Verdienst
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Das Verdienst ist allgemein die gesellschaftlich anerkennenswerte Tat.
Ursprünglich scheint der Begriff im Zusammenhang mit dem christlichen Wertesystem entstanden zu sein, vor allem mit der Ermahnung, dass man keine Ansprüche für geleistete Verdienste geltend machen solle, weil dies zu Streit führe.
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[Bearbeiten] Verdienst in der Gesellschaft
Nach Erbringung herausragender Leistungen für eine Gemeinschaft, zum Beispiel bei der Ausübung eines Ehrenamtes oder als Politiker, werden durch den Staat und durch Verbände Verdienstorden verliehen. Nach alteuropäischer Auffassung bis zum 18. Jahrhundert sind solche Auszeichnungen allerdings nichtig (vgl. Vanitas). Was eine verdienstvolle Tat sein kann, ist immer abhängig von der Gesellschaft und ihrem Wertesystem.
[Bearbeiten] Verdienstlehre nach dem katholischen Glauben
In der katholischen Glaubenslehre bedeutet Verdienst der durch gute Werke erworbene Anspruch des in der Gnade stehenden Menschen auf die Mehrung dieser heiligmachenden Gnade und die ewige Seligkeit, auf die man aber nicht pochen kann. Die Möglichkeit des Verdienstes beruht nicht auf dem eigentlichen Tun des Menschen, sondern auf dem Versprechen Gottes, sein Tun dereinst zu belohnen. Das bedeutet: Eine Belohnung liegt stets im Ermessen der gnädigen Autorität.
[Bearbeiten] Verdienst nach der evangelischen Lehre
Durch den Ablasshandel der katholischen Kirche erschien den Reformatoren die christliche Überzeugung, dass man auf eine Belohnung nicht pochen kann, grundsätzlich gefährdet. Nach der evangelischen Theologie vermag der Mensch von sich aus, trotz des Bemühens um gute Werke und Verdienste nichts zu tun, um das durch die Sünde gestörte Gott-Mensch_Verhältnis wiederherzustellen. Gott wendet sich dem Menschen aus Gnade wieder zu und rechtfertigt ihn, aber nicht, weil er zahlreiche Verdienste erworben hat.
[Bearbeiten] Der Verdienst als Einkommensbegriff
Heute wird der Verdienst als Begriff für ein tatsächliches Arbeitseinkommen verwendet, für ein Entgelt für Tätigkeiten wie es sich in Lohn, Gehalt oder auch Gewinn darstellt.
Als vermeintliches Paradoxon könnte man sagen: Der Verdienst von Frauen ist im Durchschnitt xx% geringer als der Verdienst von Männern, obwohl das Verdienst von Männern und Frauen gleich viel Wert hat.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Verdienst – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Eintrag (englisch) in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (inkl. Literaturangaben)