Treene
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Treene (dänisch: Trenen; zur Namensgebung siehe Treia) ist ein Fluss im Norden Schleswig-Holsteins. Sie kommt aus dem Treßsee bei Großsolt (Kreis Schleswig-Flensburg) und mündet nach 73 km bei Friedrichstadt (Kreis Nordfriesland) 25 km oberhalb des Eidersperrwerks in die Eider, deren wichtigster Nebenfluss sie ist. Die Bondenau, als wichtigster Zufluss des Treßsees gleichsam der Oberlauf der Treene, entspringt 15 km östlich des Sees bei Sörup auf der von Flensburger Förde und Schlei begrenzten Halbinsel Angeln. Mithin ist die Treene der Sonderfall eines Nordseezuflusses, der auf einer Halbinsel der Ostsee entspringt. Vom Treßsee bis nach Tüdal ist das Gebiet entlang der Treene Teil des bis zu 20 qkm großen Naturschutzprojektes Obere Treenelandschaft.
Ihr mittlerer Abschnitt zwischen Oeversee bzw. Langstedt und Treia hat sich zum beliebten Paddelrevier entwickelt; weiter flussabwärts bildet die Eider-Treene-Sorge-Niederung ein ökologisch wertvolles Rückzugsgebiet für Zugvögel ("Storchendorf" Bergenhusen). In Schwabstedt existiert eine Flussbadeanstalt; ab dort kann die Treene mündungswärts auch mit Sportbooten befahren werden.
In frühgeschichtlicher Zeit hatte der Streifen trockenen Landes zwischen Treene(-Niederung) und Schlei die Funktion einer Landenge. Hier sicherte das Danewerk die damals eigentlich mehr als 20 km weiter südlich an der Eider verlaufende Südgrenze Dänemarks. Der westlichste Teil der Treene war die Grenze zwischen dänischer und sächsischer (niederdeutscher) Besiedlung. Die Route Eider - Treene - Rheider Au (Nebenfluss der Treene) - Schlei diente als Schiffahrtsweg zwischen Nord- und Ostsee (siehe auch Haithabu). Gängig ist die Meinung, dass dabei Boote zwischen der Schleibucht Selker Noor und der Rheider Au 16 km weit auf Rollen über den 20 m hohen Landrücken gezogen wurden; eine Theorie, dass der Kograben, 1 bis 2 km südlich parallel zum Danewerk, als Schifffahrtskanal diente, wurde auch vorgeschlagen.