamos, an dem Krieg selbst teilzunehmen. Er gründete dann die Stadt Pergamon und wurde später besonders von den Königen aus dem Haus des Attalos als Heros verehrt. Auf den in Pergamon ausgegrabenen inneren Relief des Pergamonaltars ist seine Geschichte dargestellt.
Wie viele Sagen aus der griechischen Antike gibt es auch zum Telephosmythos mehrere abweichende Varianten.
[Bearbeiten] Literatur
- Otto Jahn: Telephos und Troilos. Kiel 1841 und Bonn 1859
- Carl Pilling: Quomodo Telephi fabulam veteres tractaverint. Halle 1886
- Claudia Preiser: Euripides: Telephos. Hildesheim u.a. 2000. ISBN 3487111594
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