Truchtelfingen
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Stadt: | Albstadt |
Einwohner: | 3.229 (Juni 2006) |
Höhe: | 754 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 72461 |
Vorwahl: | 07432 |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 14′ N, 09° 02′ O48° 14′ N, 09° 02′ O |
Offizielle Website: | www.albstadt.de |
Truchtelfingen ist ein Stadtteil von Albstadt im Zollernalbkreis, Baden-Württemberg. Er liegt auf der Schwäbischen Alb, etwa auf halben Weg zwischen Stuttgart und dem Bodensee.
Der Ort zählt über 3200 Einwohner und liegt im Tal der Schmiecha, eines linken Nebenflusses der Donau. Nördlich angrenzender Stadtteil ist Tailfingen, im Süden liegt Ebingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ort ist eine alemannische Gründung, die nach der Vertreibung der Römer (260 n.Chr.) wohl von einem Sippenhäuptling namens Truchtolf vorgenommen wurde. Der Ort wird erstmals 950 in einer Urkunde von Kaiser Otto des Großen erwähnt.
Im 12. und 13. Jahrhundert kam Truchtelfingen an das Kloster St. Gallen. Im 14. Jahrhundert erwarben die Herren von Schalksburg (Hohenzollern) Truchtelfingen, deren Herrschaft 1403 Württemberg aufkaufte. Seitdem ist Truchtelfingen württembergisch. Der Ort gehörte zum Amt bzw. Oberamt Balingen, aus dem 1934 der Landkreis Balingen hervorging.
1534 führte Herzog Ulrich von Württemberg in seinem Territorium, und damit auch in Truchtelfingen, die Reformation ein, seither ist der Ort evangelisch. Eine Kirche wurde bereits 1275 erwähnt, 1462 taucht sie als St. Gallus-Kirche auf. Sie wurde vermutlich vom Kloster St. Gallen gestiftet. Die heutige evangelische Pfarrkirche wurde 1732 erbaut, wobei der Turm noch aus gotischer Zeit stammt.
Von der Industrialisierung wurde der Ort zunächst kaum ergriffen, denn der Taleinschnitt ist hier besonders breit, was die Landwirtschaft erleichtert. Die Truchtelfinger konnten also ganz gut von der Landwirtschaft leben; der Zwang zum Nebenerwerb war hier nicht so stark wie in den Nachbargemeinden. Aus dem Nebenerwerb - der Strumpfwirkerei - entwickelte sich die Textilindustrie in den Nachbarorten (Ebingen, Tailfingen). Auch heute noch ist Truchtelfingen stärker landwirtschaftlich geprägt als diese. Dies führte dazu, dass bereits um 1900 die reichen Tailfinger Fabrikanten mit ihren Autos durch Truchtelfingen rasten, was vielen Truchtelfinger Hühnern das Leben kostete. Sehr spät und sehr zögerlich siedelte sich Industrie in Truchtelfingen an; die Bewohner des Orts gingen in den Nachbarorten zur Arbeit, wenn die Landwirtschaft zum Lebensunterhalt nicht ausreichte. 1901 wurde die Talgangbahn in Betrieb genommen. Von dieser Verkehrsanbindung profitierten sowohl die Truchtelfinger Arbeitnehmer als auch die Unternehmer des Orts.
1934 wurde Truchtelfingen unter dem Druck der Nationalsozialisten in die Nachbarstadt Tailfingen eingemeindet.
1960 wurde die Sana-Klinik (Krankenhaus) auf Truchtelfinger Gemarkung erbaut. 1967 erfolgte der Bau der Zollern-Alb-Halle (größte Veranstaltungshalle in Albstadt).
Am 1. Januar 1975 wurde Truchtelfingen mit Tailfingen im Rahmen der Gemeindereform ein Stadtteil der neu gegründeten Großen Kreisstadt Albstadt und konnte seitdem wieder mehr Eigenständigkeit gewinnen. Da Truchtelfingen als Stadtteil von Tailfingen zu Albstadt kam, besitzt der Ort heute weder einen eigenen Ortsvorsteher noch einen eigenen Ortschaftsrat. Als „Ersatz-Schultes“ fungiert lokalpolitisch immer wieder der „Sprecher der Truchtelfinger Vereine“. Bis Februar 2002 war dies Artur Söll, seitdem hat dieses Amt Klaus Konzelmann inne.
1998 wurde wegen mangelnder Rentabilität der Betrieb der Talgangbahn eingestellt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
siehe: Liste der Bürgermeister von Albstadt und der ehemalig selbständigen Gemeinden
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Truchtelfingen zeigt unter schwarzem Schildhaupt, eine liegende silberne Hirschstange, in Silber ein aufgerichteter schwarzer Bär mit silbernem Halsband. Erklärung: Im Mittelalter gehörte der Ort eine Zeit lang dem Kloster St. Gallen; dessen Wappentier ist der Bär. Die Geweihstange weist auf die Zugehörigkeit zu Württemberg.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Neben der Kirche ist vor allem das sehr liebevoll hergerichtete alte Pfarrhaus zu nennen.
[Bearbeiten] Weblinks
Stadtteilinfo auf der Internetpräsenz der Stadt Albstadt
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Koordinaten: 48° 14′ N, 09° 02′ O