Trullanische Synode
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Die (2.) Trullanische Synode (Trullanum, Quinisextum bzw. Penthekton) war eine im Jahr 691 vom byzantinischen Kaiser Justinian II. einberufene Kirchenversammlung.
Die nach dem Ort der Versammlung, dem Kuppelbau des Kaiserpalastes (Trullum), benannte Synode, an der 211 Bischöfe, überwiegend aus dem Osten, teilnahmen, hatte die Aufgabe, sich mit Fragen zu befassen, die auf dem Dritten Konzil von Konstantinopel unebeantwortet geblieben waren. Während die zentralen Fragen christlicher Dogmatik, etwa der lange umstrittenen Christologie, eher am Rande behandelt wurden, standen weitgehend Fragen der Liturgie, der Kirchendisziplin, u.ä. im Mittelpunkt. Doch auch dies war nicht unumstritten, da es Traditionen betraf, die sich in der römischen Kirche z.T. anders entwickelt hatten als bei den Orthodoxen des Ostens. So kam es, dass die Unterzeichnung der 102 Kanones der Synode (die im orthodoxen Bereich als Teil des Dritten Konzils von Konstantinopel gilt) zunächst von Papst Sergius I. abgelehnt wurde. Später erklärte der römische Klerus, er akzeptiere die Beschlüsse, soweit sie dem wahren Glauben und den römischen Dekreten nicht widersprächen.
Geregelt wurde unter anderem:
- die Frage des Zölibats
- das Verhältnis zu den Juden (jüdischen Ärzten wurde untersagt, christliche Geistliche zu behandeln)
- das Gebot an Bischöfe, die ihren Bischofssitz verlassen hatten, zurückzukehren (das betraf vor allem den Nahen Osten und die arabische Eroberung), (Residenzpflicht)
- das Simonieverbot
- das Verbot für Kleriker, Theater oder Pferderennen zu besuchen
- die Fastengebote
- der Rang des Patriarchats von Konstantinopel
- das Mindestalter für bestimmte Kirchenämter
- das Noviziat, die Kleidung und Haartracht der Mönche
- das Verbot von Doppelklöstern
- das Verbot des Würfelspiels und der Wahrsagerei
- das Verbot der Darstellung Christi als Lamm Gottes
- das Verbot der Abtreibung
Beschlüsse des Konzils:
- Der allgemein eingerissenen Praxis gab man nach und erlaubte den Priestern die Fortsetzung einer vor ihrer Weihe geschlossenen Ehe.
- Die Darstellung Christi als Lamm wurde untersagt, Fastenregelungen erlassen und der Patriarch von Konstantinopel aufgewertet.
Nur die ersten 150 der 185 dieser Penthekte genannten Synode wurden durch Rom anerkannt und zwar erst 710.