Argos (Stadt)
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Basisdaten | |
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Region: | Peloponnes |
Präfektur: | Argolis |
Provinz: | Argos (sitz) |
Geographische Lage: | Koordinaten: 37° 38' 16" N, 22° 43' 38" O37° 38' 16" N, 22° 43' 38" O |
Einwohner: | 29.228 (2001) |
Höhe: | 15 m 42 m (zentrum) 500 - 600 m |
Postleitzahl: | 212 00 |
Vorwahl: | 11-30-27510-2 - 6 |
Kfz-Kennzeichen: | AP |
Gemeindenummer: | 0402 |
Argos (griechisch Άργος (n. sg.) ) ist eine griechische Stadt im Nordosten der Peloponnes, die vor ca. 5000 Jahren gegründet und von Griechen, Römern, Byzantinern, Franken, Venezianer und Türken geprägt wurde und heute 29.200 Einwohner hat. Argos gilt als die älteste kontinuierlich besiedelte Stadt Europas.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Argos, Hauptort der fruchtbaren Landschaft Argolis
[Bearbeiten] Geschichte
Argos ist eine wichtige Stadt der griechischen Mythologie. Der Sage nach wurde Danaos nach seiner Flucht aus Ägypten zum Herrscher über die Argolis eingesetzt. Sein Sohn Adrastos wurde zum Führer der Sieben gegen Theben. In den Epen Homers wird Diomedes zum König von Argos. Ursprünglich soll Argos Phoroneikon geheißen haben, nach Phoroneus, dem Großvater des Argos (Mythologie) und mythischen Gründer der ersten Handelskolonie auf dem Peloponnes. Die ältesten Siedlungsspuren reichen bis zum Ende des Neolithikums. Bereits in mykenischer Zeit wurde auf dem Berg eine Burg errichtet. Auch die dorische Wanderung hinterlässt ihre Spuren durch Siedlungen und Apollonheiligtum.
[Bearbeiten] Klassische Antike
Argos stand seit dem 6. Jahrhundert stets im Schatten bzw. in Rivalität zu Sparta. Die Auseinandersetzungen lassen sich bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Die Niederlage der Argiver gegen Sparta bei der Schlacht in der Nähe von Tiryns (494 v. Chr.) lässt Argos zum stetigen Feind werden, der immer wachsam ein Auge auf Sparta wirft. In den Perserkriegen war Argos neutral, erhielt um 460 v.Chr. eine demokratische Verfassung und schloss 451 v. Chr. einen 30-jährigen Frieden mit Sparta, um im Peloponnesischen Krieg Partei für Athen zu ergreifen, was Argos jedoch keinen Nutzen brachte. Der Zusammenschluss mit Korinth führt zu einem Staatsverband, der schließlich zusammen mit der Schlacht von Leuktra (371 v. Chr.) zum Ende von Sparta beitrug. In der Folgezeit Alexander des Großen blieb Argos unter wechselnden Einflüssen, bis es in der Römerzeit (ab 146 v. Chr.) relativ unbedeutend wurde.
Argos hatte um 500 v. Chr. etwa 30.000 Einwohner, die auf eine funktionierende Kanalisation vertrauen konnten. Unweit der Stadt befand sich das Heraion von Argos, eines der wichtigsten panhellenischen Heiligtümer.
[Bearbeiten] Spätantike und Mittelalter
Argos wurde in der Spätantike wiederholt von Barbaren geplündert und zerstört, so 267 von den Herulern, 395 von den Goten unter Alarich I. und 586 von slawischen Stämmen, es blieb aber stets besiedelt und konnte spätestens im 5. Jahrhundert als Bischofssitz wieder eine gewisse politische Bedeutung erlangen. Ab dem 12. Jahrhundert wurde die Festung Lárisa auf dem Berg befestigt und zur stärksten Verteidigungsanlage auf dem Peloponnes ausgebaut. Die nachfolgend wechselnden Besitzer, Franken und Venezianer, blieben bis zur Eroberung der Stadt durch die Türken im Jahre 1463. Die zwischenzeitliche Rückeroberung unter dem Venezianer Morosini 1686 - 1716 konnte an der Herrschaft der Türken bis 1821 nichts verändern.
[Bearbeiten] Neuzeit
Die erste griechische Nationalversammlung wurde nach der griechischen Rückeroberung in Argos abgehalten, bis Nauplia (1829) Regierungssitz wurde.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Imposant ist das in den Felsen gehauene Theater (erbaut etwa 300-275 v.Chr.), das 20‘000 Zuschauer fasste. Unterhalb des Theaters befinden sich die eindrücklichsten Thermen auf griechischem Boden (1.-2- Jahrhundert n.Chr.). Auf der bis 1998 überwachsenen Agora befanden sich u.a. einige Säulenhallen (Stoai) aus dem 5 Jahrhundert v.Chr, eine Rennbahn sowie der gut erhaltene Rundbau eines Nymphaions, das 200 n.Chr. in ein gewöhnliches Brunnenhaus umgewandelt wurde. Im Archäologischen Museum ist vor allem ein Fragment eines Kraters aus dem 7. Jahrhundert v.Chr. erwähnenswert, das die Blendung des Polyphem durch Odysseus zeigt sowie die einzige vollständig erhaltene Rüstung aus geometrischer Zeit (8. Jahrhundert v.Chr.). Die Burg Larissa auf dem weithin sichtbaren Hügel geht auf die mykenische Zeit zurück.
[Bearbeiten] Einwohnerzahlen
Jahr | Gemeinde-Population | Municipalitët-population ! |
---|---|---|
1981 | 20,955 | - |
1991 | 21,901 | 27,102 |
2001 | - | 27,550 |
[Bearbeiten] Ortsteile
- Akova
- Kokla
- Larissa
- Timenio
[Bearbeiten] Gemeinden
- Argos
- Dalamanara
- Inachos
- Tristrato
- Ira
- Kefalari
- Magoula
- Kryoneri
- Elliniko
- Krya Vryssi
- Tourniki
- Zogka
- Kourtaki
- Lalouka
- Pyrgela
[Bearbeiten] Partnerschaft
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Archaeological site of Argos
- Archaeological Museum of Argos
- Das Schwarze Netz: Griechische Mythologie - Schauplätze: Argos
- hausarbeiten.de - Argos und Argolis
[Bearbeiten] Literatur
- Dieter Hennig: Art. „Argos“ In: Siegfried Lauffer (Hrsg.): Griechenland. Lexikon der historischen Stätten. Verlag C.H. Beck, München 1989, S. 128-131.
- Christopher Mee & Antony Spawforth: Greece. An Oxford Archaeological Guide. Oxford University Press, Oxford 2001, S. 187-194.
Nordwest: Lyrkia | Nord: Koutsopodi | |
West: Mantineia | Argos | Ost: Mideas |
Sus: Lerna und Nea Kios |