Teplá
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen finden sich unter Teplá (Begriffsklärung). |
Teplá | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Tschechien | ||
Region: | Karlovarský kraj | ||
Bezirk: | Cheb | ||
Fläche: | 11323 ha | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 49° 59' N, 12° 51' O49° 59' N, 12° 51' O | ||
Höhe: | 690 m n.m. | ||
Einwohner: | 3062 (2006) | ||
Postleitzahl: | 364 61 | ||
Verkehr | |||
Straße: | Planá - Toužim Úterý - Sokolov |
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Schienenweg: | Mariánské Lázně - Bečov nad Teplou | ||
Struktur | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Ortsteile: | 24 | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Bürgermeister: | Pavel Charvát | ||
Adresse: | Masarykovo náměstí 143 364 61 Teplá |
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Website: | www.tepla.cz |
Teplá (deutsch Tepl Stadt) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 15 Kilometer östlich von Marienbad im Tepler Hochland und gehört zum Okres Cheb.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Stadt befindet sich am rechten Ufer des Flusses Teplá. In Teplá kreuzt sich die Staatsstraße 198 zwischen Planá und Toužim mit der 210 von Úterý nach Sokolov. Teplá liegt an der Eisenbahnstrecke Marienbad - Bečov nad Teplou - Karlsbad. Teplá ist mit 11.323 Hektar der flächenmäßig siebtgrößte Ort mit Stadtstatus in Tschechien. Im Südwesten befindet sich am Teich Betlémský rybník der Autocampingplatz Betlém.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes Teplá erfolgte 1197 in einer Liste des Grafen Hroznata, die die Ansiedlung als zum 1193 gegründeten Kloster Tepl zugehörig auswies. Mit der Verpfändung des Egerlandes an Böhmen erlangte das Marktdorf ab 1322 strategische Bedeutung Landestor und Zollstation. In den Jahren 1380 bis 1381 wurde die Gegend durch eine Pestepidemie entvölkert und der Abt des Klosters Tepl Bohus von Otoschitz holte nach seinem Amtsantritt 1384 deutsche Siedler ins Land. 1385 erhob Bohus Tepl zur untertänigen Stadt. 1421 wurde Tepl von den Hussiten unter Jan Žižka teilweise zerstört und die katholischen Kreuzheere belagerten und plünderten die Stadt 1427 und 1431 im weiteren Verlauf der Hussitenkriege zweimal. 1503 entstand eine neue Stadtbefestigungsanlage mit vier Toren und Türmen.
1537 richtete an Stadtbrand große Schäden an und 1549 starb erneut ein Großteil der Einwohner an der Pest. 1611 brach erneut ein Großfeuer in der Stadt aus. Im Dreißigjährigen Krieg erfolgen mehrfach Plünderungen durch durchziehende Truppen, 1618 und 1621 war es das Ständeheer unter Ernst von Mansfeld, 1625 die kaiserlichen Truppen Wallensteins und bis 1632 folgten weitere Heerscharen. Im September 1647 fanden in der Gegend zwölf Tage lang Kämpfe zwischen kaiserlichen und schwedischen Truppen statt, wobei letzte das Schlachtfeld siegreich verließen und anschließend die Stadt plünderten. 1669 brannte das Rathaus und elf umliegende Häuser ab. Der Stadtbrand von 1747 zerstörte 91 Häuser. 1794 brach erneut ein Feuer aus, dem die Schule, das Pfarramt, die Kirche und insgesamt 204 Gebäude zum Opfer fielen.
Beim Wiederaufbau der Stadt wurde die Stadtbefestigung abgetragen und im Jahre 1872 mit dem Theusinger Tor das letzte der Stadttore geschleift. 1898 nahn die Eisenbahn von Karlsbad über Tepl nach Marienbad den Verkehr auf. Seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich Tepl zu einem Handwerkerstädtchen und war Sitz eines politischen Bezirkes und Gerichtsbezirkes. Nach dem Zusammenbruch der k.u.k. Monarchie wurde die böhmische Stadt 1918 Teil der Tschechoslowakei. In Folge des Münchner Abkommens wurde die Stadt ins Deutsche Reich eingegliedert und Sitz des deutschen Landkreises Tepl. Am 6. Mai 1945 besetzten amerikanische Truppen die Stadt, die wieder Teil der Tschechoslowakei wurde. Zwischen März und September 1946 erfolgte die Vertreibung der deutschen Bewohner von Teplá. Insbesondere im ländlichen Raum gelang es nicht, den Bevölkerungsverlust durch Ansiedlung von Wolhynientschechen und Aussiedlern aus Ungarn, Rumänien, Polen und Bulgarien zu kompensieren, so dass die Dörfer teilweise verödeten aber auch in der Stadt war der Bevölkerungsrückgang deutlich.
1949 verlor Teplá seinen Status als Bezirksstadt und der Sitz des Okres Teplá wurde nach Toužim verlegt. Einen kulturellen Aufschwung erhielt Teplá ab 1950 durch die Umnutzung des Stiftes Tepl zur Kaserne. In der Garnisonsstadt fanden Konzerte und Theateraufführungen sowie Tanzveranstaltungen für die Soldaten statt und ein national erfolgreiches Tanz- und Singeensemble entstand. Jedoch wurden die Klosteranlagen durch die bis 1978 andauernde militärische Nutzung stark in Mitleidenschaft gezogen und Teile der Ausstattung verschwanden. Mit der Gebietsreform vom 1. Juli 1960 erfolgte die Auflösung des Okres Toužim und Teplá wurde Teil des Okres Karlovy Vary. 1975 erfolgte die Eingemeindung von Beranov, Poutnov, Křepkovice und Staré Sedlo. 1990 erhielt der Prämonstratenserorden das Kloster zurück. Seit dem 1. Jänner 2007 gehört die Stadt zum Okres Cheb.
[Bearbeiten] Ortsgliederung
Die Stadt Teplá besteht aus den Ortsteilen Babice (Pobitz), Beranov (Böhmisch Borau), Beranovka (Deutsch Borau), Beroun (Pern), Bezvěrov (Weserau), Bohuslav (Paslas), Číhaná (Kschiha), Heřmanov (Hermannsdorf), Horní Kramolín (Obergramling), Hoštěc (Hurschk), Jankovice (Enkengrün), Kladruby (Kladerlas), Klášter (Tepl Stift), Křepkovice (Schrikowitz), Mrázov (Prosau), Nezdice (Nesnitz), Pěkovice (Pöcken), Popovice (Pfaffengrün), Poutnov (Pauten), Rankovice (Rankwotz), Služetín (Lusading), Staré Sedlo (Altsattl), Teplá (Tepl Stadt) und Zahrádka (Sahrad) sowie die Einschichten Pirka und Šafářské Domky (Schafferhäusln).
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
- Prämonstratenserkloster Teplá in Klášter, mit Stiftskirche Maria Verkündigung
- Dekanalkirche des Hl. Ägidius von St. Gilles, errichtet zwischen 1762 und 1765 durch den Tepler Baumeister Hausmann an Stelle eines Vorgängerbaues. Durch den Baumeister Scherbaum aus Elbogen erfolgte 1850 bis 1853 eine Instandsetzung und Erweiterung, bei der auch der Turm vollendet wurde. Die Deckenfresken stellen das Leben des Hl. Ägidius dar und stammen von Elias Dollhopf. Der Hauptaltar von 1724 stammt aus dem Kloster Chotieschau und wurde 1785 nach dessen Säkularisation übernommen.
- Dekanatsgebäude, 1689 errichtet und nach einem Brand 1794 wiederaufgebaut
- barocke Bürgerhäuser am Markt
- Kapelle der Hl. Dreifaltigkeit, zwischen 1692 und 1699 von Christoph Dientzenhofer an Stelle der alten Spitalkirche von 1548 errichtet und 1722 barockisiert
- Kapelle des Hl. Kreuzes, der Schmerzhaften Mutter Gottes und des Apostels Andreas, auf dem Spielberg im Südosten der Stadt bei Heřmanov, 1730 von Kilian Ignaz Dientzenhofer errichtet und zwischen 1768/69 umgebaut, die Ausstattung der Kapelle ging verloren
- Alte Schule, 1574 durch den Abt Johannes VI. Meyskönig gegründet, heute Sitz der Stadtverwaltung
- Altes Rathaus, erbaut zu Beginn des 18. Jahrhunderts
- Dreifaltigkeitssäule auf dem Markt, 1721 vom Tepler Baumeister Braunbrock geschaffen, die Figuren stammen vom Luditzer Bildhauer Wendy
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