Theodor Haubach
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Theodor Haubach (* 15. September 1896 in Frankfurt am Main; † 23. Januar 1945 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Politiker (SPD) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Kindheit und Jugend verbringt Theodor Haubach in Darmstadt. 1914, unmittelbar nach dem Abitur am Ludwig-Georgs-Gymnasium, meldet er sich als Kriegsfreiwilliger, wird mehrfach verwundet und ist bis 1918 Teilnehmer des Ersten Weltkrieges. Nach dem Entsetzen über die Erlebnisse während des Krieges gilt sein Einsatz nun dem Frieden.
Von 1919 bis 1923 studiert er Philosophie, Soziologie und Nationalökonomie und schließt mit einer Promotion ab. Seit 1920 ist Haubach, wie sein Freund Carlo Mierendorff, Mitglied der SPD und arbeitet aktiv bei den Jungsozialisten mit, ist später (1924 – 1929) Redakteur der Tageszeitung "Hamburger Echo" und danach (1929–1933) Mitarbeiter im Reichsinnenministerium und beim Berliner Polizeipräsidenten. Seit 1924 ist Haubach führendes Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, einer Vereinigung, die sich kämpferisch für die Weimarer Demokratie einsetzt und aktiv gegen den zur Macht drängenden Nationalsozialismus unter dem Zeichen der "Drei Pfeile" kämpft: "Symbolkrieg" in Deutschland, 1932 (Richard Albrecht)
Ab Februar 1933 wird Haubach, wie viele SPD-Mitglieder, durch das NS-Regime verfolgt. 1933-34 baute er gemeinsam mit Karl Heinrich eine im wesentlichen aus Reichsbanner-Mitgliedern bestehende sozialdemokratische Untergrundorganisation auf, welche über 1.000 Mitglieder zählte. Nach seiner ersten Verhaftung 1934 ist er im KZ Esterwegen inhaftiert. Ab 1935 arbeitet er als Versicherungsvertreter und nimmt später Kontakt zum Kreisauer Kreis auf. Nach dem misslungenen Attentat vom 20. Juli 1944 wird auch Haubach verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Schwer erkrankt, wird Theodor Haubach am 23. Januar 1945 gemeinsam mit Helmuth James von Moltke in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Theodor Haubach lernte vor seiner Verhaftung die Sängerin Anneliese Schellhase kennen, die mit ihm in einer innigen Liebesbeziehung bis zu seinem Ende eng verbunden war. Sie versuchte vergeblich, selbst durch ein persönliches Gespräch mit Freisler, ihn vor der Hinrichtung zu bewahren.
[Bearbeiten] Literatur
- Richard Albrecht: Der militante Sozialdemokrat. Carlo Mierendorff 1897 bis 1943. Dietz, Berlin 1987, ISBN 3-8012-1128-2
- Richard Albrecht: Symbolkrieg in Deutschland, 1932. Eine historisch-biografische Skizze (MuK; 44). Forschungsschwerpunkt Massenmedien und Kommunikation an der Universität Siegen, 1986.
- Richard Albrecht: Der sensible Sozialdemokrat. Theodor Haubach (1896 – 1945). In: Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten: AVS-Informationsdienst. SPD-Parteivorstand, Berlin, Jg. 16 (1995) Heft 3, S. 3-4 [und] (1995) Heft 4, S. 4-5
- Peter Zimmermann: Theodor Haubach (1896-1945). Eine politische Biographie. Dölling & Galitz, München 2004, ISBN 3-935549-87-3
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Theodor Haubach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.tho.cidsnet.de auf den Seiten der Theodor Haubach Oberschule Berlin-Tempelhof
- Biographie Haubachs auf den Seiten der Theodor Haubach Schule Hamburg-Altona.
- Die Kreisau-Initiative Berlin e.V. bemüht sich um das Andenken an den Kreisauer Kreis.
Personendaten | |
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NAME | Haubach, Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Journalist, Politiker (SPD) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 15. September 1896 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |
STERBEDATUM | 23. Januar 1945 |
STERBEORT | Berlin |