Friedrichstadt
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Friedrichstadt | |
Koordinaten: | Koordinaten: 54° 22′ N, 9° 4′ O54° 22′ N, 9° 4′ O | |
Höhe: | 2 m ü. NN | |
Fläche: | 4,03 km² | |
Einwohner: | 2496 (30. Sep. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 619 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 25840 | |
Vorwahl: | 04881 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 033 | |
Adresse der Amtsverwaltung: |
Markt 11 25840 Friedrichstadt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Peter Hofmann | |
Lage der Stadt Friedrichstadt im Kreis Nordfriesland | ||
Der Luftkurort Friedrichstadt (dänisch: Frederiksstad) liegt zwischen den Flüssen Eider und Treene im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die Stadt gehört zum Amt Friedrichstadt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Friedrichstadt liegt in der Eider-Treene-Niederung am Einfluss der Treene in die Eider. Bewohnbar wurde der in der Marsch gelegene Platz an dem sich Friedrichstadt befindet erst 1570 als Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorf hier die Treene durchdämmen ließ, zwei Sielzüge mit Schleusen zur Eider baute und das Gebiet um den Zusammenfluss entwässerte. Vom starken Einfluss des Wassers zeugt noch heute das Stadtbild.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Ehrgeizige Gründungspläne 1620/1624
Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf verfolgte ehrgeizige Pläne, und wollte sein Land zum Mittelpunkt einer Handelslinie von Spanien über Russland nach Ostindien aufwerten. Um einen starken Handelshafen an der Nordseeküste zu etablieren, wollte er Niederländer, damals die führenden Händler Europas, gewinnen. Sein Plan bestand darin, unter anderem den in ihrem Heimatland verfolgten Remonstranten Religionsfreiheit in einer Siedlung mit niederländischer Amtssprache innerhalb seines Herrschaftsgebiets zu gewähren. Widerstand kam aus dem nahegelegenen Tönning, wo Händler die neue Konkurrenz fürchteten und von Friedrichs Mutter Augusta, die entschieden dagegen war, fremde Religionsgemeinschaften in das Land zu lassen. Friedrich konnte sich aber durchsetzen und erließ 1620 zwei Oktroy, die den Remonstranten Land, Religionsfreiheit, wirtschaftliche Privilegien, niederländische Amtssprache und eine Verwaltung nach dem Vorbild von Amsterdam und Leiden versicherten.
1621 wurde mit dem ersten Hausbau der Exulantensiedlung begonnen. Prägend für die frühe Stadtgeschichte war der ursprüngliche Antwerpener Wilhelm van Hoven. Er vertrat den Herzog und war maßgeblich an der frühen Stadtgeschichte beteiligt. Sein ehemaliges Haus heißt noch heute "Alte Münze" - zwar erhielt Friedrichstadt nie das von Friedrich zugesagte Münzprivileg, klar war aber immer dass die eventuelle Münze in van Hovens Haus eingerichtet würde. Durch den Dreißigjährigen Krieg, der seit 1626 auch Schleswig-Holstein stark in Mitleidenschaft zog, entwickelte sich die Siedlung nur langsam. 1630 konnten die Remonstranten ihren Glauben auch wieder in ihrer Heimat ausüben, so dass viele zurückkehrten. Van Hoven musste die Stadt 1634 verlassen, aufgrund der Stadtentwicklung war er vollkommen verarmt.
[Bearbeiten] Zuzug verschiedener Religionsgemeinschaften in die „Stadt der Toleranz“
Mitglieder verschiedener Religionsgemeinschaften siedelten sich in Friedrichstadt an. Schon am 24. Februar 1624 gewährte Friedrich auch Katholiken eine eingeschränkte Religionsfreiheit, da er für seine Pläne auf das Wohlwollen Spaniens gegenüber der Siedlung angewiesen war. Die katholische Gemeinde ist damit die älteste katholische Gemeinde Schleswig-Holsteins seit der Reformation. Sie durften eine Kirche bauen, diese aber keinen Turm haben, Gottesdienste durften sie nicht in der Öffentlichkeit feiern. Von 1627 bus 1638 betreuten Dominikaner die Gemeinde, 1646 zogen jesuitische Missionare aus Belgien in die Stadt. Die katholische Gemeinde blieb immer eine der kleineren in Friedrichstadt, ihre höchste Mitgliederzahl erreichte sie um 1750 mit 120 Mitgliedern. Überregional bedeutsam war sie insofern, dass sie eine von nur vier an der gesamten Westküste Schleswigs und Holsteins war.
Dazu kamen Lutheraner, Mennoniten, Quäker und dänische Lutheraner. Sie bilden noch heute Gemeinden. Die römisch-katholischen Christen haben keine eigene Gemeinde mehr, sind aber noch im religiösen Leben aktiv. Die Quäker bilden damit eine der ältesten Gemeinden Deutschlands, in Friedrichstadt entstand von 1677 bis 1678 auf Anregung des Anwesenden William Penn das erste deutsche Gebetshaus der Quäker. Unter anderem besuchte auch George Fox die Stadt. Das Gebetshaus selbst überstand die Zeiten nicht, 1850 wurde es im Krieg zerstört.[1]
[Bearbeiten] Jüdische Gemeinschaft
Die Stadt beherbergte die einzige jüdische Gemeinde Nordfrieslands. Friedrichs Versuche spanische Sepharden anzusiedeln scheiterten am Widerstand des spanischen Königs, 1675 gelang es jedoch deutsche Juden anzuwerben, deren Gemeinde um 1850 500 Mitglieder umfasste und zeitweise zweitgrößte Religion in Friedrichstadt war. Sie war damit eine der größten Schleswig-Holsteins und des dänischen Gesamtstaats. Andere wie die aus der Schweiz kommenden Socinianer, waren nur kurzfristig in der Stadt − 1663 verwieß sie Christian Albrecht nach gerade einmal 18 Monate wieder ausserhalb des Landes. Lange blieben die Niederländer die dominierende Bevölkerungsgruppe, was sich auch daran zeigt, dass der Rat bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts seine Protokolle in niederländisch verfasste.
[Bearbeiten] Kriegsopfer: Dreißigjähriger Krieg, Großer Nordischer Krieg, Schleswigscher Krieg
Zentral auf dem Weg nach Eiderstedt gelegen, nahmen in den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts immer wieder verschiedenen Truppen die Stadt ein. Wallenstein plante, Friedrichstadt als Kriegshafen einzurichten, was jedoch daran scheiterte, dass er seine anvisierte Kriegsflotte nie aufbaute. Nachdem der dänische König 1715 die Gottorfsche Festung Tönning schleifte, entstanden kurzfristig Pläne in Friedrichstadt eine neue aufzubauen.
Ein anderer prominenter Flüchtling war der spätere fränzösische "Bürgerkönig" Ludwig Philipp, der 1796 auf der Flucht vor der französischen Revolution einige Monate unter dem Decknamen "De Vries" als Hauslehrer in der Stadt arbeitete.
Die durch den aufkommenden Nationalismus ausgelösten Konflikte in der Mitte des 19. Jahrhunderts sollten in der Stadt der religiösen Toleranz zu einer Tragödie führen. Bis zum Herbst 1850 hatte der Erste Schleswigsche Krieg um das Herzogtum Schleswig den Südwesten des Landes verschont. Nach der Schlacht von Idstedt am 25. Juli 1850 war der Krieg praktisch entschieden, und die verbliebenen schleswig-holsteinischen Truppenverbände zogen sich nach Holstein zurück. Vom 29. September bis zum 4. Oktober 1850 versuchten sie jedoch in einer letzten Kraftanstrengung, die mit dänischen Truppen belegte Stadt zurückzuerobern, was jedoch misslang. Durch die Bombardierung der Stadt kamen 31 Einwohner ums Leben oder wurden verletzt, ebenso wie 53 dänische Soldaten starben, 285 Häuser wurden zerstört, darunter das Rathaus und die Remonstrantenkirche. Ebenfalls brannte das Stadtarchiv nieder. Den Opfern gedenkt heute ein Denkmal an der evangelischen Kirche.
[Bearbeiten] Preußen, die Zeit des Nationalsozialismus und danach
Im zweiten Krieg um Schleswig 1864 wurde Friedrichstadt kampflos besetzt. Das gesamte Herzogtum kam unter preußische Verwaltung und wurde 1867 Teil der einheitlichen Provinz Schleswig-Holstein. Im selben Jahr wurde ein Amtsgericht eingerichtet, das bis 1975 bestand. Nach der Kommunalreform 1869 kam Friedrichstadt, das wie alle Städte des Landes bis dahin außerhalb der Ämter und Landschaften gestanden hatte, zum neu geschaffenen Kreis Schleswig, dessen westlichste Spitze es bildete.
Abwandernde Juden senkten die Größe der jüdischen Gemeinde bis 1933 auf 32 Mitglieder. Während der Reichspogromnacht verhafteten SA-Männer einen Teil von ihnen und lieferten sie in das KZ Sachsenhausen ein. Weitere Juden flüchteten nach Hamburg, viele von ihnen kamen von dort aus ins Konzentrationslager, so dass heute nur noch zwei Friedhöfe und Gebäude der historischen Synagoge an die Juden erinnern.[2]
Die Einwohnerstruktur änderte sich nach 1945 noch einmal erheblich durch Heimatvertriebene aus dem ehemals deutschen Gebieten. Erstmals seit 1750 kam so auch wieder eine nennenswerte Anzahl von Katholiken in die Stadt.
Das ursprünglich in der Region Stapelholm liegende Friedrichstadt gehörte seit der Bildung der Kreise in Schleswig-Holstein 1867 zum Kreis Schleswig. Bei der Kreisreform 1970 wurde es allerdings nicht Teil des Kreis Schleswig-Flensburg, sondern kam mit den Gemeinden Seeth, Drage sowie dem ehemaligen Kreis Eiderstedt an den Kreis Nordfriesland. Ein Relikt aus dieser Zeit ist die Bauernglocke, welche typisch für alle Stapelholmer Orte ist, und entweder als Gefahrensignal oder für Rufe durch den amtierenden Bauernvogt genutzt wurde. Sie steht jetzt auf dem Platz vor der Jugendherberge. Ein Bild einer Bauernglocke ist im Wappen von Erfde sichtbar.
[Bearbeiten] Politik
Von den 17 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2003 sieben Sitze inne, die SPD sechs, die Wählergemeinschaft FBV drei und der SSW einen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Stadtbild
Die Planstadt ist anhand eines Schachbrettmusters gestaltet. Der ältere, von der holländischen Backsteinrenaissance geprägte Teil der Stadt wird von einer Gracht namens Mittelburggraben durchzogen. Über sie führt eine 1773 gebaute Brücke aus Feldsteinen. Eine weitere Gracht, die Norderburggracht, wurde bereits 1705 zugeschüttet. Die Wasserarme der Stadt bieten Lebensraum für unzählige Enten, deren Fütterung wegen der Überpopulation mittlerweile verboten wurde.
Die Häuser aus den Gründungstagen der Stadt sind mit aus Holland eingeführten Baumaterialien von holländischen Baumeistern gebaut. Eine umfassende Stadtsanierung in den 1970ern und 1980ern restaurierte viele Gebäude der Gründerzeit. Durch ihr holländisch geprägtes Erscheinungsbild ist sie beliebter Anlaufpunkt für Touristen und Tagesausflügler. An der Westseite des Marktplatz befinden sich noch neun Treppengiebelhäuser aus Backstein, die in der Gründerzeit der Stadt entstanden sind. Davor steht ein kleines Brunnenhäuschen von 1879. Das von Heinrich Rohardt errichtete Gebäude ist mit vier plattdeutschen Sprüchen des Dichters Klaus Groth zum Thema Wasser verziert. Grachtenfahrten sind ein beliebtes Tourismusangebot. Bei Regen ist neben den Kirchen die Minieisenbahnanlage auf 100 m² namens „Modellbahn-Zauber“ beliebt.
[Bearbeiten] Sakralbauten
Es gibt in Friedrichstadt fünf Glaubensgemeinschaften. Die Remonstrantenkirche (wiedererrichtet 1852-1854) beherbergt die einzige Remonstranten-Kirchengemeinde Deutschlands. Bis etwa 1885 wurde in ihr ausschließlich in niederländisch gepredigt, die Pfarrer sind weiterhin überwiegend Niederländer. Remonstrantische Gottesdienste finden heute monatlich statt, Predigtsprache ist deutsch, nur einzelne Teile wie das Vaterunser werden auf niederländisch gesprochen.
Die katholische Gemeinde gilt aufgrund ihrer frühen Neugründung nach der Reformation als katholische Mutterpfarrei an Schleswig-Holsteins Westküste. Die Gemeinde zog innerhalb Friedrichstadts mehrmals um. Nachdem die Jesuiten 1646 in die Stadt kamen, fanden Gottesdienste im Fünfgiebelhaus statt. 1846 baute der Kopenhagener Architekt Friedrich Hetsch eine Kirche, die die Friedrichstätter jedoch schon 1849 aufgrund von Konstruktionsmängeln wieder abrissen. 1854 folgte ein weiterer Kirchenneubau, in dem sich die Gemeinde bis 2003 befand.[3], die ehemalige katholische St. Knuth-Kirche (1854) am Fürstenburgwall wurde am 31. Oktober 2003 profaniert. In der neugotischen Kirche ohne Turm finden nur noch einmal im Monat ein Wortgottesdienst statt. [4]. Im Gegensatz zu anderen profanierten Kirchengebäuden will das Erzbistum Hamburg die denkmalgeschützte Kirche aufgrund ihrer historischen Bedeutung auf jeden Fall zu erhalten. Am 5. Dezember 2005 beschloss ein vom Bischof ernanntes Kuratorium den Künstler Otmar Alt mit einer kompletten Neugestaltung der Kirche zu beauftragen. Alt sagte zu, bisher scheitert das Projekt aber daran, dass für die Sanierung und künstlerische Gestaltung eine sechsstellige Summe notwendig wäre. [5]
Ferner existiert die evangelisch-lutherische St.-Christopherus-Kirche am Mittelburgwall, die auch den katholischen Christen Obdach gewährte und in deren Gemeindesaal die etwa 140 Katholiken Aufnahme gefunden haben. Die Saalkirche nach niederländischem Vorbild stammt von 1643-1649, die barocke Turmhaube von 1762. Das Altargemälde von 1675 malte der Rembrandt-Schüler Jürgen Ovens, der Hofmaler von Friedrich III.. Es zeigt die Beweinung Christi. Ovens selbst stellte sich in einer Männergestalt oben links dar und fand 1678 seine Grabstätte in der Kirche. Die Kanzel fertigte Heinrich Ringerink um 1600. Der Überlieferung nach soll sie zusammen mit der Taufe und einer der Glocken aus bei der Burchardiflut untergegangenen Kirchen Alt-Nordstrands stammen. Die Verbindung zum Meer zeigt ein Votivschiff von 1738 mit der Aufschrift „Der löblichen Schifferzunft zur Ehre und dieser Kirche zur Zierde. Anno 1738.“ Ihren Namen erhielt die Kirche erst 1989. Im Angedenken an die zahlreichen Touristen, die Friedrichstadt und die Kirche besuchen, benannte die Gemeinde sie nach St. Christopherus, dem Schutzheiligen der Reisenden.[6]
In der Alten Münze findet sich der Betsaal der Glaubgensgemeinschaft der Mennoniten. Diesen nutzt auch die ev.-luth. dänische Gemeinde, vom Museum für Stadtgeschichte aus, kann man in den Betsaal hineinsehen. Die ehemalige Synagoge von 1845 beherbergt heutzutage keine jüdische Gemeinde mehr. 1941 in ein Wohnhaus umgewandelt, dient sie seit einer aufwendigen Restaurierung 2003 als Kulturzentrum. In ihrem innern befindet sich eine Ausstellung über die Geschichte der jüdischen Gemeinde.
[Bearbeiten] Museen
Das Museum für Friedrichstädter Geschichte ist seit 1997 in der Alten Münze.
[Bearbeiten] Sport
Mit der Turnhalle der Realschule, einem Fußballplatz und einem Freiluftschwimmbad dienen sowohl Treene, als auch die Eider diversen Vereinen als Betätigungsfeldern, z.B. für den/die
- Die Schützengilde von 1690 ist der älteste noch bestehende Verein der Stadt. Er organisiert das alle drei Jahre stattfindende Schützenfest und ist stark in das soziale Zusammenleben der Friedrichstädter involviert-
- Reitergilden (Ringreitergilde v. 1812; Jungringreitergilde v. 1947), die der regionalen Sportart des Ringreitens nachgehen.
- Segelclub Friedrichstadt, der bereits seit 1971 ein Optimisten-Trainingslager ausrichtet, an dem bis über 100 Kinder und Jugendliche aus Schleswig-Holstein das Segeln lernen und trainieren.
- Friedrichstädter Rudergesellschaft v. 1926, die immer wieder deutsche Meister stellen konnte und zusammen mit dem Drachenbootverein Schwerin seit 2005 ein jährliches Drachenbootrennen veranstaltet.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Verkehr
Der Tourismus stellt für die Stadt, die laut taz "auf jedem Meter ein Dutzend Fotomotive" bietet[7] überwiegenden Hauptwirtschaftszweig der Stadt dar. Neben Hotels und Privatunterkünften bietet Friedrichstadt für seine Gäste einen Campingplatz und eine Jugendherberge. Ebenso befindet sich in einem alten Patrizierhaus Schleswig-Holsteins einzige Privatklinik für plastische Chirurgie.
Die Stadt wird durch die Häfen an Eider und Treene, die Marschbahn Hamburg–Westerland, sowie die Bundesstraßen B 5 und B 202 erschlossen. Bei Friedrichstadt führt seit 1916 eine Brücke über die Eider, die die vorher 300 Jahre lang bestehende Fährverbindung ablöste.
Die Eisenbahnverbindung nach Schleswig durch die Schleswiger Kreisbahn wurde bereits 1934 stillgelegt.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
In Friedrichstadt befinden sich drei Schulen:
- eine Grund- und Hauptschule; von 1971 bis 1985 Lehrtätigkeit durch Otto Beckmann
- eine Realschule
- die Hans-Helgesen-Skole des Dänischen Schulvereins
Zum Besuch eines Gymnasiums begeben sich die Schüler in der Regel nach Husum
[Bearbeiten] Sprache
In Friedrichstadt wird heute vor allem Hochdeutsch gesprochen. Dennoch gibt es noch Relikte der niederländischen Sprache. So haben sich noch einzelne niederländische Begriffe erhalten. Ein hier vor allem zu Silvester gegessenes Schmalzgebäck wird zum Beispiel Fudjes genannt. Frikadellen (Buletten) werden als Frikandellen (ndl. frikandel) bezeichnet.
Weiterhin gehört Friedrichstadt zum plattdeutschen Sprachraum, Niederdeutsch wird noch von vielen, vor allem älteren Menschen, gesprochen.
Friedrichstadt befindet sich historisch an der Grenze zwischen deutschem (in Dithmarschen und Stapelholm), dänischem (in den Goesharden) und friesischem (auf Eiderstedt) Sprachraum.
[Bearbeiten] Ehrenbürger
- Constantin von Zeditz-Neukirch (1868)
- Detlev von Bülow-Bossel (1916), Oberpräsident der preußischen Provinz Schleswig-Holstein 1907-1914. Bekam die Ehrenbürgerwürde für seinen Einsatz zur Errichtung einer Eiderbrücke in Friedrichstadt
- Karl Christiansen (1994)
- Elske Laman Trip (2005) Pastorin der remonstrantisch-reformierten Gemeinde
[Bearbeiten] Wappen
Das Friedrichstädter Wappen stammt von 1652 und stellt die beiden Flüsse Treene und Eider dar, vom Nesselblatt des Hauses Holstein-Gottorf überlagert werden. Die Silberlinien um die Flüsse wurden 1986 ergänzt, um den Regeln der heraldischen Farbgebung gerecht zu werden.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Claus Bernet: "Quäkerhaus Friedrichstadt" in: Qäuker. Zeitschrift der deutschen Freunde. Nr. 4 77. Jahrgang Juli-August 2003 S. 192
- ↑ Bantelmann/Kuschert/Panten/Steensen: Geschichte Nordfrieslands, Heide 1995 S. 359ff.
- ↑ Pfarrbrief d. Gemeinde Husum Seite 2
- ↑ Geschichte der Kirche St. Knud
- ↑ http://www.nordkirche.de/gemeinde/Friedrichstadt/St-Knud/470625e50004451fe9d4b177/1
- ↑ Michael Reiter: Kirchen am Meer. Kiel 2000, Lutherische Verlagsanstalt S. 40f.
- ↑ Esther Geißlinger: Kunst soll Kirchenbau retten. In: tageszeitung Nord-Ausgabe v. 23.10.2006
[Bearbeiten] Literatur
- Jürgen Lafrenz: Friedrichstadt. In: Deutscher Städteatlas. Band II, 3 Teilband. Dortmund-Altenbeken 1979, ISBN 3-89115-314-7
- Marie Elisabeth Rehn: Juden in Friedrichstadt. Die Vorstandsprotokolle einer israelitischen Gemeinde im Herzogtum Schleswig 1802–1860. Hartung-Gorre, Konstanz 2001, ISBN 3-89649-646-8 (Quellenedition des Protokollbuchs auch online: Volltext)
- Christiane Thomsen: Friedrichstadt. Ein historischer Stadtbegleiter. Boyens, Heide 2001, ISBN 3-8042-1010-4
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Friedrichstadt – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Friedrichstadt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Offizielle Seiten von Friedrichstadt
- Fremdenverkehrsgemeinschaft W.I.R. Friedrichstadt
- Stadtportrait in brand eins
- Friedrichstadt bei geschichte-s-h
- Gesellschaft für Friedrichstädter Stadtgeschichte
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