Thaur
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Tirol |
Bezirk: | Innsbruck Land (IL) |
Fläche: | 21,1 km² |
Geografische Lage: | Koordinaten: 47° 17′ 42.4" N, 11° 28′ 19.2" O47° 17′ 42.4" N, 11° 28′ 19.2" O |
Höhe: | 633 |
Einwohner (VZ 2001): | 3504 |
Postleitzahl: | 6065 |
Vorwahl: | 05223 |
Gemeindekennziffer: | |
Gemeindeamt: | Dorfplatz 4, 6065 Thaur |
Offizielle Website: | http://www.thaur.tirol.gv.at/ |
Politik | |
Bürgermeister: | Konrad Giner |
Gemeinderat (2004) (XY Mitglieder) |
Thaur ist eine Gemeinde im Bezirk Innsbruck Land, Tirol (Österreich).
Thaur liegt am östlichen Fuß der Nordkette, an der alten Dörferstraße von Innsbruck nach Hall und ist eines der MARTHA-Dörfer. Die Gemeinde bildet ein Haufendorf in leichter Hanglage, das hauptsächlich nördlich dieser Straße gelegen ist. Südlich der neuen Bundesstraße nach Hall liegt ein bedeutendes Industrie- und Gewerbegebiet, das direkt an das der Gemeinde Hall angrenzt. Von großer Bedeutung ist der Gemüseanbau in den umliegenden Feldern. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Innsbruck ist die Gemeinde einem recht großen Siedlungsdruck unterworfen, der bäuerlich-dörfliche Ortskern konnte aber gut erhalten werden. Thaur ist heute unter anderem auch eine beliebte Wohngemeinde.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Absam, Ampass, Hall in Tirol, Innsbruck, Rum, Hl. Kreuz
Ein Urnengräberfeld aus der Bronzezeit weist darauf hin, dass das Gebiet schon um 1000 v. Chr. besiedelt war. Der Name Thaur stammt vermutlich aus der illyrischen Sprache und bedeutet "Fels". 827 wurde Thaur erstmals urkundlich als "taurane" erwähnt. Im Mittelalter war die Salzgewinnung von Bedeutung. Die Burg von Thaur wurde im 13. Jahrhundert ausgebaut und war Gerichtssitz. Nach einem Brand und einem folgenschweren Erdbeben sind heute nur noch Ruinen vorhanden. Die Gemeinde hat fünf Kirchen aufzuweisen. Eine bedeutende ist die barocke Wallfahrtskirche "Romedikirchl" oberhalb des Ortes. Sie ist nahe der -vermutlichen- Heimstatt des Heiligen Romedius, das Schloss Thaur, erbaut. Vom einst stolzen Schloss sind nur mehr Ruinen erhalten. Einst war Schloss Thaur die größte Burg im gesamten Inntal. In Thaur wird die Krippentradition hochgeschrieben. Fast in jedem Haus findet sich eine Weihnachtskrippe. Viele Künstler aus dem Dorf haben sich mit dem Bauen von - meist orientalischen - Bergen, dem Schnitzen von Figuren oder dem Malen der Hintergründe befasst. Die bekannteste Künstlerfamilie sind die Giner.
Die 1700 m hoch gelegene Kaisersäule erinnert an den Besuch von Kaiser Franz I. am 22. Oktober 1815.
Das Brauchtum wird mit Krippenausstellungen und Mullerlaufen (einem Fasnachtsbrauch) gepflegt. Thaur ist die einzige verbleibende Gemeinde in Tirol in der noch eine Palmeselprozession veranstaltet wird, dabei wird eine Lebensgroße Christusfigur auf einem Esel - beide geschnitzt - von der Pfarrkirche unter feierlichem Glockengeläute zur Schlosskirche gezogen, wo in der Allerheiligenlitanei um Schutz und Hilfe gebetet wird, und anschließend in das Nachbardorf Rum. Der Weg zurück nach Thaur führte früher über die - noch autofreie Dörferstraße, heute jedoch auf einem Feldweg. Ebenfalls findet als einzige Gemeinde noch eine Grablegungsprozession am Karfreitag statt. Wie bei einem Begräbnis wird ein lebensgroßer Christuskörper unter den Klängen der Musikkapelle, die Trauermärsche spielt, und dem Beten des schmerzhaften Rosenkranzes durch das Dorf getragen. In der Kirche wieder angekommen, wir der "Grablieger" in das große, den ganzen Altarraum verdeckende, Heilige Grab gelegt. Die Feier der Osternacht am Folgenden Tag ist auch nicht minder prächtig, wird doch die Auferstehung bildlich - mit dem Hochziehen der Heilig-Grab-Leinwand und dem Erscheinen des auferstandenen Christus- dargestellt. Der Besuch der Thaurer Osterliturgie hinterlässt einen bleibenden religiösen Eindruck.
[Bearbeiten] Weblinks
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