Tommy Lee Jones
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Tommy Lee Jones (* 15. September 1946 in San Saba, Texas) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur.
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[Bearbeiten] Persönliches
Seine Eltern sind der Ölarbeiter Clyde Jones und Lucille Marie (geborene Scott), eine Polizistin.
Jones hatte eine indianische Großmutter (Cherokee) und ist stolz darauf, Texaner in der 8. Generation zu sein. Als Jugendlicher jobbte Tommy Lee mit seinem Vater in den Ölfeldern. Sein Vater soll ihn übermäßig geschlagen haben und verließ irgendwann die Familie, um in den Ölfeldern Libyens zu arbeiten.
Er schaffte es über Football-Stipendien in die Eliteschule "St. Mark's School of Texas" in Dallas, eine Jungenschule, die auf das Hochschulstudium vorbereitet, und dann auf die Harvard Universität, wo er Anglistik studierte und 1969 cum laude abschloss.
Jones ist seit Studienzeiten mit seinem damaligen Zimmergenossen, dem Demokraten Al Gore befreundet und hat im August 2000 dessen Präsidentschaftskampagne unterstützt. In Harvard hat er sehr erfolgreich American Football gespielt (1966-1968) und hatte die Option, als Profi-Spieler zu den Dallas Cowboys zu gehen.
Er ist seit März 2001 mit der Kameraassistentin Dawn Maria Laurel verheiratet. Seine erste Frau war Katherine (Kate) Lardner, Enkelin von Ring Lardner (Kurzgeschichtenautor), mit der er 7 Jahre kinderlos verheiratet war. 1981 heiratete er die Fotografin Kimberlea Gayle Cloughley, von der er sich 1996 scheiden ließ. Mit ihr hat er zwei Kinder, Sohn Austin Leonard (geboren 1983) und Tochter Victoria Kafka (geboren 1991).
Jones gilt als intelligent, vielseitig und schwierig. Sally Field soll nach der Arbeit an "Nebenstraßen" gesagt haben, dass sie nie wieder mit ihm arbeiten wolle. Es heißt, er neige dazu, seine Kollegen "anzubellen" und er sei ungeduldig und unfreundlich, wenn jemand am Set schlecht vorbereitet ist oder nicht konzentriert arbeitet. Andere Quellen betonen seine distanzierte Höflichkeit und Schüchternheit gegenüber Frauen und seine besondere Rücksicht auf Kinder bei Dreharbeiten.
Sein Privatleben schottet Jones ab. Wenn Journalisten danach fragen, wird er unwirsch oder brüsk. Seine offensichtliche Abneigung, Interviews zu geben, lässt er gern an den Journalisten aus. Legendär ist ein Interview das zum Film "Volcano" gemacht wurde. Auf die Frage "Was ist das für ein Gefühl, wenn man auf Lavaströme reagieren muss, die gar nicht da sind?" antwortete er: "Nun hören Sie mal auf. Sowas machen Schauspieler doch ständig." Und als er nach der Anzahl seiner Kinder gefragt wurde, sagte er "Das geht nur mich was an, nicht Sie." Joel Schumacher, Regisseur von "Batman Forever", sagte nach den Dreharbeiten über ihn "Wenn man ihm den Rücken kehrt, dann überrennt er einen." Auch Jim Carey hatte nach den Dreharbeiten zu "Batman" kein gutes Wort für ihn übrig.
Jones gilt aber auch als liebevoller Familienvater, er ist in verschiedenen caritativen Projekten aktiv und spielt mit Leidenschaft Polo. Unter Kollegen wird sein trockener Humor gerühmt. Er lebt fern von Hollywood in San Antonio, Texas. In der Umgebung bewirtschaftet er zwei Ranches, auf denen Rinder und Polo-Ponys gezüchtet werden.
[Bearbeiten] Schauspielkarriere
Erste Erfahrungen mit der Schauspielerei machte Jones in der Schule. Während seines Studiums wirkte er u. a. in Shakespeare- Aufführungen mit. Nach seinem Abschluss in Harvard ging er 1969 nach New York, wo er ein paar Jahre lang für Theater und Fernsehen spielte.
- 1969 "A Patriot For Me" von John Osborne, sein Broadway-Einstand
- 1971 "Four On A Garden" von Abe Burrows mit Carol Channing und Sid Caeser
- 1974 "Ulysses In Nighttown" mit Zero Mostel
- 1971-1975 "One Life To Live" (Dr. Mark Toland) ABC Soap
Eine erste kleine Filmrolle hatte Jones in Love Story, die sein Harvard-Mitbewohner Erich Segal verfasst hatte. Der dritte Mitbewohner war Al Gore. Er spielt den Mitbewohner des Hauptdarstellers Ryan O'Neal und kommentiert in zwei Szenen dessen Liebesleben. 1975 zog er nach Los Angeles und spielte eine Nebenrolle in der Pilotsendung der Serie "Charlie's Angels". Seine erste Hauptrolle war 1976 der flüchtende Gefängnisinsasse in "Vergewaltigt hinter Gittern" (Jackson County Jail). Bekannt wurde Jones als Darsteller in Actionfilmen. Er ist einer der ganz wenigen Schauspieler, die ein eigenständiges Sequel erhielten, obwohl er im ersten Film lediglich eine Nebenrolle hatte: in Auf der Jagd nimmt er die Oscar- gekrönte Rolle des Deputy US-Marshals Sam Gerard aus Auf der Flucht wieder auf. 1983 bekam er einen Emmy für seine Darstellung eines Mörders in der Todeszelle "The Executioner's Song" (Fernsehproduktion), womit sein Bekanntheitsgrad stieg und er sich als Hollywood-Schauspieler etablierte. Heute wohnt er wieder in Texas, seine Gage für Hollywood-Produktionen soll derzeit bei 20 Millionen Dollar liegen (Men In Black 2).
Sein Regiedebüt gab Tommy Lee Jones 1995 mit dem Fernsehfilm "The Good Old Boys" von Elmer Kelton, in dem er auch die Hauptrolle spielt. (Nominierungen für den Cable Ace Award und den Preis der Actor's Guild). 2005 führt er zum zweiten Mal Regie in "The Three Burials of Melquades Estrada", einem zeitgenössischen Western, in dem er ebenfalls eine Hauptrolle spielt. Jones produzierte den Film zusammen mit Luc Besson, Michael Fitzgerald und Chris Menges. Jones wird für die Rolle des Pete Perkins bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem Darstellerpreis ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1970: Love Story (Love Story) Regie: Arthur Hiller
- 1973: (Life Study) Regie: Michael Nebbia (Soziodrama)
- 1973: (Eliza's Horoscope) Regie: Gordon Sheppard
- 1976: Vergewaltigt hinter Gittern (Jackson County Jail) Regie: Michael Miller
- 1977: Der Mann mit der Stahlkralle (Rolling Thunder) Regie: John Flynn
- 1977: TV-Film: Howard Hughes - eine Legende (The Amazing Howard Hughes)
- 1978: Der Clan (The Betsy) Regie: Daniel Petrie
- 1978: Die Augen der Laura Mars
- 1980: Nashville Lady (Coal Miner's Daughter) Regie: Michael Apted
- 1981: Nebenstraße (Back Roads) Regie: Martin Ritt
- 1982: (The Executioner's Song) TV! Regie: Lawrence Schiller
- 1983: Insel der Piraten (Nate And Hayes / Savage Islands) Regie: Ferdinand Fairfax
- 1984: Nur der Tod ist umsonst (The River Rat) Regie: Tom Rickman
- 1984: KGB - Der schmutzige Krieg (KGB)
- 1986: Der Herrscher des Central Parks (The Park Is Mine) Regie: Steven Hillard Stern
- 1986: Black Moon (Black Moon Rising) Regie: Harry Cokliss
- 1987: Chicago Blues (The Big Town) Regie: Ben Bolt
- 1988: Stormy Monday (Stormy Monday) Regie: Mike Figgis
- 1988: Tote Engel lügen nicht (Gotham / The Dead Can't Lie) Regie: Lloyd Fonvielle
- 1988: TV-Vierteiler: (Lonesome Dove)
- 1988: Ein Tag im April (April Morning) TV-Drama
- 1989: Die Killer-Brigade (The Package) Regie: Andrew Davis
- 1990: Airborne – Flügel aus Stahl (Fire Birds) Regie: David Green
- 1991: JFK – Tatort Dallas (JFK) Regie: Oliver Stone
- 1992: Alarmstufe: Rot (Under Siege) Regie: Andrew Davis
- 1992: Das Kartenhaus (House Of Cards) Regie: Michael Lessac
- 1993: Auf der Flucht (The Fugitive) Regie: Andrew Davis
- 1993: Zwischen Himmel und Hölle (Heaven & Earth) Regie: Oliver Stone
- 1994: Explosiv – Blown Away (Blown Away) Regie: Stephen Hopkins
- 1994: Natural Born Killers
- 1994: Operation Blue Sky (Blue Sky)
- 1994: Der Klient (The Client) Regie: Joel Schumacher
- 1994: Homerun (Cobb) Regie: Ron Shelton
- 1995: (TV-Film: The Good Old Boys)
- 1996: Batman Forever
- 1997: Volcano
- 1997: Men in Black
- 1998: Auf der Jagd
- 1998: Small Soldiers (Stimme)
- 1999: Doppelmord
- 2000: Space Cowboys
- 2000: Rules - Sekunden der Entscheidung
- 2002: Men in Black II
- 2003: Die Stunde des Jägers (The Hunted)
- 2003: The Missing
- 2005: Man of the House Regie: Stephen Herek
- 2005: The Three Burials of Meliquiades Estrada (Kinostart Deutschland noch offen)
- 2006: Robert Altman's Last Radio Show (A Prairie Home Companion)
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Nominierungen
[Bearbeiten] Oscar
1994 Bester Nebendarsteller für Auf der Flucht
1992 nominiert als Bester Nebendarsteller für JFK - Tatort Dallas
[Bearbeiten] BAFTA-Award
1994 nominiert als Bester Nebendarsteller für Auf der Flucht
1992 nominiert als Bester Nebendarsteller für JFK - Tatort Dallas
[Bearbeiten] Golden Globe
1994 Bester Nebendarsteller für Auf der Flucht
1981 nominierst als Bester Hauptdarsteller (Komödie/Musical) für Nashville Lady
[Bearbeiten] Weitere
Internationale Filmfestspiele von Cannes
2005 Bester Darsteller für The Three Burials of Meliquiades Estrada
1989 nominiert als Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie für Lonesome Dove
1983 Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie für Das Lied des Henkers
[Bearbeiten] Deutsche Standardstimme
Tommy Lee Jones wird hauptsächlich von dem Schauspieler Ronald Nitschke synchronisiert.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Tommy Lee Jones im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Tommy Lee Jones in der Internet Movie Database
- Tommy Lee Jones Biografie bei WHO'S WHO
Personendaten | |
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NAME | Jones, Tommy Lee |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 15. September 1946 |
GEBURTSORT | San Saba, Texas |